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Stimmungsvoll ist es zu auf den Weihnachtsmärkten am Wochenende zugegangen. Bei Heißgetränken und wärmenden Speisen haben die Besucher den Marktbummel genossen.

Marbach/Bottwartal - Einen ganz besonderen Reiz üben die Budenstädte in der Vorweihnachtszeit aus. An allen Ecken duftet es nach würzigen Speisen, Weihnachtslieder laden zum Innehalten ein und angesichts der großen Auswahl der feilgebotenen dekorativen und nützlichen Kleinigkeiten dürfte jeder ein passendes Geschenk gefunden haben.

Bei der 36. Auflage des Weihnachtsmarktes in der Marktstraße in Marbach
haben sich die Beschicker einige besondere Schmankerl einfallen lassen. Gegen eine Spende versenden die Zehntklässler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) eine Ansichtskarte vom Jakobsweg. Der örtliche Kraftsportverein, der dieses Jahr eine Premiere auf dem Weihnachtsmarkt gefeiert hat, hat nicht nur seine Buden besonders dekorativ geschmückt, sondern zudem zum Basteln von Vogelzapfen eingeladen. Neu im Programm waren auch die szenischen Aufführungen des Theaterhaufens Bottwar sowie das Fotostudio, wo sich die Besucher gemeinsam mit dem Nikolaus und dem Christkind ablichten ließen. Beim Wandeln über die Marktstraße fielen die Darsteller der Theatergruppe „Gnadenlos Schick“ aus Weimar ins Blickfeld, die entweder ganz in Weiß oder in festlichem Rot-Gold flanierten. Für Monika Schreiber vom Vorstandsteam der Interessensgemeinschaft der Marbacher Selbstständigen (IGS) war der diesjährige Markt besonders gelungen. „Die Standbetreiber haben sich viel Mühe bei der Dekoration gegeben“, lobte sie. Sie freute sich zudem, dass sich die Schulen spontan zum Mitmachen entschieden haben.

Nicht wenige der Besucher haben dem Weihnachtsmarkt um die Mittagszeit einen Besuch quasi im Probelauf abgestattet, um dann die einzigartige Atmosphäre zu späterer Stunde in der Dämmerung entspannt zu genießen. Der Budenzauber lockte mit den 31 Ständen nicht nur zum vorweihnachtlichen Bummeln ein. Bei Glühwein und Punsch kam die Geselligkeit, entweder in der historischen Marktstraße oder auf dem Burgplatz, ebenfalls nicht zu kurz. Und wer etwas Gutes tun wollte, unterstützte die teilnehmenden Vereine und Organisationen.

Auch in Steinheim
ist der Weihnachtsmarkt zu einer lieb gewordenen Tradition geworden. Zum 29. Mal waren die Besucher dazu eingeladen, zwei Tage lang die Vorweihnachtszeit im Herzen der Stadt zu feiern. Gleich sieben neue Marktbeschicker haben die Veranstaltung, die vom örtlichen Bund der Selbstständigen (BdS) organisiert wurde, bereichert. Unter die Standbetreiber gesellte sich erstmals beispielsweise die Gesangsabteilung des örtlichen TSG, die selbst gemachte Geschenkideen anbot. Auch der Verkauf von Christbäumen war ein Novum. Ob Seidenmalerei, Honig oder Gestricktes – der Weihnachtsmarkt hat ein attraktives Potpourri an Geschenkartikeln bereit gehalten.

Bei der Eröffnung, die von der Stadtkapelle des örtlichen Musikvereins am Samstagnachmittag mit einem Platzkonzert musikalisch begleitet wurde, legte Bürgermeister Thomas Rosner in seiner Ansprache sein Augenmerk auf die Nächstenliebe. Mit einer adventlichen Geschichte öffnete er symbolisch sein festlich geschmücktes Bürofenster. „Wir werden manchmal schlecht behandelt und mit Füßen getreten“, sagte er und betonte, dass jeder Einzelne niemals seinen Wert verliere und unbezahlbar sei. Der BdS-Vorsitzende Martin Daunquart machte auf den majestätischen Weihnachtsbaum am Marktplatz sowie auf die gelungene Weihnachtsbeleuchtung in der Stadtmitte aufmerksam. Er wies zudem auf die Sterntaler-Aktion hin, mit der die Besucher der Bürgerstiftung unter die Arme greifen und gleichzeitig den Zulauf in die Geschäfte des Ortskernes fördern. Die vorweihnachtliche Stimmung war vor allem mit dem Einbruch der Dunkelheit ein Erlebnis. Angesichts der festlichen Beleuchtung und der geselligen Stimmung machte das zweite Adventswochenende zwischen den Fachwerkhäusern der Urmenschstadt gleich nochmal so viel Spaß.

Unterhaltsam und zugleich festlich war auch der Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte von Oberstenfeld.
Dass sich der Nikolaus am 6. Dezember unter die Besucher gemischt und die Kinder beschenkt hat, war Ehrensache. Zum 24. Mal waren die Gäste zum Bummeln und Feiern eingeladen. Bei Glühwein, Punsch, Tee und heißer Oma sind die Gäste am Samstag ins Gespräch gekommen. Wer sich mit Geschenken für sich oder für die Lieben eindecken wollte, wurde ebenfalls fündig. Das Angebot reichte von selbst gestalteten Dekorationsartikeln über wärmende Socken bis hin zu liebevoll zubereiteten Brotaufstrichen. Die Auswahl an den insgesamt 40 Ständen war jedenfalls riesig. Und wer selbst Hand an ein kreatives Mitbringsel anlegen wollte, gestaltete in der Bastelstube im Rathaus Weihnachtssterne und Nikoläuse. Vor allem die jüngsten Marktbesucher genossen die entspannte Märchenstunde im Trauzimmer.

Mittelpunkt des vorweihnachtlichen Geschehens war die Bühne in der Ortsmitte, wo sich zur Eröffnung die Blockflöten- und Gitarrenklasse der Musikschule Marbach-Bottwartal unter der Leitung von Bärbel Häge-Nüssle und Harald Scharpfenecker präsentierte. Die Nachwuchs-Rapperinnen des Kinderhorts Schatzinsel war genauso eine Augen- und Ohrenweide wie die Bläser des örtlichen Musikvereins und des Posaunenchors, der Chor der Lichtenbergschule, der Jugendchor Foxes 4C und die Sänger der neuapostolischen Kirche.

Vor allem im Advent werde die Zusammengehörigkeit spürbar, sagte Bürgermeister Reinhard Rosner in seiner Ansprache. Er erinnerte daran, dass die Vorweihnachtszeit eine Zeit der Symbole sei, die als „Fingerzeige“ darauf hinwiesen, „worauf es im Leben ankommt“. Einer der Fingerzeige sei der Nikolaus, der als Bischof von Myra die Kinder beschenkt hat. „Wir wollen uns von ihm anstecken lassen“, forderte Rosner auf. Es gehe nicht nur darum, Freunde und Verwandte zu beschenken sondern auch an diejenigen zu denken, denen es weniger gut gehe. Der Advent sei die Jahreszeit, in der sich die Christen auf Weihnachten vorbereiteten. Der Adventskranz, der erstmals 1839 in Form eines alten Wagenrades und 24 Kerzen aufgestellt wurde sei einer der Symbole, die aus der Vorweihnachtszeit nicht mehr wegzudenken seien.