Lehrer und Schüler werden von den Abiturienten eingeseift. Foto: Werner Kuhnle

Die Schulabgänger des Friedrich-Schiller-Gymnasiums veranstalten ihren Abischerz – und zwar feuchtfröhlich. Der Pausenhof des Bildungszentrums hat sich in das „Abiquarium“ verwandelt.

Marbach - Zwei Sachen sind klar: erstens dass er kommt und zweitens dass in der Kosequenz Schüler die Herrschaft der Schule übernehmen. Aber wann und was beim Abi-Scherz passieren wird, bleibt geheim. Am Freitag um 10.30 Uhr ist es soweit, die Revolte der Schulabgänger des Friedrich-Schiller-Gymnasiums beginnt. 253 fast Ehemalige wollen sich ein Denkmal setzen, in dem sie den Pausenhof in ein „Abiquarium“ verwandeln.

Zunächst fällt auf, die Schülerarmada ist bewaffnet, mit Spritzkanonen, Pistolen oder auch Flaschen. Alle Meeresbewohner, die sich in der Area aufhalten, werden getauft, damit sie nicht auf dem Trockenen schwimmen müssen. Eine Meute munterer Fischlein suhlt sich in Seifenbergen einer Schaumkanone. Und auf den Wangen und Waden der Großen kleben Seepferdchen, quitschbunte Quallen und Co.

Zum Tiefseespektakel ist kurzerhand ein Traktoranhänger zur Bühne umfunktioniert worden, bestückt mit mächtigen Boxen. Fetzige Musik schallt über ein neugieriges Meeresvolk und bald stellen die Abiturienten die Frage: „Wer wird Herrscher der Meere?“

Für diesen ihren letzten Wettbewerb auf der Schule brauchen sie Freiwillige. „Die Lehrer wollen auch mitmachen, sie wissen es bloß noch nicht“, schallt es über den Schulhof. Im Hintergrund läuft „It´s raining men“. Und super, es melden sich kampfbereite Lehrer, ebenso wie Schüler.

Die Abiturienten formieren „Fachschaften“, in denen die Wettbewerber in Gruppen gegeneinander antreten. Da sind etwa die „Künstler“ dabei, wie auch „Naturwissenschaftler“ oder die „Schüler“. Tapfere Kampffische werden vom Schwarm angefeuert. Etwa als sie „Tiefseetauchen“ unter einer Limbostange. Oder beim Wettrobben auf der Turnmatte, die Beine mit Säcken zum Robbenschwanz umfunktioniert. Auch das Surfen auf Bierbänken verlangt sportliche Leistungen. Während des Schauspiels darf auch gelacht werden. Beispielsweise über Lehrer – auch Frontfisch Christoph Martin ist darunter –, die Meereskraut alias Wasabi Paste oder „Fischfutter“ in Form von furztrockenen Haferflocken futtern. Witzig auch das Rennen in Taucherflossen und Badekappen. Zur Stärkung steht im Abiquarium ein Stand mit Pommes und Würsten bereit. Hier und da bekommen Lehrkräfte „Strafen“ für zwölf  Jahre Schikane, indem sie von Schülern nach Herzenslust eingeseift werden. Und auf den Shirts der Abgänger liest man ihr das Motto des Tages: „Ciao ihr Fische.“