Foto: Wolf Rahn, Ortsgruppe Gemmrigheim.

Der diesjährige Gauwandertag des Schwäbischen Albvereins ist von der Ortsgruppe Freiberg auf die Beine gestellt worden.

Kreis Ludwigsburg - Freiberg-Beihingen
Also besseres Wetter hätten wir uns nicht wünschen können. So macht das Wandern noch mal so viel Spaß“, Christel Krumm, Gauobfrau des Stromberggaus vom Schwäbischen Albverein, konnte mit der Veranstaltung voll zufrieden sein. 130 Wanderbegeisterte waren im Rahmen des Gauwandertages nach Freiberg-Beihingen gekommen.

Zum Stromberggau von Europas größtem Wanderverband gehören Ortsgruppen aus dem nördlichen Landkreis Ludwigsburg, dem östlichen Enzkreis, dem Zabergäu und der Stadt Karlsruhe. Der Stromberggau hat seinen Namen von einem lang gestreckten, waldreichen Höhenzug, dem Stromberg. Dieser liegt zwischen Neckar, Enz, Zaber, dem Heuchelberg und dem Kraichgau. Er ist eine grüne Insel zwischen den verdichteten Siedlungsräumen des Mittlern Neckarraumes, Pforzheim, Heilbronn, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim. Die Wandertage sollen die Gruppen zusammenführen und die veranstaltende Ortsgruppe kann ihr Umfeld präsentieren.

Treffpunkt war dieses Jahr das Vereinsheim der Freiberger Ortsgruppe im Alten Schloss zu Beihingen. Freiberg entstand 1971 bei der Gemeindereform aus den Orten Beihingen, Heutingsheim und Geisingen. Die Wanderführer der Ortsgruppe führten die Wandergruppe zunächst vorbei am Neuen Schloss zum heutigen Ortszentrum mit Marktplatz, Schule und Einkaufspassagen. Danach ging es zum renaturierten Gründelbach, der durch Beihingen fließt und dann verdolt in den Altneckar mündet. Bald darauf zeigte sich Freibergs internationales Gesicht. Die Gruppe stand vor dem größten original chinesischen Haus Europas, dem „China-Haus“. Obwohl erst 1994 von chinesischen Handwerkern mit chinesischem Baumaterial erbaut, kann es auf eine wechselhafte Geschichte verweisen und ist derzeit ungenutzt.

Die Gruppe gelangte bald in den Ortsteil Geisingen und fand hier das „Afrika-Haus“ vor. Der Freiberger Unternehmer Arthur Benseler hinterließ der Stadt Freiberg sein Privathaus als Museum für afrikanische Kunst, Musik und Literatur. Es beherbergt rund 150 Bilder und Skulpturen, die er aus seinen Reisen in Afrika zusammengetragen hatte. Nach kurzer Pause und einem kleinen Umtrunk trennten sich die Wanderer in zwei Gruppen. Eine schlug den kürzeren Weg über den Ortskern von Geisingen ein.

Vorbei am Geisinger Schlössle, 2017 neu restauriert und das städtische Museum beherbergend, ging es zurück zum Treffpunkt. Die zweite Gruppe wählte den längeren Weg über Teile des Hauptwanderwegs 10 zum Altneckar mit seinem Auenwald und dem Naturschutzgebiet. Am Altneckar bei Freiberg zeigt der Fluss noch natürliche Uferzonen mit steilen Prall- und flachen Gleithängen, im Flussbett Sand- und Kiesbänke, die für artgerechte Bedingungen für Flora und Fauna sorgen.

Ein kurzer Weg durch Heutingsheim führte schließlich zur Amanduskirche: Eine Wehrkirche aus karolingischer Zeit, deren Besonderheiten durch Kirchenführer Peter Schwarz erklärt wurden. Der Ausklang im Schlosshof bei Wurst, Getränken, Kaffee und Kuchen fand großes Gefallen und so endete der Wandertag gemütlich . Die Wanderer freuen sich schon heute auf den Gauwandertag 2018, der von der Ortsgruppe Mühlacker ausgerichtet wird.