TVG-Rückraumspielerin Stefanie Wolf trifft auf ihr ehemaliges Team. Foto: Archiv (avanti)

Beim Handball-Derby zwischen den Frauen des TV Großbottwar und der SG Schozach-Bottwartal sind die Rollen klar verteilt.

Großbottwar - Es wird das vorläufig letzte Heimspiel in der Württembergliga für die Handballerinnen des TV Großbottwar. In diesem Punkt ist sich vor dem Derby gegen die SG Schozach-Bottwartal am Samstag (20 Uhr) wohl nicht nur Trainer Uwe Salvo sicher. Rein rechnerisch könnten die Störche mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen noch den Relegationsplatz erreichen. „Aber das haben wir schon seit Wochen abgehakt. Wunder gibt es zwar immer wieder. Aber dass es am Samstag eins gibt, damit rechne ich nicht“, gibt Salvo ehrlich zu.

Immerhin sieht es personell bei den TVG-Frauen wieder ein wenig besser aus: Jennifer Rapp wird nach ihrer Schulterverletzung wieder spielen können, und auch die zuletzt erkrankte Lisa Döttinger ist wieder an Bord. „Ob es Natalie Straub schafft, ist noch unsicher. Sie ist unterwegs, und die Rückreise verzögert sich wohl. Ihr Einsatz ist also noch fraglich“, sagt Uwe Salvo. „Aber immerhin haben wir mit Rapp und Döttinger wieder mehr Alternativen.“

Einen „Riesenrespekt“, so der Großbottwarer Trainer habe man vor der SG Schozach-Bottwartal. „Sie spielen eine sensationelle Runde, da passt alles zusammen, soweit man das aus der Ferne einschätzen kann. Am schwersten sind für mich Theresa und Sophia Müller auszurechnen, weil sie eine enorme Geschwindigkeit haben“, sagt Salvo. „Und mit Janina Spieth und Danielle Pantle haben sie zwei sehr gute Rückraum-Schützinnen.“ Allerdings weiß Salvo auch, dass Linkshänderin Anna Asmuth, am vergangenen Samstag 13-fache Torschützin, der SG diesmal fehlen wird, „und zwar aus dem selben privaten Grund, aus dem ich auf meinenCo-Trainer verzichten muss“. Denn dieser ist Anna Asmuths Vater Uli.

Für Anna Asmuth wäre es der erste sportliche Auftritt in der Wunnensteinhalle, seit vor knapp zwei Jahren für die Drittliga-Mannschaft des TVG die Lichter ausgingen und sie nach Möglingen ging, bevor sie im Winter zur SG ging. Den direkten Weg dorthin hatten ja Theresa und Sophia Müller sowie Janina Spieth genommen, die also am Samstag mal wieder altbekannten Hallenboden betreten. „Durch das Fehlen von Anna habe ich erneut nur neun Feldspielerinnen“, sieht SG-Trainer Michael Stettner die Personallage auch in seinem Team kritisch. Dass der Tabellenzweite dennoch klarer Favorit ist, „das lässt sich nicht bestreiten. Aber zu denken, dass das am Samstag eine Kaffeefahrt wird und Handball läuft so nebenher, das funktioniert ganz sicher nicht. Wir wären nicht die Ersten, die sich danach blöd anschauen würden, wenn wir das ganze nicht konzentriert angehen. Außerdem will Großbottwar sicherlich vom Hinspiel noch etwas gerade rücken. Saskia Kapfenstein hat da sicher nicht ihr bestes Spiel gemacht. Und Stefanie Wolf habe ich lange trainiert, auch sie könnte uns vor Probleme stellen.“

Im Hinspiel hatte die SG den TVG mit 37:15 abgefertigt. Und nicht zuletzt deshalb spricht Uwe Salvo vor allem von Schadensbegrenzung. „Aber wir wollen uns im letzten Heimspiel nochmal ordentlich präsentieren. Es muss kein Sieg sein, aber ich hoffe, dass wir zumindest eine gute Leistung zeigen.“ Und Michael Stettner, dessen Mannschaft mit einem Sieg Platz zwei am Saisonende sicher hätte, gibt noch ein anderes Ziel aus: „Wir wollen das beste Rückrunden-Team bleiben.“