Foto: Nabu

Die Zusammenarbeit mit der Hector-Kinderakademie hat sich bewährt. Dieses Mal stand das Thema „Vögel im Winter“ auf dem Lehrplan.

Marbach - Marbach
„Kommt der Wolf nach Marbach – müssen wir uns vor ihm fürchten“, das war das Thema des ersten Zusammenwirkens von Hector-Kinderakademie und dem Nabu. Dieses Mal aber ging’s um Vögel im Winter, um solche, die hier bleiben und solche, die fortziehen.

Ein Schüler machte den Vorschlag, die Waldohreulen beim Ahornkindergarten zu besuchen. Die waren aber leider nicht zu Haus. Dafür fanden die Kinder unter dem Schlafbaum ein paar Dutzend Speiballen, unverdauliche Dinge, die von den Eulen ausgewürgt werden. Die anzufassen war für einige Kinder zunächst eklig. Aber schließlich haben alle Spaß dran gefunden und später in der Schule die Gewölle auseinander gepult. Die Haare und Knochen aus den Gewöllen zeigten, die Waldohreulen vom Ahornkindergarten hatten nur Feldmäuse gefressen.

Auf dem Weg zu den Eulen haben die Kinder nach Wintergästen gefahndet, nach Bergfinken oder gar Seidenschwänzen – Vögel, die weit im Norden brüten. Vermutlich war das Wetter noch zu warm und es war jahreszeitlich noch zu früh. Und bei den Buchfinken kann man gar nicht erkennen, ob es schon Zugezogene oder Marbacher sind, die überhaupt nicht fort wollen. Die Schüler entdeckten noch einige andere Hierbleiber: Rabenkrähen, Elstern, Kleiber, Meisen.

Da man am Futterhaus die Wintervögel besonders gut beobachten kann, haben die Kinder Vogelfutter selbst hergestellt(500 Gramm Palmin – besser ist noch Rindertalg – langsam erhitzen, nicht zu heiß werden lassen, mit 500 Gramm Kleie vermischen, etliche Sonnenblumen – und andere Samen einrühren und in Blumentöpfe füllen. Nicht vergessen, einen Stock durch das Loch zu ziehen, damit die Vögel sich festhalten können).

Später ging’s dann um die typischen Zugvögel und deren Zugwege, Zughöhen und Zuggeschwindigkeiten. Am Beispiel des Weißstorchs, der bis weit nach Afrika fliegt, vergegenwärtigten sich die Kinder, welch Nomade er ist. Allerdings kommt es immer häufiger vor, dass einzelne Störche auch im Winter bei uns bleiben.

Wenn auch der Zugvogel Weißstorch auf Marbacher Markung heute allenfalls Gast ist, der Langstreckenzieher Mehlschwalbe brütet noch immer in Marbach, genauso wie die Mauersegler.

Zum Schluss forderte Carola Preuß die Schüler auf, bei der vom NABU veranstalteten ‚Stunde der Wintervögel’ vom 9. bis 11. Januar 2015 mit zu machen, also aufzuschreiben, welche Vögel an die Futterstelle kommen. Da sind dann gewiss noch weitere Wintergäste zu entdecken.