Nur wenige Zentimeter Schnee sind für ein paar Stunden liegen geblieben. Foto: Werner Kuhnle

Die ersten Schneeflocken in diesem Jahr haben sich ihren Weg zur Erde gebahnt. Ein Verkehrschaos im Bottwartal haben sie jedoch glücklicherweise nicht auslösen können. Auch der Lift am Stocksberg blieb vorerst außer Betrieb. Zehn Zentimeter Schnee sind hier das nötige Minimum.

Marbach/Bottwartal - Nicht nur Kinder haben sich über den ersten Schnee des Winters in Marbach und im Bottwartal am Freitag gefreut. Doch obwohl es vom Morgen an permanent geschneit hatte, gab es kaum Gelegenheiten, Schneemänner zu bauen oder Schlitten zu fahren. Selbst am Stocksberg blieb der Skilift den ganzen Tag geschlossen. „Am Vormittag lagen circa zwei Zentimeter Schnee, was viel zu wenig ist für Skibetrieb“, erklärte Helga Assenheimer, deren Mann den Lift betreibt. Eine Schneedecke von zehn Zentimetern sei das Minimum. Zwar habe es den ganzen Tag über weiter geschneit, doch habe der Wind am Nachmittag den Schnee verweht. „Jetzt hoffen wir auf das Wochenende“, zeigte sich Helga Assenheimer optimistisch.

Auch im hoch gelegenen Oberstenfelder Teilort Prevorst zeigte sich der Winter von seiner sanften Seite. „Wir sind zwar zum ersten Mal in diesem Winter mit Lastwagen und Schneepflug ausgerückt, aber mehr als zwei bis drei Zentimeter lagen auch in Prevorst nicht“, erklärte Jürgen Beck, der Bauhofleiter von Oberstenfeld. Es habe dort auch erst von 6 Uhr an zu schneien begonnen, in Oberstenfeld und Gronau ab 8 Uhr. In den Steillagen habe man gesalzen, um überfrierender Nässe vorzubeugen. „Die Straßen waren aber nach den milden Temperaturen in den vergangenen Wochen noch warm, daher ist der Schnee nicht liegen geblieben“, erläuterte Beck.

Eine malerische Winterlandschaft bekamen Frühaufsteher am Freitagmorgen in den Beilsteiner Teilorten Etzlenswenden und Gagernberg zu sehen – allerdings auch nur wenige Stunden. „Die Dächer waren weiß, aber im Laufe des Vormittags ist alles wieder runtergerutscht“, berichtete der Beilsteiner Revierförster Oliver Muth.

Laut Hobby-Meteorologe Yannick Garbe aus Oberstenfeld hat ein Sturmtief über Deutschland, das Polarluft mitbringt, den Winter in Marbach und im Bottwartal eingeläutet. Deswegen sei es auch so windig. Auch am Samstag und Sonntag bleibe es unbeständig und kühl, erst ab Sonntagnachmittag beruhige sich das Wetter in der Region wieder.

Die positive Seite des sanften Winters: Im Bereich der Polizeipräsidien Ludwigsburg und Heilbronn gab es keine Glätteunfälle zu verzeichnen. Gleich 16 gab es dafür im Landkreis Böblingen. Nichts mit dem Winter zu tun hatte eine Stellwerksstörung in Marbach am Freitagmorgen. Zwischen 8 und 10 Uhr sei der Zugverkehr von und nach Marbach unterbrochen gewesen, erklärte DB-Pressesprecher Werner Graf. Gegen 9.15 Uhr sei ein Busersatzverkehr ab Freiberg möglich gewesen. Insgesamt habe es „neun Teilzugausfälle“ gegeben. Daher sei es auf anderen Linien zu Folgeverspätungen von zehn Minuten gekommen.