Die Firma Klöpfer beißt bei den Verantwortlichen in der Kommune mit seinen Zukunftsplänen auf Granit. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Nach dem klaren Signal der Ortschaftsräte am Montag haben am Donnerstagabend auch die Marbacher Stadträte die Pläne der Firma Köpfer abgelehnt.

Marbach - Ein deutlicheres Signal hätten die Stadträte am Donnerstagabend nicht aussenden können: Auch das Gremium in der Kernstadt lehnt die Erweiterungspläne der Firma Klöpfer ab. Am vergangenen Montag hatten bereits die Ortschaftsräte in einer von allen drei Fraktionen unterzeichneten Resolution dem Vorhaben die rote Karte gezeigt. Da versäumt worden war zu der Sitzung im Amtsblatt einzuladen, konnte keine formal korrekte Sitzung stattfinden und damit der Antrag auch formal nicht beschlossen werden, doch das wird in der Nachhol-Sitzung am 4. Dezember eine reine Formalie sein.

Und so ließen sich die Marbacher Gemeinderäte vom fehlenden Beschluss nicht abhalten, Kante zu zeigen. Ebenso wenig wie von einem von der Firma Klöpfer ein paar Stunden vor der Sitzung ans Rathaus geschicktem Schreiben, das die Verwaltung den Bürgervertretern vor der Sitzung zukommen lassen sollte. Darin warb das Unternehmen für ein Ja zur gewünschten Erweiterung der Steinbruch-Abbaufläche. Die Emotionen würden hoch schlagen und Fakten blieben manchmal etwas auf der Strecke, heißt es in dem Brief. Die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen könne für die Anwohner durchaus eine gewisse Beeinträchtigung darstellen – auch wenn alle immissionsschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten würden. Man arbeite jedoch daran, die Beeinträchtigungen zu minimieren und zu vermeiden. Bei einer möglichen Erweiterung erfolge keine Verringerung des bestehenden Abstandes von 350 Metern zur aktuellen Wohnbebauung. Eben diesen Abstand strebe man auch für die potentielle Wohnbaufläche am südlichen Ortsrand an. „Entscheidend dafür ist eine Ausweitung der Gewinnungsfläche in Richtung Süden, die dann innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Unteres Murrtal wäre und entsprechend von den zuständigen Stellen bewertet und im Verfahren genehmigt werden muss“, schränkt Klöpfer jedoch ein.

Für die Stadträte eine Art Drohgebärde, die ihnen nicht schmeckte und von der sie sich nicht einschüchtern ließen. Auch der Zeitpunkt des Schreibens wurde kritisiert. „Wenn es Klöpfer wichtig gewesen wäre, wäre er früher auf den Gemeinderat zugegangen“, betonte Grünen-Rat Jürgen Waser. Die Firma biete keine Verlässlichkeit und passe sich darüber hinaus nicht an den Stand der Technik an.

Bürgermeister Jan Trost hatte eingangs erläutert, dass das Gremium zwei Optionen hat: Entweder man schließt sich der Meinung des Ortschaftsrates an, oder man wartet die formale Abstimmung am 4. Dezember noch ab, um dann in der Weihnachtssitzung am 21. Dezember noch einmal über das Thema zu diskutieren und dann zu entscheiden. Doch die Signale aller Fraktionen waren so eindeutig, dass SPD-Fraktionschef Ernst Morlock nach gut einer halben Stunde Diskussion den Vorschlag machte, nicht zu warten, sondern ein deutliches Signal an die Region zu schicken und schon am Donnerstag Nein zu den Plänen des Steinbruch-Betreibers zu sagen. „Die Außenwirkung wäre viel deutlicher“, so Morlock.

Und so gab es am Ende ein klare Ablehnung der Erweiterungspläne. Lediglich Jürgen Schmiedel (SPD) enthielt sich der Stimme.