Wo keine Garagen oder Ausfahrten sind, wird auf der linken Seite das Parken künftig auf eingezeichneten Flächen erlaubt sein. Foto: Werner Kuhnle

Was bislang Usus ist, wird nun legal: Das neue Parkierungskonzept für die Heilbronner und Oberstenfelder Straße erlaubt es künftig, das Trottoir mitzubenutzen.

Großbottwar - Zwei Varianten für ein mögliches Parkierungskonzept in der Heilbronner und Oberstenfelder Straße haben den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch beschäftigt. Andreas Weber von der Planungsgruppe Kölz aus Ludwigsburg legte dem Gremium Vorschläge für die rund 600 Meter lange Strecke vor. Sein Auftrag lautete, den Verkehrsfluss zu verbessern und „Geschwindigkeit rauszunehmen, um vor allem die Oberstenfelder Straße für den Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen“, erklärte Bürgermeister Ralf Zimmermann. Am Ende der Diskussion nahm der Fachplaner Anregungen aus dem Gremium mit nach Hause, die vor allem den Bereich von der Einmündung Haaggasse bis zur Abzweigung „In den Frauengärten“ betreffen und die nun in einen neuen Entwurf einfließen sollen.

E inen einstimmigen Beschluss fassten die Räte hingegen für den etwa 250 Meter langen Abschnitt vom CVJM-Heim bis zur Einmündung Haaggasse. An dem dortigen Zebrastreifen soll künftig eine Nase für eine Verbreiterung des Gehweges und somit für mehr Sicherheit für Fußgänger sorgen. Auf dem breiten Gehweg gegenüber des CVJM-Heims werden künftig eingezeichnete Flächen das Parken ordnen. Mit dieser Regelung wird das Abstellen des Wagens damit auch offiziell erlaubt. Verzichten will das Gremium hingegen auf eingezeichnete Flächen auf der Straße vor dem CVJM-Heim. Dafür sollen dort maximal zwei so genannte Positionierungen – das können Pflanzkübel oder Poller sein – den Verkehr entschleunigen.

Als „Stimme des CVJM“ meldete sich der FBWV-Rat Thomas Stigler zu Wort. Allein in jüngster Zeit habe es dort Veranstaltungen gegeben, bei denen im Bereich vor dem Haus „mehr als 100 Autos standen“. Schon immer werde auf dem dortigen Gehweg geparkt, ein Gefahrenpunkt sei die Stelle aber nie gewesen. Insofern sei es richtig, das Parken zu erlauben. Unterstützung erhielt er unter anderem von Fraktionskollege Robert Wien , der vorschlug, „das Parken auf dem Gehweg sinnvoll zu regeln“ und ansonsten die seit Jahren bewährte Situation nicht durch Überregulation zu strapazieren.

Diskussionsbedarf sah das Gremium auch weniger an der Stelle rund um das CVJM-Heim als vielmehr im weiteren Straßenverlauf auf Höhe der Allianz-Vertretung. Die dort angedachten Parkplätze lehnte Aktiv-Rat Thomas Haag ab. Durch die Ausfahrt aus der nahen Tiefgarage entstünden dort wegen fehlender Einsichtmöglichkeiten „lebensgefährliche Situationen“, sagte er. SPD-Rätin Doris Daniel hat beobachtet, dass aus der Straße „In den Frauengärten“ viel zu schnell in die Heilbronner Straße eingefahren werde, weshalb sie darum bat, die Verlegung der Bushaltestelle zu prüfen. Würde das Transportmittel „In den Frauengärten“ stoppen, könnten mehr Parkplätze in der Heilbronner Straße geschaffen werden, so ihre Überlegungen. De r Freie Wähler Stefan Apfelbach schlug vor, das Parken bei der Allianz zuzulassen, für die Umgebung um das alte Forsthaus bis zu „In den Frauengärten“ wünschte er sich aber weitere Planungsvarianten, die das einseitige Parken ebenso berücksichtigen wie auf den Fahrbahnseiten wechselnde Flächen . „Wir müssen uns für eine Version entscheiden. In ein bis zwei Jahren sehen wir dann, ob sie funktioniert.“ Andernfalls könne das Votum auch zurückgenommen werden.

Wegen der offenen Fragen votierte der Gemeinderat einstimmig dafür, den Bereich von der Haaggasse bis zur Einmündung „In den Frauengärten“ aus dem Konzept herauszulösen und neu zu überplanen.

Mit dem bereits am Mittwoch beschlossenen Teil des Planwerks wird sich nun die Straßenverkehrsbehörde im Kreishaus beschäftigen. Von dort haben den Gemeinderat positive Nachrichten erreicht. Die Erweiterung der 30er-Zone in der Oberstenfelder Straße bis zur zweiten Ausfahrt „Im Pfarracker“ ist möglich. Voraussetzung dafür ist, dass die Fahrbahnmarkierungen entfernt werden. Die Aussicht auf eine weitere Beruhigung der Straße „ist absolut positiv“, befand der CDU-Rat Andreas Strohm. Das Gremium folgte dieser Meinung mit einem einstimmigen Votum.