Die Parkplätze vor dem Amtsgericht werden wohl nicht mehr benötigt, wenn eine Tiefgarage gebaut würde. Foto: Archiv (Sandra Brock)

In Kürze soll ein Zwischenfazit zur Machbarkeit des Projekts in der Grabenstraße präsentiert werden.

Marbach - Ende Juni hat die Marbacher Architektin Nicole Schmidt ihre für und mit Verantwortlichen des Stadtmarketingvereins (SSM) entwickelten Visionen das erste Mal vor einer größeren Runde präsentiert. Die Ideen kamen gut an – bei der Mitgliederversammlung des SSM ebenso wie später in einer Sitzung des Gemeinderates.

Ein zentraler Gedanke von Schmidts Planung ist der Bau einer Tiefgarage mit anvisierten 240 Stellplätzen entlang der Grabenstraße. Mitte September berichtete der Leiter des Hauptamtes, Thomas Storkenmaier, auf Anfrage unserer Zeitung, über ein Gespräch mit Fachleuten für Statik und Geologie sowie einem Verkehrsplaner vom Büro BS Ingenieure. Die Grundaussage sei gewesen, dass das Projekt technisch machbar ist. Keiner der Experten habe gesagt, dass eine Tiefgarage an der Stelle von vornherein nicht umsetzbar sei.

Im November soll bereits ein Zwischenfazit zur Machbarkeit gezogen werden können, hieß es seitens der Stadt damals. Doch inzwischen ist der November Vergangenheit und das Zwischenresümee liegt noch nicht vor. Die Planungen von Nicole Schmidt würden derzeit von den Ingenieuren des Büros Bender + Stahl geprüft, erklärt der Erste Beigeordnete der Stadt, Gerhard Heim auf Rückfrage. B+S-Geschäftsführer Wolfgang Schröder prüfe noch, was räumlich passe und ob beispielsweise auch der Gehweg mit nutzbar wäre. „Es wird auch geprüft, wie viele Stellplätze auf dem Grundstück untergebracht werden können. Dabei geht es insbesondere um die Radien, die Stellplatzbreite, die Rampen und die Zu- und Ausfahrt aus dem Parkhaus. Damit wird auch der genaue Standort konkretisiert. Erst danach kann beurteilt und entschieden werden, wie das Projekt weiter angegangen werden kann“, so Heim. Anfang 2019 erwartet der Beigeordnete besagtes Zwischenfazit in Sachen Machbarkeit.

Damit gibt es im Moment auch noch nichts Neues in Sachen Probebohrungen. Im September hatte Thomas Storkenmaier erklärt, dass in einem nächsten Schritt Kontakt mit dem Land aufgenommen werden soll, das als Eigentümer eines großteils der Flächen mit ins Boot genommen werden muss. Sollte es aus Stuttgart keine Einwände geben, könnten Probebohrungen in Auftrag gegeben werden. Doch auf das Land ist die Stadt noch nicht zugegangen, wie Gerhard Heim jetzt auf Nachfrage erklärt. „Das Land ist auch über die Berichterstattung in der Presse über das Projekt informiert. Einen weiteren Kontakt gab es bisher nicht. Wir wollen die Ergebnisse von BS-Ingenieure abwarten.“

Schon deutlich weiter ist die Stadt bei einem anderen Vorhaben in der Grabenstraße: der Sanierung des bereits bestehenden oberirdischen Parkhauses. Der Ausschuss für Umwelt und Technik beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die komplette unterste Ebene von der Firma Kraft San Tec aus Stuttgart für 120 000 Euro auf Vordermann bringen zu lassen. In einem ersten Abschnitt war im vergangenen Jahr der Belag im unüberdachten Teil der vierten Etage erneuert worden.

Die Handwerker sollen die Arbeiten drei Geschosse darunter in Angriff nehmen, sobald es die Witterung 2019 zulässt. Die Verwaltung schätzt, dass 13 Wochen gehämmert und gebohrt werden muss. Die Parkplätze auf der ersten Etage können in diesem Zeitraum nicht angesteuert werden. „Andere Ebenen sind davon nicht betroffen, sie können weiter beparkt werden“, versicherte der Schultes Jan Trost.

Diese Nachricht dürfte die Autofahrer ebenso freuen wie die Aussicht, dass man seinen Wagen womöglich bald schon leichter ins Parkhaus hinein und wieder hinaus navigieren kann. Auf Nachfrage von Jens Knittel (Freie Wähler) kündigte der Rathauschef nämlich an, prüfen zu lassen, ob der breite Mittelteiler in der Zufahrt zurückgebaut werden könnte. „Etliche Leute mit größeren Autos krachen da dagegen“, hat Jens Knittel beobachtet.

Barbara Eßlinger von den Grünen war es indes wichtig, dass die nun zeitweise wegfallenden Frauenparkplätze im ersten Stock auf der zweiten Etage ausgewiesen werden. Jan Trost erklärte, dass man sich darum kümmern werde.