Hinter dem Einsatz von Daniel Hägele steht ein Fragezeichen. Foto: Archiv (avanti)

Der Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach empfängt am Samstag um 14 Uhr den offensivstarken Chemnitzer FC.

Großaspach - Das Warten hat ein Ende: Fünf Wochen nach dem letzten Hinrundenspieltag nimmt die Dritte Liga an diesem Wochenende wieder ihren Betrieb auf. Die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach treffen zum Auftakt am Samstag von 14 Uhr an in der heimischen mechatronik Arena auf den Chemnitzer FC.

Keine niedrige Hürde, überwinterte der Gast aus Sachsen doch als Tabellenfünfter und hat laut SG-Trainer Oliver Zapel „zweifellos das Potenzial für den Aufstieg“. Ein Aushängeschild der Chemnitzer Mannschaft ist ihre Offensive. Mit Anton Fink, der mit elf Treffern die Torjägerliste anführt, und Daniel Frahn (acht Tore) verfügen sie ligaweit über das treffsicherste Sturmduo. Und nur Jahn Regensburg hat einen Saisontreffer mehr erzielt.

Doch verstecken muss sich die SG wohl kaum. Mit nur einem Punkt und einem Tor Unterschied steht sie zwei Plätze hinter Chemnitz. Und ein Rückblick auf die Vorbereitung der Aspacher lässt erahnen: Das Team geht mit reichlich Rückenwind in die Partie. Ein Sieg beim Hallenturnier in Ulm, ein Trainingslager in Berchtesgaden, das die Mannschaft noch enger zusammengeschweißt hat, sowie laut Oliver Zapel „überraschend gute“ Testspiele gegen den VfB Stuttgart II (6:0) und 1899 Hoffenheim (1:4). „Das Spiel gegen den VfB ist uns von vorne bis hinten sehr gut gelungen. Gegen Hoffenheim waren die ersten 60 Minuten großartig, danach mussten wir leider den Anstrengungen Tribut zollen, da wir nicht häufiger auswechseln durften“, ordnet der SG-Coach ein, der alles in allem von einer „richtig guten Vorbereitung“ spricht.

Die guten Erfahrungen möchte die SG Sonnenhof nun in Zählbares ummünzen. Besser gesagt: in Punkte. Fehlen wird bei diesem Unterfangen Jeremias Lorch, der wegen seiner fünften gelben Karte eine Zwangspause einlegt. Arnold Lechler ist von einer Entzündung an der Patellasehne geplagt. Kapitän Daniel Hägele und Marlon Krause sind wohl aufgrund der Belastung durch das Training auf dem Kunstrasen ebenfalls nicht topfit. „Ich gehe aber davon aus, dass zumindest einer von beiden spielen kann“, sagt Oliver Zapel. Abwarten muss er jedoch das Abschlusstraining.

Neu in den SG-Reihen steht Stürmer Mario Rodriguez, der in der Winterpause ausgerechnet aus Chemnitz nach Aspach gewechselt ist. Nach den ersten Eindrücken zeigt sich Coach Zapel von dem 22-Jährigen begeistert: „In unseren Gesprächen war sofort erkennbar, dass es sein großer Wunsch ist, Teil dieser Mannschaft zu werden. Er hat einen astreinen, geradlinigen Charakter. Für ihn stellt Fußball eine Lebenserfüllung dar.“ Sportlich profitiere die Mannschaft „von ganz neuen Facetten, die er hineinbringt“, sagt Zapel, den besonders die Ballannahme des Amerikaners beeindruckt. „Er verschafft sich gleich Raum, geht direkt in die Vorwärtsbewegung.“ Gut möglich, dass der 22-Jährige gegen seinen Ex-Verein bereits von Anfang an auf dem Platz stehen wird. „Ich gehe nicht davon aus, dass er übermotiviert sein wird. Auch wenn das Spiel eine besondere Bedeutung für ihn haben dürfte“, meint Oliver Zapel. Zu früh kommt ein Startelf-Einsatz für den zweiten Neuzugang Joseph-Claude Gyau, der von Borussia Dortmund II kam. „Er hat eine unfassbare Dynamik, muss sich aber an unsere Abläufe gewöhnen“, so der Trainer.

Die SG scheint für die Rückrunde also gerüstet zu sein. Einen Strich durch die Rechnung könnte nun jedoch der Winter machen. Aufgrund der anhaltenden Kälte sind Teile des Rasens vereist, obwohl die Rasenheizung seit verganenem Wochenende auf Hochtouren läuft. Eine Platzkommission wird den Platz am Freitagvormittag begutachten und entscheiden, ob das Spiel wirklich ausgetragen werden kann.