Tobias Rühle hat das 2:1 auf dem Fuß, doch sein Schuss aufs leere Cottbusser Tor geht am rechten Pfosten vorbei. Foto: avanti

Die SG Sonnenhof Großaspach bleibt in der 3. Liga das neunte Spiel in Folge ohne Niederlage.

Großaspach - Es waren erst ein paar Minuten gespielt in der Drittliga-Partie zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem FC Energie Cottbus, da dachten viel Zuschauer in der mechatronik Arena wohl schon, dass die Elf von Trainer Rüdiger Rehm weiter von Sieg zu Sieg eilen würde. Bereits in der sechsten Minute hatte Michele Rizzi mit einem schönen Pass in die Spitze Pascal Breier in Szene gesetzt, der die Großaspacher mit 1:0 in Führung brachte. Da kurz zuvor bereits Shqiprim Binakaj wenige Meter vor dem Tor eine hundertprozentige Chance vergeben hatte, sah alles danach aus, als wären die Cottbusser nur ein weiterer Haken auf der Aspacher Abschussliste. „Wenn es da schon 2:0 steht, ist das Spiel vorbei“, räumte auch Gäste-Coach Vasile Miriuta ein.

Doch seit er das Ruder in Cottbus übernommen hat, war Energie vier Spiele ohne Niederlage. Auch die Brandenburger hatten also eine Serie zu verteidigen. Schon in der 17. Minute kamen die Gäste zum Ausgleich, den Kai Gehring, diesmal als linker Außenverteidiger aufgeboten, auf seine Kappe nahm. „Ich darf den Zweikampf an der Seitenlinie nicht verlieren, dann kommt es gar nicht zu der Flanke“, beschrieb er die Situation. Zu allem Unglück verschätzte sich Sebastian Schiek, Energie-Stürmer Richard Sukuta Pasu kam somit frei zum Kopfball und sorgte für das 1:1. „Das hat uns schwer getroffen. Ich habe meine Mannschaft danach zum Teil nicht wiedererkannt“, gab Rüdiger Rehm zu. Die Großaspacher waren nicht mehr richtig im Spiel und hatten kaum noch Torchancen. Eine ganz dicke gab es aber noch: Tobias Rühle war diesmal von Michele Rizzi angespielt worden, ließ zwei Cottbusser und deren Keeper aussteigen, setzte den Ball dann aber aus 16 Metern haarscharf am leeren Tor vorbei (34.).

Nach der Pause hatten die Gäste dann deutlich Oberwasser. Die Großaspacher leisteten sich viele Fehlpässe und verloren die meisten Zweikämpfe. Letztlich konnten sie sich bei Torhüter Kevin Broll bedanken, dass es bis zum Schlusspfiff beim 1:1 blieb. Vor allem in der 58. Minute legte er eine Glanztat hin, als er dem frei vor ihm auftauchenden Sukuta Pasu den Ball quasi vom Fuß fischte. „Da geht man als Torhüter natürlich ein großes Risiko. Aber es hat ja zum Glück geklappt“, meinte Broll nach der Partie, wollte seine Leistung aber nicht zu hoch hängen: „Wir spielen alle als Team. Wenn ich dann mal den einen oder anderen rausholen muss, dann ist das okay.“ Ähnlich sah es Rüdiger Rehm: „Dafür ist er da, dass er mal einen Ball hält – und das hat er gut gemacht.“ Zumal Broll noch in zwei weiteren Situationen zur Stelle war. Einmal machte er einen Cottbusser Kopfball unschädlich (69.), dann parierte er einen überraschenden Schuss von der linken Seite. „Der kam wie aus dem Nichts. Da war ich froh, dass ich noch mit einer Hand dran war“, erklärte der SG-Keeper, der sich in seinem Spielfazit mit beiden Trainern einig war: „Am Ende geht das 1:1 in Ordnung.“ Und Rüdiger Rehm ergänzte: „Wir haben jetzt neun Spiele ohne Niederlage. Da muss man auch mal mit einem schlechten Spiel und ,nur’ einem Punkt zufrieden sein. Ich bin eher stolz auf meine Mannschaft als unzufrieden.“ Bauchschmerzen bereitete ihm lediglich die Verletzung von Kapitän Daniel Hägele, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste.

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Schiek, Hägele (80. Kienast), Leist, Gehring – Binakaj (72. Renneke), Rizzi, Schröck, Dittgen (72. Ngankam) – Rühle, Breier.