Möglicherweise grasen die Wasserbüffel bereits im kommenden Jahr im Bottwartal. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Landratsamt genehmigt sechs Tiere in der Bottwaraue zwischen Groß- und Kleinbottwar, die zum Landschaftsschutz beitragen sollen.

Großbottwar - Lange Zeit war es ruhig um die mögliche Ansiedlung von Wasserbüffeln in der Talaue zwischen Großbottwar und Kleinbottwar. Im Sommer 2014 hatten der NatureLife-Präsident Claus-Peter Hutter und Kabarettist Christoph Sonntag die Idee das erste Mal präsentiert. Im Frühsommer 2017 sollte das Projekt starten – das hatte Hutter im Dezember 2016 angekündigt. Im Februar oder März 2017 werde die Genehmigung des Landratsamtes Ludwigsburg wohl eintreffen, so Hutter damals. Doch die Geduld der Initiatoren wurde auf die Probe gestellt. Denn erst jetzt hat die Kreisbehörde der Ansiedlung von sechs Wasserbüffeln auf den 18 Hektar zugestimmt (wir berichteten). Die Schirmherrschaft für das Projekt hat Landrat Rainer Haas übernommen.

Das Vorhaben sei zulässig, insofern habe der Antragsteller einen Anspruch auf Baugenehmigung, erklärt der Pressesprecher des Landratsamtes, Andreas Fritz, auf Anfrage unserer Zeitung. Das Projekt diene dem Landschaftsschutz. Die Beweidung durch die Tiere solle die ökologische Vielfalt der Bottwaraue stärken. Die Baugenehmigung enthalte verschiedene Auflagen. „Diese reichen von der Freihaltung des Wildkorridors, den Abständen der Weidezäune zur Bottwar und den Entwässerungsgräben bis zur Hochwassersicherheit der geplanten Überbrückung oder dem Schutz von Gehölzen und der Feucht- und Nasswiesen.“

Die Großbottwarer Stadträte hatten dem Vorhaben zugestimmt. Entsprechend positiv fällt die Reaktion auch auf das Ja des Landratsamtes aus. Die Stadt habe das Projekt schon in der Vergangenheit positiv und konstruktiv begleitet, erinnert Hauptamtsleiterin Mona Trinkner. „Wir freuen uns, dass es nun eine Entscheidung gibt und sind gespannt, wie das Projekt anläuft.“

Anders in Steinheim. Die Kommune war im Rahmen der Anhörung als Träger öffentlicher Belange am Baugenehmigungsverfahren ebenfalls beteiligt – als solche hatten die Räte allerdings im März 2017 entschieden, ein 6000 Quadratmeter großes Grundstück nebst Wassergraben nicht herzugeben. Das Projekt, das wissenschaftlich begleitet werden soll, diene nicht dem Naturschutz, sondern sei vor allem ein Medienprojekt, war eines der Kontra-Argumente. Das intakte Feucht-Biotop mit viel Spektakel in ein anderes Biotop umzuwandeln, sei nicht sinnvoll. Darüber hinaus kollidierten die Büffelpläne mit Plänen für Wildkatzen. Ein eigens erstellter Korridor, der es der vom Aussterben bedrohten Tierart ermöglichen soll, barrierefrei etwa in den Schwäbisch-Fränkischen Wald zu gelangen, verlaufe just durch diesen Bereich. Bürgermeister Thomas Winterhalter überrascht das Ja des Landratsamtes nicht wirklich. „Wir haben die kleinste Fläche in dem Areal und waren damit sicher nicht ausschlaggebend“, sagt Winterhalter im Gespräch mit unserer Zeitung. „Man wird sehen, was jetzt genau kommt und wie heimisch sich die Büffel in dem Gebiet fühlen werden.“

In der Projektgemeinschaft, bestehend aus Claus-Peter Hutter und Gerhard Fahr aus Benningen sowie Andreas Weigle aus Großbottwar, ist man froh über die neueste Entwicklung. „Wir freuen uns natürlich, dass das Vorhaben nach dem langen Hin und Her genehmigt worden ist“, so Gerhard Fahr. Die Öffentlichkeit wolle man „zu gegebener Zeit“ ausführlich über das Projekt informieren. Ehe es an die Ausführung gehe, müssten letzte Details geklärt werden. Auch Claus-Peter Hutter gibt sich wortkarg. Er bestätigt lediglich die Baugenehmigung, will sich aber zu weiteren Fragen nicht äußern. Eine Ansiedlung im kommenden Jahr hält Hutter für umsetzbar.