Schon zur Eröffnung sind viele Besucher gekommen. Die Vereine der Stadt haben beim 45. Straßenfest wirklich allerlei auf die Beine gestellt. Foto: avanti

Die Vereine haben mit ihrem Angebot zahlreiche Besucher in die historische Altstadt gelockt.

Großbottwar - Das Großbottwarer Straßenfest, das am heutigen Montagabend mit einem Lampionumzug und einem Brillantfeuerwerk endet, bot den Besuchern am Wochenende Genuss für alle Sinne. Doch zuvor war eine schwierige Wahl zu treffen: Geht man den Ohren, der Nase oder dem Gaumen nach?

Wer den Ohren nachging, der landete als erstes unweigerlich auf dem Marktplatz, wo schon zur Eröffnung nach ein paar lautstarken Böllern die Stadtkapelle/Musikverein und der Harmonikaverein aufspielten. Wer sich entschied, zunächst seiner Nase und auch seinem Gaumen zu folgen, den zog es mit einiger Wahrscheinlichkeit gleich in die Hauptstraße, die vom Duft nach echtem Schweizer Raclette erfüllt wurde. Dafür sorgte die auf Einladung des Turnvereins Großbottwar aufgebaute „Grün-Weiss-Chnelle“ vom gleichfarbigen Handballclub aus der Partnerstadt Illnau-Effretikon. Eine Chnelle, verriet Vereinspräsident Moritz Braun, ist das, was man in Deutschland Kneipe nennt.

Doch auch andere Düfte lockten die Hungrigen. Da gab es beispielsweise „Gerupfte Sau“ beim VfR Großbottwar, Göckele bei der Stadtkapelle/Musikverein, Spezialitäten aus dem Wok beim Freizeitsport Wunnenstein Rangers, Steinofenpizza beim Club L’Italiano, Bauernvesper beim Obst- und Gartenbauverein, Waffeln beim Reit- und Fahrverein, Zwiebelkuchen bei den Landfrauen und Flammkuchen beim Harmonikaverein HVG.

An allen Ständen wurde das Viertele Wein zum selben Preis angeboten. „Das klingt ja schon fast nach Kartell“, schmunzelte die württembergische Weinkönigin Andrea Ritz. Nur beim CVJM wurde ausschließlich Alkoholfreies, aber darum nicht weniger Leckeres ausgeschenkt. Für den Augenschmaus beim Straßenfest sorgte die schön geschmückte Altstadt. Und den Tastsinn konnten vor allem die Kinder beim Entenangeln im kleinen Vergnügungspark ausprobieren.

„Seit 45 Jahren geben unsere Vereine alles“, lobte Bürgermeister Ralf Zimmermann das große Engagement für das älteste Straßenfest im Bottwartal, bevor er im Beisein zahlreicher Ehrengäste mit drei gezielten Schlägen das von den Bottwartaler Winzern gestiftete Barriquefass anstach. Dies werde auch in Zukunft so bleiben, betonte der Straßenfestausschussvorsitzende Dieter Rudolf: „Die Vereine hier sind eine eingeschworene Gemeinschaft, jeder ist immer bereit, mitzumachen.“ Lediglich der Bottwartäler Winzerchor habe altershalber abgesagt.

Auch wenn das Essen und die Geselligkeit eine große Rolle beim Großbottwarer Straßenfest spielen, richtig rund wird es erst durch das Begleitprogramm. An vielen Ständen lockte Live-Musik, Kinder konnten sich beim Reit- und Fahrverein zum Löwen oder zum Tausendschön schminken lassen, bei der HVG-Jugend konnte man Dartpfeile werfen und beim CVJM zum menschlichen Tischkicker werden. Der Obst- und Gartenbauverein presste am Sonntag frischen Apfelsaft, außerdem gab es einen Kinderflohmarkt, und auch etliche Geschäfte hatten geöffnet.