Der Kunstrasen in Marbach ist inzwischen abgewetzt. Foto: avanti

Marbach will das Projekt 2018 angehen. Beim neuen Platz in Benningen gibt es Verzögerungen.

Marbach/Benningen - Der Zustand des Hermann-Mayer-Sportplatzes ist den Fußballern schon lange ein Dorn im Auge. Bald werden die Kicker aber keinen Grund mehr haben, über den abgewetzten und in die Jahre gekommenen Belag zu schimpfen. Der Kunstrasen soll nämlich 2018 auf Vordermann gebracht werden, erklärt der Erste Beigeordnete Gerhard Heim. Damit bestätigt er eine Ankündigung der Verwaltung vom Februar. Seinerzeit hatte die SPD beantragt, den Kunstrasen schon 2017 erneuern zu lassen. Der Bürgermeister Jan Trost hatte jedoch auf die dann zu kurze Vorlaufzeit verwiesen. Das Ganze müsse schließlich mit den Nutzern abgesprochen werden. Zudem sei das Bauamt schon mit anderen Projekten komplett ausgelastet.

2018 soll es aber tatsächlich so weit sein. Man habe mit dem Gemeinderat zusammen auch schon verschiedene Plätze angeschaut, um sich ein Bild zu machen, erläutert Gerhard Heim. Ausfahrten hätten das Gremium unter anderem nach Rutesheim und Zuffenhausen geführt. Zugleich stimme man sich auch mit den Vereinen ab. Zum Beispiel in Sachen Belag. „Da gibt es verschiedene Möglichkeiten“, stellt der Erste Beigeordnete fest. Bis Januar solle entschieden werden, welche Variante favorisiert wird. Gleich in der ersten Sitzungsrunde im neuen Jahr wolle man auch den Baubeschluss fassen, kündigt Gerhard Heim an.

Allerdings werden die Bagger dann nicht sofort anrücken. Schließlich sollen die Beeinträchtigungen für die Fußballer so gering wie möglich ausfallen. Deshalb möchte die Stadt die Arbeiten in die Sommerpause legen. „Das müsste zu machen sein“, ist Gerhard Heim optimistisch. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Monaten. Im Grunde müsste der alte Belag nur abgezogen, der Untergrund eingeebnet und dann der neue Kunstrasen verlegt werden. Der Erste Beigeordnete denkt, dass die Fußballer diese zwei Monate ohne den Hermann-Mayer-Sportplatz klarkommen müssten. Die Sportler könnten in der Zeit auf die Rasenplätze ausweichen. Zumal der Kunstrasen ohnehin eher dann besonders gefragt sei, wenn es in den Herbst und damit die feuchtere Zeit hinein gehe.

Die Kosten schätzt Gerhard Heim auf rund 500 000 Euro. „Das sollte reichen“, meint er. Immerhin bleibe der Untergrund drin und es müsse kein neuer Platz angelegt werden – wie beispielsweise in Benningen, wo es noch kein Kunstrasenspielfeld gibt, sondern erst gebaut werden soll.

Die Zielrichtung in der Nachbargemeinde war eigentlich, den von den Fußballern sehnlich herbeigewünschten wetterfesten Platz im nächsten Jahr zu realisieren. „Doch das wird nicht zu halten sein. Es geht jetzt eher Richtung 2019“, sagt der Bürgermeister Klaus Warthon. Das mag auf den ersten Blick verwundern, hat doch der Gemeinderat das entsprechende Baugesuch längst abgesegnet. Dennoch musste der Zeitplan letztlich modifiziert werden. Der Grund ist ausgesprochen tragischer Natur: Der mit dem Projekt betraute Fachmann ist verstorben. „Wir müssen jetzt einen neuen Planer suchen“, sagt Klaus Warthon.

Doch das ist nicht der einzige Schicksalsschlag, der Auswirkungen auf das Sportgelände am Neckar hat. Dort soll nicht nur der Kunstrasen erstellt, sondern auch der bestehende untere Naturrasenplatz renaturiert werden. Und auch der damit betraute Planer ist verstorben. Inzwischen hat die Kommune zwar ein neues Büro gefunden, das sich der Sache annehmen wird. Doch dieses müsse sich zunächst einarbeiten, gibt Klaus Warthon zu bedenken. Zudem gehe es darum, mit dem Landratsamt Ludwigsburg Detailfragen abzuklären. „Das ist eine Verkettung unglücklicher Umstände“, konstatiert der Bürgermeister.