Der Streik hat von 3.30 bis 9  Uhr angedauert – dadurch waren auch die Schüler in der Region betroffen. Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Die Fahrer der Regiobus Stuttgart haben am Donnerstagmorgen ihre Arbeit niedergelegt. Von 3.30 Uhr bis 9 Uhr standen die Busse still – davon waren viele Schüler, aber auch Arbeitnehmer betroffen.

Marbach/Bottwartal - Wer Donnerstag in der Früh auf den Bus zur Schule oder zur Arbeit gewartet hat, tat das oftmals vergeblich. Grund dafür war ein Streik der Fahrer von Regiobus Stuttgart (RBS). Die Gewerkschaft EVG befindet sich derzeit in Tarifverhandlungen mit dem Konzern. Auch in der Region Marbach standen die Busse still – Beschwerden habe es aber nur wenige gegeben, so Günther Kisser, der stellvertretende Niederlassungsleiter der RBS in Ludwigsburg: „Der Streik lief harmonisch ab.“

Eine Auffassung, die jedoch nicht alle Fahrgäste teilen. Auf der Facebook-Seite der Marbacher Zeitung haben sich einige Betroffene zur Wort gemeldet. Dort beklagt eine Steinheimerin, dass ihr Sohn durch den Ausfall zu spät zur Abiturprüfung kam, da keine Informationen vorlagen. „Wir haben alle Schulen in der Region benachrichtigt“, erklärt Günther Kisser. „Wir haben bereits am Mittwoch ab 10 Uhr Bescheid gegeben mit der Bitte um Weitergabe der Infos an die Schüler.“ Das habe scheinbar aber nicht in allen Fällen funktioniert. Auch der Gewerkschaftssekretär Günther Geißler von der EVG bedauert solche Vorfälle: „Dummerweise ist unser Streik mit dem Abiturbeginn zusammengefallen.“

Günter Geißler führt außerdem weiter aus, dass man bereits am 23. März eine Pressemitteilung veröffentlicht habe, dass in absehbarer Zeit ein Streik droht. Das konkrete Datum sei erst Mittwoch bekannt gegeben worden – und bei der RBS habe man sich bemüht, den Schaden für die Fahrgäste einzugrenzen, betont Kisser: „Wir haben die VVS, die Schulen und auch die Medien informiert.“ Erfreut sei man nicht gewesen, der Streik sei aber legitim.

Doch alle Informationen nützen nichts, wenn sie die Fahrgäste nicht erreichen. „Das Ärgerliche daran ist, dass der VVS-Server, wie immer bei größeren Störungen, nicht erreichbar ist“, beklagt sich eine Frau aus Großbottwar über Facebook. Das sei auch bei der RBS bekannt, erklärt Kisser, „aber wir haben über die App, das Internet und an den mobilen Anzeigen informiert“. Bei den Fahrgästen sei man trotz Ärger auch auch viel Verständnis gestoßen.

Einen kuriosen Vorfall habe es darüber hinaus in Mundelsheim gegeben. Einer der Fahrer sei trotz Streik unterwegs gewesen, allerdings mit einem alten Busmodell. Dort wollten die Schüler aber nicht einsteigen.

Im Tarifstreit soll nunmehr schnell eine Einigung erzielt werden. „Freitag ist die Kuh hoffentlich vom Eis“, so Kisser. „Wir haben ein gutes Gefühl“, konstatiert auch Günther Geißler. Die Gewerkschaft EVG verbuche den Streik als großen Erfolg.