Im Stigler-Anwesen könnten wohl um die 15 Flüchtlinge oder Obdachlose Unterschlupf finden. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt Großbottwar hat das Stiegler-Areal gekauft. Es soll künftig Flüchtlingen und Obdachlosen als Unterschlupf dienen.

Großbottwar - Händeringend suchen der Landkreis Ludwigsburg sowie seine 39 Städte und Gemeinden derzeit Unterkünfte für Flüchtlinge. So auch die Stadt Großbottwar. In diesem Bemühen scheint die Kommune nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein. Sie hat sich nämlich das Stigler-Anwesen an der Rosenkreuzung gesichert. Und eben dort könnten Menschen ohne Obdach eine Bleibe finden, erklärt der Bürgermeister Ralf Zimmermann.

„Die Stadt braucht Wohnraum“, verdeutlicht der Rathauschef die dringliche Lage. Zum einen für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen, wofür die Kommune selbst Lösungen aus dem Hut zaubern muss. Zum anderen für Asylbewerber – auch wenn dieser Part im Zuständigkeitsbereich des Kreishauses liegt. Außerdem gehe es ganz allgemein darum, Obdachlosen Unterschlupf zu gewähren, erläutert der Rathauschef. „Und im Stigler-Haus würde das funktionieren“, betont er. „Die Räumlichkeiten sind in einem guten Zustand. Wir könnten also Druck aus dem Thema rausnehmen“, fügt er hinzu.

Das kann man wohl sagen. Das Anwesen am Rosenplatz ist nämlich so groß, dass es von zwei, wenn nicht sogar drei Familien in Beschlag genommen werden könnte, wie Thomas Stigler schätzt. Und der Stadtrat muss es wissen. Schließlich handelt es sich um sein Elternhaus, das seine Familie nun an die Kommune veräußert hat. Insgesamt, denkt Thomas Stigler, könnten in den Räumlichkeiten etwa 15 Personen ein Dach über dem Kopf bekommen. Außer dem Wohnhaus ist auf dem Gelände auch eine ehemalige Schlosserei angesiedelt. Den Betrieb verlagerte Thomas Stigler schon vor Jahren ins Gewerbegebiet.

Den Beschluss, das Areal in der Kleinbottwarer Straße zu erstehen, fasste der Gemeinderat in einer nicht-öffentlichen Sitzung im September. Das gab der Hauptamtsleiter Manfred Graner jetzt im Gremium bekannt. Wie der Bürgermeister Ralf Zimmermann betont, steckt hinter der Investition ein langfristiger Plan. Es sei vorgesehen, an der Stelle irgendwann einen Kreisverkehr zu bauen. Und dafür benötige man entsprechende Flächen. So seien rund um den Kreuzungsbereich auch schon andere Areale in den Besitz der Kommune übergegangen. Davon abgesehen handele es sich „um das Tor zur Stadt“. Das wolle man einladend gestalten. Freie Hand habe man aber nur, wenn auch die Flächen gesichert würden.