Projekte wie der Zirkus Abeba 2017 Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Findet sich keine neue Spitze, ist das Fortbestehen des Fördervereins der Grundschule in Gefahr. Interessierte sind am Donnerstag, 1. Februar, eingeladen.

Marbach - Wir haben uns über zehn Jahre als Partner der Grundschule etabliert“, zieht Michaela Ermisch, die zweite Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Marbach, eine ausgesprochen positive Bilanz.

Die Schule „als Lebensraum zu gestalten“, nennt Michaela Ermisch als ein wesentliches Ziel des Vereins. In diesem Sinne engagieren sich die aktuell über 200 Mitglieder des Fördervereins. Zehn Jahre ist es nun her, dass die anfänglich 27 Mitglieder den Schulförderverein aus der Taufe hoben. Mit großem Elan machten sich die Ehrenamtlichen damals an die Arbeit und feierten bald schon ihren ersten großen Erfolg: Im Oktober 2009 weihten Eltern und Kinder gemeinsam im Schulhof der Grundschule ein neues Baumhaus ein. Zu dem steuerte der Förderverein selbst eine erkleckliche Summe bei und realisierte das Vorhaben dann mit Bewilligung des Gemeinderats und entsprechenden städtischen Zuschüssen äußerst zügig.

Auch Michaela Ermisch war damals schon als Kassenprüferin dabei. Nachdem ihre Kinder Maximilian und Sophie nun beide dem Grundschulalter entwachsen sind, ist es für sie an der Zeit, die Verantwortung abzugeben.

Doch das ist weitaus schwieriger als gedacht. Zusammen mit dem ersten Vorsitzenden Frank Tonhäuser, der künftig gerne ins zweite Glied rücken würde, hat Michaela Ermisch den Abschied vom Spitzenamt des Vereins schon bei der letzten Mitgliederversammlung vor zwei Jahren bekanntgegeben. Beide dachten, in diesem langen Zeitraum müsste sich die Nachfolge regeln lassen. Doch weit gefehlt. In den vergangenen Monaten intensivierten die beiden Vorsitzenden ihre Bemühungen. Im Herbst verschickten sie einen Elternbrief. „Leider gab es gar keine Resonanz“, so Ermisch. Mit ihr und Frank Tonhäuser zusammen verabschiedet wird bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag auch die Schriftführerin Sonja Schuberth-Kreuzer. Raum für neue Ideen und Impulse gebe es dann. Dieses Ehrenamt sei auch für Berufstätige gut machbar, betont Michaela Ermisch. In ihre Zeit als Vorsitzende fällt etwa die Unterstützung der Zirkusprojektwoche als besondere Aktivität, die den Verein auch finanziell beansprucht. Die Vorstandssitzungen finden alle drei Monate und dann abends statt. „Man kann niemanden in das Amt hineinzwingen“, stellt Ermisch nüchtern fest. Falls niemand an die Spitze gewählt werden kann, wäre „in letzter Konsequenz“ das Fortbestehen des Vereins in Gefahr.

Die Tätigkeit beschreibt die jetzige erste Vorsitzende als bereichernd, etwa im Hinblick auf soziales Engagement für Kinder aus bedürftigen Familien, denen der Förderverein unbürokratisch Gelder zukommen lässt. Ein gutes, kooperatives Miteinander herrsche in Verein und Vorstandsteam, dem auch automatisch der jeweilige Grundschulrektor angehört, aktuell Wolfgang Röslin. Die erfolgreiche Zusammenarbeit für eine lebenswerte Schule, in der Schüler in Zukunft eher noch mehr als weniger Zeit verbringen, muss einfach fortgesetzt werden, findet nicht nur Michaela Ermisch: „Ich hoffe, es ist wie bei der Wahl der Elternvertreter, wenn alle erst konzentriert auf den Boden schauen, sobald nach Freiwilligen gesucht wird, sich dann aber doch immer jemand findet.“