Jürgen Metzger hat die Kinder in seine magischen Geheimnisse eingeweiht. Foto: Jugendhaus

In der Zeit vom 27. bis 30. Oktober hat das Calypso viele spannende Angebote im Programm gehabt. Zum Beispiel war ein Graffiti-Künstler am Start.

Erdmannhausen
Die Jugendwoche hat viele Jahre Tradition im Landkreis, und so war unser Jugendhaus auch wieder mit dabei. Die Jugendwoche-Angebote im Calypso zielten darauf, die kreativen Fähigkeiten, das Selbstvertrauen und die zwischenmenschlichen Kompetenzen der teilnehmenden Kids und Jugendlichen zu stärken.

Am Dienstag, 27. Oktober, waren wir mit dem Spielmobil des Stadtjugendrings in der Turnhalle der Astrid-Lindgren-Grundschule. Ziel der Kooperation mit der Grundschule war es, ein Angebot zu machen, das von allen Grundschulkindern genutzt werden kann. Schon vor Unterrichtsbeginn bauten wir Erwachsenen vom Jugendhaus und der Schule eine große Spielelandschaft auf. Den ganzen Vormittag kamen je zwei Grundschulklassen zusammen mit ihrem Lehrer in die Halle, um eine Schulstunde lang die Spielgeräte und Fahrzeuge des Spielmobils auszuprobieren und sich auszutoben.

Am Mittwoch wurde unter dem Titel „Fabelhafte Drachen“ gemeinsam mit der Büchereileiterin Karin Lehmann ein fantastischer Nachmittag im Jugendhaus veranstaltet. Um 14.30 Uhr ging es los und elf Kinder im Alter von neun bis elf Jahren machten es sich auf der Sofaecke im Calypso gemütlich. Karin Lehmann hatte zwei lustige und zur Fantasie anregende Drachengeschichten mitgebracht. Gespannt und gebannt lauschten die Kids den Geschichten, in denen es um kleine und große Drachen ging und darum, was man macht, wenn man ein Drachenei findet. Danach konnten wir dann Bettina Rommel von der Kreativwerkstatt Abraxas begrüßen, die mit uns Drachen aus Holz baute.

Am Donnerstag, 29. Oktober, war zum Kids Club ein besonderer Gast eingeladen: Den ersten eintreffenden Kindern stellte er sich noch mit „Ich bin der Gepäckträger“ vor, gab sich dann aber bei der Begrüßung als der Zauberkünstler Jürgen Metzger zu erkennen. Als Meister der spielerischen Täuschung mit Würfeln, Karten und Seilen zeigte er uns zunächst drei Zaubertricks, die er anschließend mit uns einübte.

Jedes der 22 teilnehmenden Kinder trainierte fleißig, um aus einem gefalteten Blatt und zwei Büroklammern eine Falschgeld-Entdeckungs-Maschine zu machen. Korrekt gefaltet und richtig mit den zwei Büroklammern bestückt, kann man durch einfaches Ziehen feststellen, dass es sich beim 5-Euro-Schein, den man sich von Tante, Onkel, Opa oder Oma kurz zum Test ausgeliehen hat, um Falschgeld handelt. Denn wie bei Falschgeld üblich, springen die zwei Büroklammern vom Geldschein weg und landen ineinander verkettet auf dem Boden. Nachdem sich alle die Methode gut eingeprägt hatten, wurden noch zwei weitere Zaubertricks geübt. Beim ersten hantierten die Kids mit einem magischen Knoten in einem Seil. Das andere war ein Kartentrick, bei dem man die unbekannte Karte, die das Gegenüber verdeckt zieht und anschaut, durch aufmerksames Beobachten und richtiges Mischen anschließend aus dem Kartenstapel herausfindet. Nachdem alle Kinder fleißig miteinander geübt hatten und sich gegenseitig ihre Tricks vorgemacht hatten, lieferte uns Zauberer Jürgen zum Abschluss noch eine hochkarätige Zaubershow.

Am Freitag trafen sich dann von 16 bis 20 Uhr neun Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren zum Graffiti-Workshop mit Denis im Calypso. Der 28-jährige Denis Pavlovic aus Stuttgart hat seit zwölf Jahren Erfahrung im Graffiti. Zu Beginn setzten wir uns in die Sofaecke und Denis stellte sich vor, erzählte von seinen Erfahrungen und beantwortete die Fragen der Jugendlichen. Ziemlich schnell kamen wir darauf zu sprechen, dass Graffiti im öffentlichen Raum von vielen Leuten als Vandalismus gesehen werden. Das hat sich aber im Laufe der Jahre auch verändert, denn mittlerweile gibt es auch immer mehr Anerkennung für die gesprühten Kunstwerke. Besonders große und aufwändige Bilder haben viele Bewunderer. Auch stellte der Künstler klar, dass das Besprühen von Autobahnbrücken oder S-Bahnwaggons nicht nur illegal ist, da es sich um die Beschädigung fremden Eigentums und um Sachbeschädigung handelt, sondern auch extrem gefährlich ist. Er erzählte, dass es mittlerweile in vielen Städten legale Flächen gibt, die für Graffiti-Sprayer zur Verfügung gestellt werden. Denis zeigte uns danach verschiedene Techniken des Zeichnens von Graffitis.

Auf Papier lernten wir, unseren Namen in 3-D-Block zu zeichnen, Buchstaben zu verzerren und wie man den Schatten der Buchstaben zeichnet. Danach ging es dann an der Wand im Calypso mit dem Sprayen los. Jeder zog sich Einweghandschuhe und einen Mundschutz an und nahm sich zwei Farbdosen, um sie gut durchzuschütteln. Dann zeigte Denis uns auf ein paar Kartons den richtigen Abstand zur Wand, den danach jeder selbst beim Probesprühen testete. Parallel dazu legte Denis an der Wand mit weißen Farbdosen schon mal die Umrisse des Calypso-Logos an. Danach nahm sich jeder eine Farbdose und gemeinsam wurden die Buchstaben mit verschiedenen Farben ausgesprüht. Nachdem alle Buchstaben vom Calypso-Logo und vom Slogan „das junge Haus in Erdmannhausen“ farbig waren, wurde noch der Hintergrund angelegt. Mit verschiedenen Blautönen sprühten die Jugendlichen unterschiedlich große blaue Blubberblasen. Am Ende feierten wir unsere neue Graffiti-Wand und waren einfach nur begeistert, was wir mit der Hilfe von Denis daraus gemacht haben. Das Ergebnis kann ab sofort bestaunt werden!