Dominik Brosi (links) ist mit sechs Treffern aus dem Feld erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft gewesen. Foto: avanti

Gegen den SV Ludwigsburg-Oßweil reicht es trotz Führung nur zu einem 28:28 (11:15).

Großbottwar - Eigentlich hatten es die „Bad Boys“ ja so schön vorgemacht. Bei der Handball-WM setzte sich die deutsche Nationalmannschaft am frühen Freitagabend im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien mit 28:21 durch – das Ganze via Livestream im dicht besetzten Foyer der Wunnensteinhalle von den Handballern des TV Großbottwar beobachtet und bejubelt. Und um ein Haar hätten die TVG-Anhänger anschließend auch einen Sieg ihrer Landesliga-Männer gegen den SV Ludwigsburg-Oßweil bejubeln können. Doch die Störche gaben diesen in der Schlussphase noch aus der Hand, am Ende stand ein 28:28 (11:15)-Unentschieden.

Trainer Tobias Mühlpointner räumte nach der Partie ein, dass sein Team einen Punkt verschenkt hatte. „Wenn man drei Minuten vor Schluss mit drei Toren führt, sollte man eigentlich gewinnen“, monierte der Coach die fehlende Cleverness in der Schlussphase. 27:24 stand es nach 57 Minuten, und der TVG war sogar in Ballbesitz. Doch gegen die nun offene Deckung der Gäste unterlief denn Störchen ein Fehlpass, mit dem anschließenden Gegenstoß fiel das 27:25. Nun unterlief Jonathan Siegler ein Stürmerfoul, im Gegenzug kam ein Oßweiler frei am Kreis an den Ball. Statt ihn werfen zu lassen und das Gegentor in Kauf zu nehmen, griff Philipp Zimmermann zu und kassierte dafür folgerichtig einen Siebenmeterpfiff sowie eine Zweitstrafe. „Das war natürlich völlig unnötig“, kommentierte Mühlpointner diese Situation.

Zwei Minuten waren noch zu spielen, der TVG in Unterzahl und der Vorsprung auf ein Tor geschmolzen. Dominik Brosi krönte nun seine starke Leistung mit einem wunderschönen Leger zur erneuten Zwei-Tore-Führung. Doch nur eine Minute vor Schluss verkürzten die Gäste auf 28:27. Jetzt handelte sich Max Körner ein Stürmerfoul ein. Große Aufregung dann im nächsten Angriff der Oßweiler, als es für viele Zuschauer stark nach einem Schrittfehler aussah. Doch der Pfiff blieb aus, die Gäste erzielten den Ausgleich. Die verbleibenden 15 Sekunden reichten dem TVG dann nicht mehr für den Siegtreffer.

„Es ist schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Aber wenn man sich die schlechte erste Halbzeit anschaut, dann können wir eigentlich froh sein, wenigstens noch einen Punkt geholt zu haben“, fand Tobias Mühlpointner. Denn in den ersten 30 Minuten hatten seine Spieler im Angriff zu harmlos agiert, gingen nicht nah genug an die Abwehr und ermöglichten dadurch Routinier Stefan Doll im Gäste-Tor immer wieder gute Paraden. Und auch die Abwehr war oft zu passiv. Nach dem 11:15 zur Pause ließ Mühlpointner dann statt 6:0 in einer 5:1-Formation spielen. „Dadurch sind wir dann aktiver geworden, besser in die Zweikämpfe gekommen und haben dann auch mehr Möglichkeiten nach vorne gehabt.“ Tor für Tor holten die Großbottwarer auf, vom 16:18 in der 39. Minute drehten die Störche die Partie bis zur 47. Minute auf 22:18. Beim 25:20 (52.) betrug der Vorsprung sogar fünf Tore. Doch im Gegensatz zur Nationalmannschaft brachte der TVG diesen nicht ins Ziel. „Respekt für die zweite Hälfte, aber mich ärgert die erste“, lautete daher das gemischte Fazit von Trainer Tobias Mühlpointner.

TV Großbottwar:
Faigle, Schmidt – Selcho, Socke (9/6), Siegler (4), F. Brosi (3), S. Zimmermann, Pantle (1), Gerger, Barz, P. Zimmermann (1), D. Brosi (6), Eitel (1), Körner (3).