Der überragende Spieler in Schorndorf: Jonathan Siegler. Foto: Archiv (avanti)

Der Rückraumspieler des TV Großbottwar erzielt beim 28:29 in Schorndorf 17 Tore und ist damit der überragende Akteur.

Großbottwar - Wir haben hinten raus wieder einmal wirklich gut gekämpft. Wir bekommen aber im Angriff Probleme, weil wir ein paar Minuten lang Fehler anhäufen. Gute Mannschaften nutzen das eben aus“, sprach Trainer Tobias Mühlpointner die momentan größte Schwäche des Handball-Landesligisten TV Großbottwar an. Auch bei der SG Schorndorf hielt der Aufsteiger gegen ein ambitioniertes Team über weite Strecken gut mit, ehe ihm am Ende die Zeit ausging. „Auch diese Woche würde ich sagen, wir gewinnen, wenn das Spiel ein, zwei Minuten länger gegangen wäre“, ärgerte sich Mühlpointner nach dem 28:29 (14:16) über die verpasste Chance, auswärts zu punkten.

Das Hauptproblem liegt momentan in seinen Augen darin, „dass wir dem Rückstand immer hinterherrennen und nicht mal vorne wegmarschieren können.“ Und in diese Situation manövriert sich der TVG immer wieder selbst. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase genügten den Schorndorfern vier Minuten, um aus einem 5:5 ein 10:5 zu machen, den TVG damit unter Druck zu setzen und Mühlpointner zu einer Auszeit zu zwingen. Ab diesem Zeitpunkt gestaltete sich ein offener Schlagabtausch beider Teams, in dem vor allem TVG-Spielmacher Jonathan Siegler immer wieder in Erscheinung trat. „Sie haben Joni zu keiner Zeit in den Griff bekommen. Er war heute der überragende Akteur auf dem Spielfeld“, honorierte auch Mühlpointer das Auftreten seines Mittelspielers, der am Ende unglaubliche 17 Tore auf seinem Konto verbuchen konnte.

Entscheidend war an diesem Tag jedoch, dass es den Gästen nicht gelang, den längst überfälligen und auch verdienten Ausgleich zu erzielen. Bei den Spielständen 17:18 (37.), 19:20 (43.) und 27:28 (59.) war der TVG in Schlagdistanz, erzielte jedoch nicht den nötigen Treffer um die Partie eventuell zu drehen. Zu vielen Unterzahlsituationen und Glückstreffern der Gastgeber, kamen laut Mühlpointer in den Schlussminuten einige Schiedsrichterentscheidungen zu Gunsten der SG hinzu, die den letzten Schritt Richtung Auswärtssieg verhinderten. „Wir bringen uns selbst in Bedrängnis, weil wir kurze Schwächephasen haben, die der Gegner nutzt um sich abzusetzen. Dadurch muss in den letzten Minuten eben alles komplett laufen, um noch zu punkten“, sagte Mühlpointner, der trotz der knappen Niederlage durchaus ein positives Fazit der Hinrunde ziehen kann. „In solchen Spielen lernt ein Aufsteiger, wie es in der Landesliga abgeht. Wir hätten viele enge Partien gewinnen können, aber trotzdem muss man die enorme Leistungssteigerung des Teams sehen. Wir haben uns schon stark verbessert, aber es ist noch viel Luft nach oben. Wir müssen mit unserer Hinrunde zufrieden sein, man sieht aber auch, dass mehr drin ist“, zeigte er sich zufrieden, auch wenn das Ziel, mit einem positiven Punktekonto in die Rückrunde zu starten, knapp verfehlt wurde. Der TVG ist mit 12:14 Zählern derzeit Tabellensiebter.

TV Großbottwar:
Schmidt, Faigle – Socke (2), Selcho, Siegler (17/2), F. Brosi, S. Zimmermann (2), P. Zimmermann (3), Eitel, Pitschmann (1), Müller, Körner (1), Kavaklioglu (2), Pantle.