Denis Goncalves (Mitte) und Torjäger Marco Montesano (rechts) im Duell mit dem Benninger Foto: Archiv (avanti)

Der Club L’Italiano Großbottwar überwintert in seiner ersten Saison auf Platz sechs.

Großbottwar - Fürs Premierenjahr äußerst respektabel – so könnte das Motto für die erst im vergangenen Sommer gegründete Fußballabteilung des Club L’Italiano Großbottwar lauten. In der Kreisliga B2 Enz-Murr überwinterte man als Sechster mit Tuchfühlung zur Spitze. „Mit der Platzierung sind wir absolut zufrieden, auch wenn es natürlich noch viel Luft nach oben gibt“, zieht Franco Basile, der Vorstand des Club L’Italiano, ein positives Zwischenfazit nach dem allerersten Halbjahr im organisierten Vereinsfußball. „Angesichts dessen, dass unsere Spieler zusammengewürfelt sind und dies einfach seine Zeit braucht, ist die Vorrunde wirklich perfekt gelaufen“, findet Basile, der in der sportlichen Leitung von Andreas Link (früher GSV Pleidelsheim, jetzt Abteilungsleiter beim Club L’Italiano) unterstützt wird. „Einen gewissen Respekt haben wir uns schon erarbeitet“, ist Basile überzeugt.

Acht Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen stehen für die Mannschaft zu Buche, die damit zu dem Sextett gehört, das nach Lage der Dinge Meisterschaft und Aufstieg in der Staffel B2 Enz-Murr unter sich ausmachen wird. Dass es für ganz oben wohl doch noch nicht reichen wird, könnte im Nachhinein vor allem daran gelegen haben, dass man in den direkten Duellen mit den fünf Konkurrenten bislang fast immer den Kürzeren zog. „Nur gegen TuS Freiberg haben wir einen Punkt geholt. Gerade bei diesen Topspielen bin ich mir sicher, dass wir viel mehr gepunktet hätten, wenn wir eingespielter gewesen wären“, glaubt der Vorstand, der in der zweiten Hälfte der Hinserie dann auch plötzlich einspringen und zusätzlich die Trainerrolle übernehmen musste. „Giuseppe Ierardi, der bis dahin das Amt inne hatte, wurde es einfach zu viel. Er stand und steht uns aber weiterhin als Spieler zur Verfügung“, erzählt Basile, der auch schon beim GSV Höpfigheim, dem TSG Steinheim und Lokalrivale VfR als Coach fungierte.

Heilfroh ist er jedoch, dass diese Doppelfunktion mit Beginn der Wintervorbereitung Ende Januar wieder ein Ende gefunden hat. Daniel Maier heißt der neue Coach. Man kennt sich aus gemeinsamen Zeiten beim VfR. „Franco Basile war dort mein Trainer, als ich in der VfR-Zweiten gespielt habe“, erzählt der 36-Jährige. Kurioserweise ist er nun zumindest für eine Übergangszeit für zwei konkurrierende Vereine gleichzeitig tätig. „Beim VfR bin ich aktuell noch Jugendleiter und werde meine Amtszeit dort auch zu Ende bringen“, erklärt er. Im A- und B-Jugendbereich sammelte Maier beim Ortsrivalen Trainererfahrung. „Eine Aktivenmannschaft zu übernehmen, ist aber noch einmal eine andere Herausforderung“, sagt er.

Neben dem neuen Übungsleiter sind im Winter zwei zusätzliche Spieler zum Team des Club L’Italiano gestoßen. Aus der Jugend des GSV Pleidelsheim kam Loris DiMare, ein flinker Techniker, der die Offensive beleben soll. Sebastiano Lucia ist der zweite Neuzugang. Der 28-jährige Defensivspieler hatte zuletzt pausiert, trug früher aber das Trikot des VfR Großbottwar. „Er bringt Erfahrung mit“, freut sich Basile.

Das Grundgerüst der Mannschaft des Club L’Italiano dürfte aber in der am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den SGV Murr II beginnenden zweiten Saisonhälfte ähnlich wie bisher aussehen. Fünf Säulen, so Basile, habe die Elf. Dies beginnt in der Abwehr, wo der frühere Mundelsheimer Raffaele Lanzaro die Kommandos gibt, geht über den Sechserbereich, in dem Fabio Caroprese und Kevin Candeias zumeist gesetzt sind, Danilo Riccetti im offensiven Mittelfeld und endet selbstverständlich bei Torjäger Marco Montesano. 17 Treffer gelangen dem einstigen Bezirksligatorschützenkönig, der in den vergangenen Jahren aber häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte, in der Vorrunde.

„Ja, wir haben schon Qualität in der Mannschaft“, betont Basile, weist jedoch darauf hin, dass man vereinsintern die erste aktive Saison als „Findungsjahr“ verstehe. Von daher gibt es für den neuen Coach Daniel Maier auch keinerlei Vorgaben in Sachen Tabellenplatz: „Wichtig ist uns vor allem, dass sich die Mannschaft festigt und sich unsere jungen Spieler weiterentwickeln“, umreißt der Vorstand die nächsten Ziele des jungen Vereins.