Die Vorstandsmitglieder der Karl-Schaude-Stiftung Martin Walter und Hartmut Braun sowie Generalunternehmer Robert Stein, Bürgermeister Ralf Zimmermann, der Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger, Ortsvorsteher Friedrich Link, der Landtagsabgeordnete Daniel Renkonen und Bauleiter Jürgen Stein (von links) eröffnen die Baustelle für das neue Pflegeheim offiziell. Foto: Werner Kuhnle

Die Karl-Schaude-Stiftung baut ein neues Pflegeheim gegenüber dem Aktuellen. Heute ist der Spatenstich gewesen.

Großbottwar - Betreten verboten“ – was sonst als strikte Regel auf Baustellen gilt, ist am Freitagmittag für den offiziellen Spatenstich der Karl-Schaude-Stiftung außer Kraft gesetzt. Zahlreiche Gäste sind an diesem Mittag in die Neckarwestheimer Straße 24 gekommen, wo im kommenden Jahr ein neues Pflegeheim entstehen soll. „Das ist sehr ambitioniert“, gesteht sich auch Hartmut Braun, der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, ein. „Aber da heißt es jetzt Augen zu und durch.“ Was zunächst nur eine Projektstudie gewesen ist, musste schnell zur Realität werden, als vor einem Jahr der Mietvertrag für das derzeitige Heim gekündigt wurde. Die Karl-Schaude-Stiftung ist nämlich nicht der Eigentümer des von ihr geführten Haus am Wunnenstein. Das hätte außerdem aufgrund einer Neuregelung umgebaut werden müssen.

Diese neue Vorgabe schreibt vor, dass Mehrbettzimmer nicht mehr angeboten werden dürfen. Sie tritt 2018 in Kraft. Das schaffte zusätzlich Zeitdruck. „Zum Glück hatten wir das Grundstück lange vorausschauend schon gekauft“, so Braun in seiner Ansprache. Von der Politik und der Kirchengemeinde habe man für den Neubau viel Unterstützung erhalten, dankte er den Anwesenden sichtlich bewegt. „Das ist für die Stadt und den Ortsteil ein großer Meilenstein“, bestätigte Bürgermeister Ralf Zimmermann, der mit Gemeinderäten vor Ort war. Das Pflegeheim sei in seiner Art und vom Kundenpotenzial her gesehen, „herausragend im Landkreis“. Und auch der Winzerhäuser Ortsvorsteher Friedrich Link und sein Ortschaftsrat hatten in der entsprechenden Sitzung den Antrag auf einen Neubau mit offenen Armen begrüßt.

„Wir haben gerne etwas von unserem Pfarrgarten abgegeben“, so der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Volker Hommel. Diese Erweiterung der Fläche „tut uns sehr gut“, bedankte sich Hartmut Braun. Sie habe es möglich gemacht, dass den Bewohnern mehr Platz zur Verfügung steht. In dem Neubau soll es letztlich 78 Betten in sechs Hausgemeinschaften zu je 13 Betten geben. „Wir haben immer eine gewisse Fluktuation“, erklärte Braun mit Hinblick auf die Reduzierung der aktuell 90 Betten. Außerdem soll ein Tagescafé mit einer Freiterrasse entstehen.

Die Karl-Schaude-Stiftung nimmt für den Neubau rund zehn Millionen Euro in die Hand. „Und seit vorgestern Abend ist die Finanzierung gesichert“, freute sich Braun. Dafür sollen vor allem Eigenmittel aufgewendet werden. Dieses Geld fließt wieder in die Region zurück, so Robert Stein, Geschäftsführer der Erdmannhäuser WohnBauStein, die für das neue Heim als Generalunternehmer fungiert. „Wir fühlen uns der Nachhaltigkeit verpflichtet“, führte Robert Stein weiter aus. „Daher arbeiten wir auch ausschließlich mit regionalen und lokalen Unternehmen.“

Im Vordergrund stehen aber stets die Einwohner, so Hartmut Braun: „Ein Dach über dem Kopf, Wärme, gutes Klima und Nächstenliebe in unserem Haus stehen über den baulichen Dingen.“ Die Bewohner sind immer Grundlage und Ziel des Handelns gewesen – egal welche Probleme man in der Vergangenheit „Schritt für Schritt“ angegangen sei. Und so werde man auch diesen Neubau schaffen. Sein Kollege im Stiftungsvorstand, Martin Walter, sah daher die Worte von Mutter Theresa, mit denen er zum Spatenstich hinführte, als Motto für die Zukunft: „Mach es trotzdem.“