Das Jugendcafé hat vor zwei Jahren seinen Betrieb aufgenommen. Bei der Renovierung haben Jugendliche damals mitgeholfen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Leiterin konzentriert sich nun ganz auf Großbottwar. Ihre Kollegin betreut dafür den Treff in Winzerhausen.

Großbottwar - Als Maike Wüstner im Oktober 2013 das Zepter bei der offenen Jugendarbeit in Großbottwar übernahm, war das Feld noch weitgehend unbestellt. Nicht einmal einen Treffpunkt konnte die Stadt den Kids anbieten. Das Jugendcafé musste erst hergerichtet werden, ehe es im Februar 2015 tatsächlich eingeweiht wurde. Zunächst konnten die Teenager aber auch nur an zwei Tagen pro Woche in der Kleinbottwarer Straße 31 vorbeischauen. Seither hat sich das Projekt aber rasant entwickelt. Maike Wüstner bekam zum Januar 2016 die erwünschte Aufstockung von 75 auf 100 Prozent, wodurch ein weiterer Öffnungstag ermöglicht wurde. Seit Kurzem empfängt Maike Wüstner sogar jeden Tag Besucher in dem Treffpunkt. Denn die Öffnungszeiten wurden erneut ausgedehnt. „Jetzt bin ich sehr zufrieden“, stellt die Sozialarbeiterin fest. Weitere Verbesserungen seien Stand jetzt nicht nötig.

Möglich wurde der weitere Ausbau der Öffnungszeiten durch die Tatsache, dass Maike Wüstner sich jetzt voll und ganz auf ihre Aufgabe in Großbottwar konzentrieren kann. Zuvor hatte sie auch ein Auge auf den Jugendtreff in Winzerhausen. Doch um diesen kümmere sich seit Mitte Januar eine Kollegin – sodass es auch im „Rio“ keine Einschnitte gibt. Die Heranwachsenden aus Winzerhausen können nach wie vor an zwei Nachmittagen pro Woche im Alten Schulhaus in der Lechgasse Billard und Darts spielen oder mit Freunden abhängen. Wie lange es in dieser Konstellation weitergeht, kann Maike Wüstner nicht sagen. „Jetzt ist es aber erst mal so“, erklärt sie. Und eine gewisse Zeit werde sich an den aktuellen Rahmendaten bestimmt auch nichts ändern, ergänzt sie.

Das bestätigt der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann. 2017 werde es auf jeden Fall keine Änderung geben. Es sei denn, es stelle sich heraus, dass die neuen Öffnungszeiten nicht angenommen werden. Dann müsse man gegebenenfalls reagieren. Prognosen über 2017 hinaus kann der Rathauschef zur personellen Aufstellung in der Jugendarbeit allerdings nicht abgeben. Das hänge auch von der Kollegin ab, die nun den Jugendtreff Rio betreut. Die Sozialarbeiterin sei während der Elternzeit wieder in ihren Job zurückgekehrt, engagiere sich zum einen Teil in der Schulsozialarbeit, zum anderen eben im Jugendtreff Rio. Diese Situation habe man sich zunutze gemacht und die Öffnungszeiten im Jugendcafé optimiert. Nach einem Jahr müsse man dann schauen, welche Vorstellungen die aus der Elternzeit zurückgekehrte Kollegin hat.

Die Kids würden sich unabhängig davon wahrscheinlich freuen, wenn die Öffnungszeiten nicht wieder heruntergefahren würden. Denn das Jugendcafé scheint beim Nachwuchs ausgesprochen beliebt zu sein. Maike Wüstner berichtet, dass pro Tag zwischen 20 bis 25 Mädchen und Jungs in der Kleinbottwarer Straße 31 aufschlagen. „Die sind aber nicht unbedingt alle gleichzeitig da“, sagt sie. Nachmittags könne sie eher die jüngeren Semester begrüßen, die um die zehn oder elf Jahre alt seien. Abends kämen die 17- bis 18-Jährigen. Wobei insgesamt gerade ein Generationenwechsel bei den Besuchern zu beobachten sei. „Es läuft klasse“, fasst sie die Lage zusammen.