Uli Heyden und sein Team müssen doch nciht absteigen. Foto: Archiv (avanti)

Die Basketballer profitieren vom Rückzug zweier Teams und müssen nun doch nicht absteigen.

Marbach - Eigentlich waren die Basketballer des TV Marbach als Vorletzter der 2. Regionalliga ja abgestiegen. Trainer Uli Heyden war im „Ferienmodus“, wie er es bezeichnet. „Normalerweise mache ich mir bis nach den Pfingstferien keinerlei Gedanken um Basketball“, sagt der Coach. Doch am Pfingstmontag kam eine Nachricht die alles über den Haufen warf: Der TV Marbach darf auch weiterhin in der 2. Regionalliga spielen. „Der Hintergrund ist, dass der TV Konstanz in der 1. Regionalliga und der TV Freiburg-Herdern in unserer Liga ihre Teams zurückgezogen haben. Dadurch sind wir quasi auf einen Nichtabstiegsplatz hochgerutscht“, erklärt Uli Heyden.

Doch es ist nicht so, dass bei ihm und seinen Spielern nun bedingungsloser Jubel ausbrach. Schließlich hatte man die vergangene Saison viele Niederlagen einstecken müssen. „Die Liga ist vor allem im oberen Bereich extrem stark, einige Teams arbeiten schon semi-professionell. Zu den Mannschaften im unteren Bereich sind das Welten“, weiß Heyden. Daher gab es doch Diskussionsbedarf, ob die Marbacher den „Jetzt-doch-nicht-Abstieg“ überhaupt annehmen würden. „Das hat uns ein wenig überrollt, es gab da sehr gemischte Gefühle“, gibt Heyden zu. Bis zum 31. Mai mussten die Schillerstädter eine Entscheidung treffen. „Für die Oberliga stand mein Kader. Ich habe derzeit elf Spieler auf der Liste. Das wäre okay gewesen. Aber in der Regionalliga braucht man einfach einen dickeren Kader, das habe ich vergangene Saison ganz deutlich gemerkt“, sagt Heyden.

Das Problem ist aber, dass man beim TVM nichts bieten kann, um Spieler anzulocken. „Wir haben hier in der Region eine enorme Dichte an hochklassigen Mannschaften. Die guten Leute können sich quasi aussuchen, wo sie spielen. Da kann schon eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitness-Studio ausreichen, um sich gegen uns zu entscheiden. Ich brauche daher erst gar nicht hausieren gehen“, macht sich der TVM-Coach keine Illusionen über mögliche Verstärkungen von außen. Im Gegenteil: „Wir werden einige Abgänge haben, die uns wirklich weh tun.“ Dennis Ludwig geht für ein Praktikum in die USA, Patrick Hamann und Hannes Mayer werden ihre Karriere beenden. „Und mein Sohn Nils wird wohl den Verein verlassen“, erklärt Heyden.

Dennoch haben sich Mannschaft, Trainer und Verein entschieden, den Startplatz in der 2. Regionalliga anzunehmen. „Entscheidend war auch, dass der Hauptverein grünes Licht für die höheren Kosten für Schiedsrichter und Gebühren gegeben hat“, sagt der Coach. Die Spieler müssten sich nun beweisen, „vor allem die jüngeren, die sofort Feuer und Flamme waren für die Regionalliga“. Große Illusionen macht sich Uli Heyden nicht. „Wir werden sicher nicht mit Siegen verwöhnt werden. Aber die Jungs sind motiviert und wissen, was auf sie zukommt.“ Am kommenden Dienstag ist Trainingsauftakt.