Der Ahorn-Kindergarten ist derzeit eingerüstet. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt stellt bei der Sanierung erhöhte Belastung fest. Kinder werden in Nusser-Halle betreut.

Marbach - Eine unerfreuliche Entwicklung nimmt die Sanierung des Ahorn-Kindergartens. Die Stadt Marbach stellte bei den Bauarbeiten eine erhöhte Asbest-Belastung fest. „Die gemessenen Werte liegen leicht über dem zulässigen Grenzwert“, berichtete der Marbacher Bürgermeister Jan Trost am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. Zuvor hatten sich besorgte Eltern gemeldet, die von dem alarmierenden Befund erfahren hatten.

Die Stadt hat inzwischen den Kindergarten im Osten Marbachs gesperrt. „Die Kinder werden bis Dienstag nächster Woche in der Karl-Nusser-Halle im Bildungszentrum betreut“, erklärt der Verwaltungschef. Die betroffenen Eltern erhalten am heutigen Dienstag einen Brief mit allen Informationen. Die Stadt lasse den Ahorn-Kindergarten in den nächsten Tagen gründlich reinigen. Das Ergebnis einer dann folgenden weiteren Schadstoffmessung wird für den kommenden Freitag erwartet.

Die Stadt wollte den 45 Jahre alten Kindergarten schon im Jahr 2017 energetisch sanieren lassen (wir berichteten). Sie musste aber wegen fehlender Angebote eine neue Ausschreibungsrunde starten. Seit Beginn der Sommerferien wird am Gebäude gearbeitet. Ziele der rund 190 000 Euro teuren Sanierung sind unter anderem, die Wärmedämmung und die Raumakustik zu verbessern sowie mit einer neuen Dachdeckung die Energiebilanz positiv zu gestalten. Das Eternit auf dem Dach des Kindergartens ist laut Trost inzwischen durch Blech ersetzt worden.

Das in einen Teil der Innenräume eingedrungene Eternit habe das akute Problem verursacht, erklärt Jan Trost. Die Stadt hatte zunächst nach dem ersten Bauabschnitt den Asbestwert in dem Gebäude messen lassen. „Der erste Abschnitt war vollkommen schadstofffrei“, versichert der Bürgermeister. Eine Messung des Fachbüros Lorcher aus Ludwigsburg am Ende des zweitens Bauabschnittes habe ergeben, dass dort „etwas erhöhte“ Werte vorliegen.

Das Marbacher Bauamt gehe davon aus, dass irgendwann in der Vergangenheit jemand das Eternitdach bearbeitet habe, berichtet Jan Trost. Asbestfasern könnten in die Zwischendecke eingedrungen sein, die jetzt abgerissen wurde, vermutet der Rathauschef. Die Stadt habe nach der Messung sofort reagiert. „Die Sorge der Eltern ist nachvollziehbar, auch ich bin beunruhigt.“ Er gehe davon aus, dass Asbestbelastungen schon vor den Bauarbeiten vorlagen, „es gab aber in den zurückliegenden Jahren keine Raumluftmessungen“.