Stark am Balken, Pech an Boden und Sprung: Mona Ziegler.Carolin Renz – hier am Boden – hat den zweitbesten Sprung des Tages hingelegt. Foto: avanti

Die Regionalliga-Turnerinnen der KSV Hoheneck werden beim Heimwettkampf nur Vierter.

Hoheneck - Es wäre zu schön gewesen: Der Aufstiegswettkampf zur 3. Bundesliga in der heimischen Kugelberghalle und die Turnerinnen der KSV Hoheneck mit dabei. Dafür müssten sie nach den drei Wettkampftagen der Regionalliga Süd unter den ersten zwei Teams landen. Doch dieser Traum ist bereits nach dem Heimwettkampf am vergangenen Samstag geplatzt, die Chancen auf einen der ersten beiden Plätze sind nur noch theoretischer Natur. Denn vor eigenem Publikum reichte es für die KSV-Mädchen nur zu Platz vier, auch in der Gesamtwertung ist die KSV Vierter. Um noch unter die ersten beiden zu kommen, müsste man beim dritten und letzten Wettkampf am 19. November in Unterföhring Erster werden und noch auf die richtigen Platzierungen der Konkurrenten hoffen. „Aber das ist unrealistisch, dafür ist die Mannschaft dieses Jahr einfach nicht stark genug“, sah Trainerin Uta Ziegler diesen Zug kurz nach dem Wettkampf bereits abgefahren.

Da ihr Kollege Sebastian Braden an diesem Tag verhindert war, wurde Ziegler von Annett Wiedemann unterstützt. Sie trainiert die Erdmannhäuserin Mona Ziegler und die Pleidelsheimerin Joana Lamatsch seit Jahren in Heilbronn, seit einem Jahr sind mit den Zwillingen Maren und Lara Kauderer noch zwei weitere KSV-Turnerinnen bei ihr. „Das ist eine super Hilfe für uns. Ohne Annett Wiedemann würden wir dieses Niveau gar nicht erreichen können“, erklärte Uta Ziegler. Denn die KSV habe von allen Regionalliga-Teams die schlechtesten Trainingsbedingungen. „Was ich gehört habe, können alle anderen an fest aufgebauten Geräten trainieren. Das geht in unsere Halle gar nicht. Wenn wir also zweieinhalb Stunden Training haben, gehen 40 Minuten für Auf- und Abbau drauf.“

Dennoch hatten die Hoheneckerinnen gehofft, sich wie auch in den vergangenen Jahren unter die ersten zwei Teams turnen zu können. Der Heimwettkampf startete am Stufenbarren auch ordentlich, im Gegensatz zu den meisten anderen Teams musste keine der KSV-Turnerinnen vom Gerät. Und auch am Schwebebalken lief es zumindest für Mona Ziegler und Fanni Hansen sehr gut, die beide hohe Wertungen erhielten. Doch dann musste Joana Lamatsch einmal absteigen, Maren Kauderer gleich zweimal. Nur einer dieser Patzer weniger hätte die KSV in der Tageswertung schon einen Platz nach vorne gebracht – was zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand wusste.

Am Boden ging es weiter mit der Pechsträhne. Sophia Holoch stürzte am Ende der ersten Bahn und ging mit 9,15 Punkten von der Fläche, was am Ende das Streichresultat bedeutete. Die Marbacherin Carolin Renz und Valentina Herbst bekamen zwar jeweils Abzüge dafür, dass sie einen Schritt aus der Fläche heraus setzten, hatten ansonsten jedoch gute Übungen. Mona Ziegler musste dann jedoch bei der Landung nach dem Doppelsalto mit beiden Händen auf den Boden greifen, was als Sturz gewertet wurde. Die für sie ungewöhnlich niedrige Wertung von 9,85 Punkten sollte am Ende richtig wehtun. Da halfen auch die starken 10,85 Punkte von Joana Lamatsch nicht mehr viel.

Und auch am Sprung war Mona Ziegler schließlich der Pechvogel des Tages. Nachdem Maren Kauderer und Carolin Renz gute Versuche abgeliefert hatten, stürzte Ziegler bei der Landung. „Der Sprung an sich war eigentlich sehr gut. Aber sie hatte einen Tick zu viel Rücklage und konnte das dann nicht mehr auffangen“, erklärte Mutter und Trainerin Uta Ziegler. Zwar hatten Joana Lamatsch und Carolin Renz am Ende mit je 12,30 Punkten die zweitbesten Sprünge des gesamten Wettkampftages abgeliefert. Doch auch hier waren der KSV letztlich wichtige Zähler verloren gegangen. Denn in der Gesamtwertung fehlten den Hoheneckerinnen an diesem Tag nur 0,7 Punkte auf Platz drei und 1,3 Punkte auf Platz zwei.

„Es war insgesamt ein durchwachsener Wettkampf. Das ist umso bedauerlicher, da es am Ende ja dennoch so knapp war“, befand Uta Ziegler. Die im Vergleich zu den Vorjahren etwas schwächeren Leistungen seien nicht zuletzt dadurch bedingt, dass Mona Ziegler derzeit viel arbeite und das Training darunter leide und dass Joana Lamatsch mit einer Knieverletzung zu kämpfen habe. Letztere legte am Samstag übrigens dennoch den zweitbesten Vierkampf aller Turnerinnen hin. Positiv hob Uta Ziegler hervor, dass die Kugelberghalle beim Heimwettkampf einmal mehr randvoll und die Stimmung richtig gut war. „Und es waren auch ein paar Leute da, die habe ich noch nie in der Halle gesehen“, stellte sie erfreut fest.