Die Betreuung in der langen Mittagspause in Marbach lässt auf sich warten Foto: Werner Kuhnle (Archiv)

Die angestrebte Betreuung in Marbach hängt wegen Personalproblemen bei Karlshöhe Ludwigsburg in Warteschleife. -

Marbach - Kurz vor dem Jahreswechsel schien sich endlich ein Durchbruch abzuzeichnen. Die Stadt hatte mit der Karlshöhe Ludwigsburg einen Partner an Land gezogen, der sich um die Betreuung in der langen Mittagspause an der Grundschule kümmern will. Ein Angebot, das es bislang nicht gibt, das aber von vielen Eltern gefordert wird (wir berichteten). Allerdings hängt das Programm bis heute in der Warteschleife. Was daran liegt, dass die Karlshöhe kein Personal finden konnte, das die Aufgabe schultert. Deshalb startet die Stadtverwaltung, die vom Gemeinderat in der Sache in die Pflicht genommen wurde, nun einen Aufruf. Demnach können sich interessierte Personen melden.

Der Bürgermeister Jan Trost macht deutlich, dass man nichts unversucht lässt, um doch noch Betreuer für die Kids zu finden. Die Suche sei inzwischen auch auf die Pädagogische Hochschule in Ludwigsburg ausgedehnt worden, um dort eventuell einen Studenten für die Aufgabe begeistern zu können. „Es muss niemand sein, der einen pädagogischen Hintergrund hat“, betont der Rathauschef. Das habe man bei den Eltern extra abgefragt, die dafür ihr Okay gegeben hätten. Es könnte sich also beispielsweise eine Mutter melden, die sich etwas dazuverdienen wolle. Nur zuverlässig müsse die Person natürlich sein.

Für die Betreuung in der langen Mittagspause sind 15 Kinder am Montag und 25 am Mittwoch verbindlich angemeldet, sagt Jan Trost. Montags würde ein Betreuer reichen, mittwochs brauche man zwei. Sollte jemand beide Tage abdecken wollen, brauche man also insgesamt zwei Personen, die für zwei Stunden nach den Mädchen und Jungen schauen. Der Bürgermeister hofft, dass die Betreuung über den Aufruf doch noch gewährleistet werden kann. „Das ist aber die letzte Karte, die wir spielen können“, stellt er fest. Alle anderen Optionen hätten sich zerschlagen. Gleichzeitig sei der Druck aus der Elternschaft nicht kleiner geworden. „Sie sind weiter massiv an einer kurzfristigen Lösung interessiert. Bislang überbrücken sie Woche für Woche“, sagt Jan Trost.

Das Problem sei jedoch, dass der Markt an Erziehern leer gefegt sei. Auch Kommunen hätten deshalb Schwierigkeiten, Personal zu bekommen. Umso mehr würde er sich freuen, wenn es der Karlshöhe am Ende doch gelingt, das Vorhaben an der Marbacher Grundschule umzusetzen.