Linksaußen Patrick Zieker steht bislang bei 61 Saisontoren. Foto: Archiv (avanti)

Der Kleinbottwarer Patrick Zieker absolviert mit Handball-Bundesligist TBV Lemgo bislang eine erfolgreiche Saison.

Steinheim-Kleinbottwar - Weihnachten habe ich ganz traditionell, wie es sich halt gehört, im Kreise der Kleinbottwarer Familie verbracht“, berichtet Bundesliga-Profi-Handballer Patrick Zieker gut gelaunt und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Und das hat sich wie immer so richtig gelohnt.“ Zusammen mit Papa Jürgen sowie seinen Brüdern Daniel und Yannick, die nicht wie er beim TBV Lemgo, sondern hier im Ländle bei der SG Schozach-Bottwartal und der HG Steinheim-Kleinbottwar die Handballschuhe schnüren, ließ er sich an Heiligabend nämlich Mama Beates Reh-ragout sowie Knödel, Spätzle und Blaukraut ordentlich schmecken.

Schon am ersten Weihnachtsfeiertag war es dann aber schon wieder vorbei mit der besinnlichen Kleinbottwarer Familienweihnacht. Am Montagnachmittag trainierte der 24-jährige Linksaußen bereits wieder in Lemgo, um sich für das letzte Spiel im Jahr 2017 – die Begegnung gegen das Tabellenschlusslicht Die Eulen Ludwigshafen – vorzubereiten. Und das mit Erfolg: Zwei Tore steuerte Patrick in der ausverkauften Lemgoer Lipperlandhalle zum 29:25-Sieg bei. „Mit 19:19 Punkten und Platz neun stehen wir dieses Mal zum Jahreswechsel wirklich außerordentlich gut da“, freut er sich.

Das ausgeglichene Punktekonto beschert dem gelernten Industriekaufmann nun eine 14-tägige Handballpause, die er erstmals seit drei Jahren tatsächlich sorgenfrei genießen kann, wie er erklärt: „In den vergangenen drei Jahren war der Druck nach der Hinrunde jeweils enorm groß, weil wir in der Tabelle weiter hinten standen. Wirklich abschalten konnte man da eigentlich nie. Stattdessen hat man darüber nachgedacht, wo man in der Hinrunde unnötige Punkte hat liegenlassen und bereits überlegt, wie es in der Rückrunde besser funktionieren soll.“ Platz neun sei nun gleich ein ganz anderes Gefühl, versichert der Kleinbottwarer. „Und selbst in den Spielen, die wir verloren haben, haben wir eine gute Leistung gezeigt, uns gut präsentiert. Man merkt der Mannschaft den Entwicklungsschritt einfach an. Die Stimmung ist dementsprechend total gut.“

Auch persönlich lief es für Patrick, der als Linksaußen in gewissem Maße immer auch darauf angewiesen ist, von seinen Mitspielern entsprechend in Szene gesetzt zu werden, in dieser Spielzeit bislang rund. Mit 61 Toren aus 19 Spielen ist er mit seiner Quote zufrieden. In der TBV-internen Torschützenliste teilt er sich damit den zweiten Platz mit Kreisläufer Christoph Theuerkauf, hinter Rechtsaußen Tim Hornke, der mit 91 Toren die Liste anführt. „Über bestimmte Situationen ärgert man sich natürlich im Nachhinein trotzdem immer“, sagt Patrick, der selbstkritisch anfügt: „Ich werde also weiter an meiner Konstanz arbeiten und natürlich versuchen, meine Fehlwürfe zu minimieren, um die Quote noch zu verbessern. Außerdem denke ich, dass mein Deckungsspiel insgesamt noch besser werden könnte.“

Bevor den Handballprofi der Trainingsalltag wieder einholt, kann er bis zum 10. Januar aber durchschnaufen. Heute geht es für ihn erst einmal zurück zu Freundin Hannah nach Lemgo, das er mittlerweile fast liebevoll „meine zweite Heimat“ nennt. Zusammen mit der Familie wird dort auch Silvester gefeiert – und gleichzeitig Papa Jürgens Geburtstag. „Vielleicht geht es danach noch zwei oder drei Tage zum Skifahren – ganz spontan, mal sehen.“