Der Großteil des Materials soll aus dem Steinbruch kommen. Foto: Werner Kuhnle

Gemeinderat gibt Okay für das Planungsverfahren für das Projekt der Firmen Lukas Gläser und Baumit.

Kirchberg - Das Plangebiet, auf dem künftig direkt neben dem Steinbruch der Firma Lukas Gläser das Unternehmen Baumit ein Trockenbaustoffwerk errichten will, befindet sich nördlich von Zwingelhausen an der Gemarkungsgrenze zu Aspach. Im Norden verläuft die L 1124, im Westen die Großaspacher Straße. Im Süden grenzen die Flächen des Steinbruchs der Firma Gläser an. An dieser Stelle soll im Steinbruch abgebauter Muschelkalk weiterverarbeitet werden – zu Trockenbaustoffen wie Estrich, Putz oder Beton.

Dass dieses Thema die Menschen in Kirchberg, vor allem aus dem Teilort Zwingelhausen, bewegt, ist allein daran erkennbar, dass rund 35 Bürger an der Gemeinderatssitzung am Donnerstag teilnahmen. Gleich als Einstieg in das Thema sagte Bürgermeister Frank Hornek: „Die gesamte Thematik wird heute öffentlich, Verwaltung und Gemeinderat beschäftigen sich jedoch schon länger damit.“ Es werde am 22. März eine Informationsveranstaltung zu dem Komplex stattfinden, an dem auch Vertreter der Firmen Lukas Gläser und Baumit teilnehmen, um das Vorhaben vorzustellen. „Wir werden Ihnen Rede und Antwort stehen“, versprach Hornek.

Die Baumit GmbH ist ein deutscher Baustoffhersteller und hat ihren Stammsitz in Bad Hindelang im Allgäu. Ein Standort des Unternehmens befindet sich in Remseck-Aldingen, an dem laut Bürgermeister Frank Hornek zurzeit 25 Mitarbeiter arbeiten. Diesen Standort jedoch müsse das Unternehmen bis spätestens 2020 aufgeben und sei deshalb schon länger auf der Suche nach einem neuen Areal.

„Beide Unternehmen investieren jeweils rund 15 Millionen Euro“, sagt Bürgermeister Hornek im Gespräch mit unserer Zeitung. Künftig soll das Material für 80 Prozent der von Baumit an diesem Standort hergestellten Produkte – rund 100 000 Tonnen – aus dem Steinbruch der Firma Gläser stammen, transportiert mit einem neu zu bauenden Förderband. „Die restlichen 20 Prozent müssen natürlich per Lkw angeliefert werden“, erklärt Hornek.

Zurzeit ist das Plangebiet in Besitz der Firma Gläser, die dieses an Baumit verpachten wird. Parallel zum Bebauungsplan ist nun für das Vorhaben der Flächennutzungsplan zu ändern und in einem Zielabweichungsverfahren die landwirtschaftliche Nutzung in eine Sondernutzung zu ändern. Die Verhandlungen zwischen Gläser und Baumit sind laut Hornek noch nicht ganz abgeschlossen, doch bei Regierungspräsidium und Landratsamt habe man bereits angefragt, ob ein solches Vorhaben an diesem Standort machbar sei. Insgesamt seien auch Verwaltung und Gemeinderat positiv gestimmt. Das Gremium stimmte dann auch einmütig zu, einen Bebauungsplan aufzustellen und den Flächennutzungsplan anzupassen. Die Belastung für Zwingelhausen schätzt der Schultes als überschaubar ein: „Das Landratsamt hat in einer Ersteinschätzung bestätigt, dass für das Projekt keine emissionsrechtliche Genehmigung benötigt wird.“ Allerdings sei eine Baugenehmigung nötig und die dafür entsprechenden Punkte abzuarbeiten.

In Kürze sollen die Planungsunterlagen vier Wochen lang öffentlich einzusehen sein. Und im Hinblick auf die Informationsveranstaltung ergänzt der Kirchberger Bürgermeister: „Eine Meinung kann man dann erst haben, wenn man sich informiert hat.“