Anja Erben-Hube (Mitte) leitet die Krabbelgruppe mit großer Begeisterung. Foto: Werner Kuhnle

Anja Erben-Hube ist eine von vielen, die sich ehrenamtlich in der Schillerstadt engagieren.

Marbach - Ihre Bilanz am heutigen Tag des Ehrenamtes fällt positiv aus. Vor einem Jahr hat Andrea von Smercek die Stelle für das Bürgerschaftliche Engagement im Marbacher Rathaus angetreten. Das Engagement der Marbacher beziehungsweise die Bereitschaft zum Engagement habe sie positiv überrascht, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich bekomme monatlich Anfragen von Menschen, die sich einbringen wollen“, freut sie sich.

Entsprechend zufrieden ist sie auch mit dem Verlauf der im Januar 2016 eingerichteten Freiwilligenbörse. Mehr als 20 Gesuche sind dort derzeit aufgelistet. Die Börse soll engagierten Bürgern sowie Einrichtungen, wie etwa Vereinen, Kirchen, Schulen et cetera, in Marbach ein Forum bieten, zueinanderzufinden. Das jüngste Gesuch kommt von der Freiwilligen Feuerwehr, die ehrenamtliche Unterstützung für die Tätigkeit im Übungs- und Einsatzdienst sucht.

Eine von vielen ehrenamtlich engagierten Marbachern ist Anja Erben-Hube. 2008 ist sie zusammen mit ihrem Mann in die Schillerstadt gezogen. Die beiden Töchter sind inzwischen sechs und acht Jahre alt und damit längst aus dem Krabbelalter heraus. Dennoch leitet Anja Erben-Hube die Krabbelgruppe im Hörnle. Jeden Donnerstagvormittag treffen sich derzeit acht Mamas mit ihrem Nachwuchs im Christophorushaus. Jetzt im Winter auch noch zusätzlich dienstags. Es wird gesungen, gespielt, gebastelt und miteinander geredet.

Der Austausch untereinander ist wichtig, weiß Anja Erben-Hube, die sich immer ein kleines Programm überlegt, die Organisationsfäden in ihren Händen hält und nebenbei selbst vier Kinder mitbringt. Denn die 40-Jährige betreut als Tagesmutter an vier Tagen die Woche insgesamt sieben Kinder – vier von ihnen sind unter drei Jahren und damit im Vor-Kindergartenalter.

Die Krabbelgruppe liegt ihr sehr am Herzen. „Um im Stadtteil Hörnle ein sinnvolles kleines Event zu geben und um das Gemeindehaus zu beleben“, erklärt die zweifache Mutter. Des Weiteren seien die pädagogischen Erwartungen an Familien und Kinder aber auch gewachsen, sodass durch Gruppen wie die Krabbelgruppe es eine ist, ein Teil der Aufgaben aufgefangen werden könne. „Außerdem gibt es immer mehr Zugezogene, immer mehr Ein-Kind-Familien und immer mehr Nationalitäten. Die Krabbelgruppe greift als Brücke und als Kennenlern-Modul.“ Spielgruppen sind wichtig bei der Integration und für eine sinnvolle Frühbildung, betont Anja Erben-Hube.

„Ich kann die Leitung der Krabbelgruppe ganz gut in meinen Arbeitsalltag integrieren, bin aber auf der Suche nach Unterstützung“, sagt sie. „Bis jetzt hat es aber leider noch nicht geklappt.“ Die Bereitschaft ehrenamtlich zu helfen, sei bei vielen da, aber die Zeit sei knapp. „Viele Mütter müssen einfach auch Geld verdienen“, äußert sie Verständnis.

Vielleicht hilft ja ein Aufruf im Rahmen der Freiwilligenbörse der Stadt Marbach. Denn die läuft wie gesagt äußerst erfolgreich. „Wir konnten schon an den Bürgerbus, an die Bücherkiste oder an die Anne-Frank-Realschule Menschen vermitteln“, zählt Anja von Smercek einige positive Beispiele auf. Angetan ist sie auch von der Entwicklung der Kommune hin zu einer Fair Trade Stadt. In der Steuerungsgruppe engagieren sich aktuell sieben Personen. Es gibt eine von Schülern entwickelte Fair Trade App und der Wettbewerb, an dem sich Bürger beteiligen können, indem sie die Banderole für die Schiller-Sckokolade mitentwickeln, wird gerade vorbereitet. Außerdem plant Smercek ein Projekt „Älter werden in Marbach“. Auftakt soll Beginn des nächsten Jahres sein. Sie hofft, dass sich möglichst viele Menschen Gedanken machen wollen und werden, was man tun könnte, um die Lebensqualität der älteren Mitbürger in der Stadt aufrecht zu erhalten.