Vielfältige Bildnisse und Gestaltungen sind in der Ausstellung zu sehen. Foto: Werner Kuhnle

Eine vielfältige Ausstellung an der Matern-Feuerbacher-Realschule ist eröffnet worden. Deutlich wird: Die Fachschaft Kunst hat sich ins Zeug gelegt.

Großbottwar - Bunte Seeanemonen, Riesengeckos, getarnte Chamäleons, prächtige Käfer bevölkern die Wände. Tiere mit verkehrten Fellen, Nanas, kleine Geister auf Ästen und andere sagenhafte Figuren aus Kleisterpapier besetzen Ecken. Über einer schwimmt eine Schar possierlicher Kugelfische. An einem Gang entlang schlängeln sich zweiköpfige Schlangen aus Mosaiksteinchen. Zu sehen sind aber auch technisch höchst anspruchsvolle Selbstporträts aus Punkten und aus Linien, impressionistische Nachempfindungen berühmter Werke von Pissarro und van Gogh, Verfremdungen der Mona Lisa, surrealistische Szenen mit ausgeschnittenen alten Stichen und eigenen Tuschezeichnungen, Zeichenstudien mit Knotenmotiv oder über den Werdegang eines appetitlichen Apfels.

Zum 50. Geburtstag der Schule, der kürzlich groß gefeiert wurde (wir berichteten), hat sich die Fachschaft Kunst ganz schön ins Zeug gelegt. Seit Anfang des Schuljahres haben die fünf Kunstlehrer mit ihren Klassen aller Altersstufen auf diese Ausstellung hin gearbeitet. Um das große Haus augenfällig mit Schülerarbeiten zu füllen, sei mehr als sonst das große Format im Fokus gestanden, sagt die Fachschaftsvorsitzende Susanne Weingärtner. Mit Hochdruck arbeiteten die Schüler an ihren Werken, denn mehr als zwei Wochenstunden Kunstunterricht hat keine Klasse. Das dominierende, vom Biologieunterricht oder auch mal vom Besuch der Ausstellung Menagerie in Schwäbisch Hall inspirierte Thema Tier wurde mit einem Projekt originell um ein Erdkundethema erweitert. Anstoß gab das Ansinnen der Geografieabteilung, veraltete Rollkarten zu entsorgen. Dann aber hat eine neunte Klasse den „Fudschijama mit Hakonesee“, den „Allgäuer Bauernhof bei Oberstaufen“, das „Typische Andenhochtal“ vergangener Erdkundestunden mit Acrylfarben zu untypischen, sehr individuellen Landschaftsbildern verfremdet. Stilgerecht wiederum hängen diese, von den guten alten schwarzen Rundhölzern gefassten neuen Karten, an den angestammten Ständern. Das vergrößert den Charme der Ausstellung noch zusätzlich.

Die Fachschaft hatte Neunt- und Zehntklässler zu Kunstlotsen ausgebildet, die den Vernissagebesuchern die Werke erklären konnten, zum Beispiel auch den duftigen Blätterbaum mit Abschiedsgedanken der baldigen Schulabgänger oder die Röhrchen-Plastik. Wurden die Papierröllchen in vielen Pausen aus Abfallpapier des Kopierraums gedreht, so wurden sie erst am Eröffnungstag zu einer großen Plastik zusammengeklebt und effektvoll beleuchtet. Wichtiger Teil der Vernissage war für Susanne Weingärtner auch die „professionelle und freundliche“ Bewirtung der 7b mit Häppchen an schön dekorierten Stehtischen. Die gibt es jetzt zwar nicht mehr, ein abwechslungsreicher Genuss ist die über zwei Stockwerke verteilte Ausstellung aber immer noch.