Abgebaut ist das marode Gerät auf dem Spielplatz Erlenweg schnell gewesen – ein Ersatz lässt noch auf sich warten. Foto: Archiv (Sabine Rochlitz)

Bürgermeister Jan Trost hofft, bis zum Sommer mit den Nutzern eine gute Lösung für den Erlenweg zu finden.

Marbach - Der Kritik einer Anwohnerin ist die Stadt im vergangenen Frühjahr schnell gefolgt: Bloß eine Stunde hat es letztlich gedauert, um auf dem Spielplatz Erlenweg ein marodes Klettergerät abzureißen (wir berichteten). Die Holzkonstruktion war in die Jahre gekommen, viele Balken waren durchgefault und stellten ein Sicherheitsrisiko für spielende Kinder dar, hatte die Mutter zweier Kinder in einer E-Mail an unsere Zeitung bemängelt. Dieser Einschätzung waren dann schließlich auch der Bauamtsleiter Dieter Wanner und sein Mitarbeiter Roland Kübler gefolgt, nachdem der Tüv das Klettergerüst zuvor ebenfalls bereits beanstandet hatte. Mit dem Abbau war zwar die akute Gefahr gebannt – allerdings verblieben auf dem Spielplatz lediglich eine Rutsche, ein Sandkasten und zwei Schaukeln.

Im vergangenen April hatte die Anwohnerin Verständnis geäußert, dass ein Ersatz nicht von heute auf morgen aufgestellt werden könne. Daher hätte sie bis zum Winter abgewartet, ob die Stadt neue Spielgeräte aufbaut oder allgemein den Zustand des Platzes verbessert. Leider sei bisher nichts geschehen, weshalb sie sich nun erneut an unsere Zeitung wende. „Aus meiner Sicht ist es sehr traurig, dass der Spielplatz das ganze Jahr über komplett ohne Spielgeräte – außer den zwei Schaukeln – war. Und das in einem Wohngebiet in unmittelbarer Nähe eines Kindergartens“, schreibt die Frau. und fragt: „Knappe Kasse ja, aber so knapp?“

Das Geld sei nicht das Problem, erklärte der Bürgermeister Jan Trost gestern auf Nachfrage. Vielmehr seien bei der technischen Überprüfung alle 32 Spielplätze der Stadt sowie drei Kindergärten beanstandet worden. Auch wenn es sich häufig nur um Kleinigkeiten handele, könne der Bauhof die Mängel dennoch nur schrittweise abarbeiten, bittet der Rathauschef um Verständnis. So gehe es derzeit unter anderem darum, die Außenanlagen für den Anbau am Kindergarten im Hörnle fertigzustellen. Am Galgen seien die Arbeiten bereits abgeschlossen worden.

Es gibt aber einen weiteren Grund für die zeitliche Verzögerung. „Wir haben im Erlenweg nämlich etwas Neues vor“, kündigt Trost an. Nachdem mit dem vormals beherrschenden Spielgerät der Platz quasi komplett neu gestaltet werden müsse, sollen die Eltern einbezogen werden. Roland Kübler werde demnächst mehrere Pläne erarbeiten, die dann in einer Art Workshop den Eltern vorgestellt würden. „Es ist uns wichtig, dass die, die den Platz nutzen, sich auch äußern können“, betont der Bürgermeister. Er würde sich freuen, wenn sich dann auch viele beteiligen würden.

Bei der Frage nach der zeitlichen Umsetzung hält sich Trost vorsichtig zurück. Durch die vielen derzeit zu stemmenden Projekte und die entsprechend hohe Arbeitsbelastung der städtischen Mitarbeiter könne er sich nicht auf einen Termin im Frühjahr festlegen. Aber zumindest im Sommer solle der Platz fertig sein, hofft der Rathauschef.

Diese Nachrichten freuen die Anwohnerin. „Ich finde es gut, wenn wir Eltern mal mitreden können“, sagt sie – und will deshalb geduldig sein. Im Moment nutze sie den Platz im Erlenweg mangels Geräten nicht, sondern fahre mit ihren Kindern nach Erdmannhausen oder Pleidelsheim.