Der FC Marbach hat in Rutesheim zu viele Chancen vergeben. Das 1:2 von Angelo de Capua (links) kam zu spät. Foto: Archiv (avanti)

Fußball-Bezirksligist FC Marbach verliert bei der SKV Rutesheim II mit 1:3 (0:1) und rutscht auf Platz sechs ab.

Marbach - Eigentlich lief es gerade richtig gut bei Fußball-Bezirksligist FC Marbach. Nach drei Siegen in Serie hatte man sich auf Platz drei vorgearbeitet und hätte mit einem Sieg bei der zuletzt dreimal in Folge sieglosen SKV Rutesheim II diesen Rang festigen können. Doch nach der 1:3(0:1)-Niederlage im letzten Spiel des Jahres rutschen die Schillerstädter nun auf Platz sechs ab. Der Rückstand auf den Relegationsrang zwei beträgt zur Winterpause sechs Punkte.

Den ersten Rückschlag gab es bereits beim Aufwärmen: Jerry Kleiss, eigentlich als linker Verteidiger vorgesehen, musste wegen Adduktorenproblemen passen. Für ihn rückte Haiko Eggert in die Viererkette. Die richtig kalte Dusche erwischte die Marbacher dann aber in der 10. Minute, als man den sehr umstrittenen Rückstand kassierte. „Ein klareres Abseitstor habe ich in dieser Saison noch nicht gesehen. Die Rutesheimer standen gleich zu zweit drin, von uns war weit und breit niemand zu sehen“, ärgerte sich FC-Trainer Christian Seeber. Fast noch mehr aber wurmte ihn, dass sein Team bis zur Halbzeitpause hundertprozentige Chancen gleich reihenweise versiebte. „Nahezu jeder aus der Offensivabteilung ist mindestens einmal frei auf den Rutesheimer Torwart zugelaufen, aber wir haben die Chancen zum Teil fahrlässig vergeben.“ Und als der Ball dann doch einmal drin war, spielte der Unparteiische erneut nicht mit. „Nach einer Standardsituation kam der Abpraller zu Angelo de Capua, und der drückt den Ball über die Linie. Aber der Schiri entscheidet hier auf Abseits. Dabei standen vor der Ausführung zwei Rutesheimer auf der Linie. Ich weiß gar nicht, wie das dann überhaupt gehen sollte“, verstand Christian Seeber die Welt nicht mehr, sah die Hauptschuld für den 0:1-Pausenrückstand aber bei seinem Team: „Es war wie schon so oft in dieser Saison: Wir hatten allein in der ersten Hälfte genügend Chancen, um das Spiel zu entscheiden.“

Auch nach dem Wechsel waren die Gäste die bessere Mannschaft. Gleich in den ersten Minuten landete ein Ball am Außenpfosten, bei einer anderen FC-Chance klärte ein Rutesheimer auf der Linie. „Wir waren spielerisch klar überlegen. Aber die Tore entscheiden nun mal“, sagte Christian Seeber schulterzuckend. Und hier nutzten die Rutesheimer ihre Chancen einfach konsequenter. Als die Marbacher 20 Minuten vor Schluss bereits die Abwehr geöffnet hatten, um noch mehr Druck zu machen, nutzten die Platzherren einen Konter zum 2:0. „Das Problem war, dass Denis Kolak da auch nicht mehr richtig hingehen konnte, weil er schon Gelb hatte“, erklärte Seeber. Erst in der 85. Minute traf dann auch der FC mal ins Schwarze. José Macias hatte den Ball ins Zentrum gespielt, Angelo de Capua sprintete in die Lücke und überwand den Rutesheimer Keeper mit einem Heber. Die Marbacher warfen nun alles nach vorn, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. „Aber wir haben das dann letztlich zu kopflos gespielt“, kritisierte Christian Seeber. Fast mit dem Schlusspfiff fiel dann noch der 1:3-Endstand. „Wir wollten diese letzte Partie des Jahres als Endspiel sehen und alles reinwerfen. Das haben wir zwar gemacht, uns aber für den Aufwand nicht belohnt“, zog Seeber ein ernüchterndes Fazit.

FC Marbach:
Vorbusch – Eggert, Kolak, Bez, Kraguljac (75. Fortino) – Zieba, Macias, de Capua, Fees – Sremac (70. Yildirim), Flamm.