Abwehrspezialist Stefan Kandziora (Mitte) ist bereits zehn Minuten vor Schluss zum Duschen geschickt worden. Foto: avanti

Handball-Landesligist TV Großbottwar verliert gegen Spitzenreiter SG Leonberg/Eltingen mit 19:32 (10:16).

Großbottwar - Langsam wird es für die Landesliga-Handballer des TV Großbottwar eng in Sachen Klassenerhalt. „Wir haben uns vorgenommen, alle Heimspiele zu gewinnen, um uns gegen den Abstieg zu wehren. Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir dafür jetzt fast schon ein kleines Weltwunder“, zeigte sich Trainer Jürgen Buck nach der herben Niederlage gegen Spitzenreiter SG Leonberg/Eltingen und angesichts von nun fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer restlos bedient.

Dabei sah es bis kurz vor der Halbzeit noch danach aus, als ob man dem Tabellenführer Paroli bieten könnte. „Die ersten 22 Minuten haben wir sehr gut gespielt, das was wir können und vor allem das, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Buck, dessen Team bis zum Stand von 9:9 (22.) bestens agierte. Mit einer aggressiven Defensive, die den groß gewachsenen Rückraum der SG gut im Griff hatte, und einem druckvollen Spiel nach vorne erwischte der TVG einen starken Beginn in die Partie. Wie schnell man einen so guten Eindruck jedoch selbst wieder zunichte machen kann, zeigten die TVG-Männer in den verbleibenden acht Minuten bis zur Halbzeit. „Wir haben es in diesen acht Minuten geschafft, uns all das kaputt zu machen, was wir uns davor so hart erarbeitet haben. Da passieren dann Dinge, wie zum Beispiel Würfe unter die Hallendecke, die ich einfach nicht verstehe“, zeigte sich der TVG-Trainer sprach- und ratlos. In dieser Phase lief bei seinem Team nichts mehr zusammen, und so bekam der TVG ein Tor nach dem anderen und ging mit einem 10:16-Rückstand in die Halbzeitpause.

Obwohl sich der TVG zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlagen geben wollte und mit dem siebten Feldspieler versuchte, einen neuen Impuls zu setzen, zogen sich die vielen technischen Fehler wie ein roter Faden durch das Spiel der Mannschaft. „Leonberg ist nervös geworden, die Maßnahme mit dem siebten Feldspieler hat gefruchtet, und wir konnten immer wieder den Abstand verkürzen. Aber die vielen individuellen Fehler haben uns das alles kaputt gemacht“, analysierte Buck. Hinzu kam, dass das Team binnen weniger Minuten mit Mark Apfelbach und Stefan Kanziora beide Abwehrspezialisten und somit die Stabilität in der Defensive durch zwei rote Karten verlor, was zur Folge hatte, dass Leonberg immer wieder zu leichten Toren eingeladen wurde und diese Chancen auch nutzte. Dass Jan Kleindieck mit dem 19:25 (53.) das letzte TVG-Tor erzielte, war dann der traurige Tiefpunkt der zweiten Halbzeit. Während Leonberg noch sieben Treffern erzielte und den TVG regelrecht auskonterte, gaben sich die Buck-Schützlinge ihrem Schicksal hin. „Natürlich ist es nun ein sehr enttäuschender und auch unbefriedigender Zustand. Man kann zwar sagen, dass man gegen den Tabellenführer verloren hat, aber die Art und Weise, wie wir uns heute präsentiert haben, das geht gar nicht“, zeigte sich Buck frustriert. Zumal auch er weiß, dass die Luft im Abstiegskampf nach dieser Niederlage nun dramatisch dünn geworden ist.

TV Großbottwar:
Faigle, Schmidt – Siegler (5), F. Brosi (1), Pantle, Hülssiep (2), P. Zimmermann, Eitel, D. Brosi (2), Kleindieck (4), Socke (3/3), Kandziora (1), Apfelbach, S. Zimmermann (1).