Neuzugang Mario Rodriguez hat sich gut präsentiert – und ein Tor gemacht. Foto: avanti

Die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach trennen sich mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden vom Chemnitzer FC.

Großaspach -

Es ist eine komische Stimmung, die am Samstagmittag in den Katakomben der Großaspacher mechatronik Arena herrscht. So richtig ist sie nicht greifbar. Ist es Enttäuschung? Oder doch etwa ein Tick Zufriedenheit, die die Spieler von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach da ausstrahlen? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Denn wie sie das 2:2 (1:1) gegen Aufstiegsfavorit Chemnitzer FC einordnen sollten – damit hatte selbst ihr Trainer Oliver Zapel noch Minuten nach dem Abpfiff zu kämpfen.

„Da sitzt man jetzt hier und weiß im Grunde gar nicht so recht, wie man mit so einem Ergebnis umgehen soll. Auf der einen Seite ist man hochzufrieden ob der Leistung, die die Mannschaft hier bis zum 2:1 gebracht hat. Wir haben tollen Fußball geboten mit zwei sensationellen Toren, führen bis zur 75. Minute mit 2:1, und dann fühlt sich so ein 2:2 irgendwie doch ganz komisch an. Darüber muss ich jetzt erstmal ein bisschen schlafen“, sagt Zapel auf der anschließenden Pressekonferenz und sucht nach den passenden Worten. Die haben zwei andere derweil gefunden. „Wenn man so zurückkommt nach einem 0:1, dann ist es bitter, wenn man am Ende nur einen Punkt holt“, meint SG-Stürmer Lucas Röser, der in der 59. Minute per wunderschönem, wie im Training einstudierten, Kopfball nach einer Flanke von Sebastian Schiek zur 2:1-Führung traf. Torhüter Kevin Broll, der mit hängendem Kopf durch die Katakomben Richtung Kabine schleicht, findet ebenfalls klare Worte: „Wir führen und lassen wenig Chancen zu, da ist es umso ärgerlicher, dass mir wieder so ein dummes Ding passiert. Es tut mir leid für die Jungs.“ Seine Anspielung gehört der 76. Minute, dem Moment des 2:2.

Während Pascal Sohm nach einem Foul in der gegnerischen Hälfte liegen bleibt – er muss daraufhin mit einer schweren Hüftprellung ausgewechselt werden – geht das Spiel weiter. Ein langer Ball findet den Weg zu Florian Hansch am 16er. Neben ihm sind zwei SG-Akteure, doch Keeper Kevin Broll kommt dennoch raus aus seinem Kasten. Das hat Folgen – alle patzen, nur Hansch jubelt. „Ich muss da nicht rausgehen. Ich habe da fahrlässig agiert“, gibt Broll später zu. „Die zwei sehr kuriosen Gegentore schmecken ziemlich bitter. Vor allem das 2:2 gehört für mich ins Kuriositätenkabinett“, sagt Trainer Oliver Zapel. Wiedergutmachung gelingt danach nicht mehr, es bleibt beim Remis. Einem Remis, das Fragen offen lässt. „Die Mannschaft sitzt jetzt etwas betröppelt in der Kabine“, verrät Zapel, der jedoch wirklich zufrieden sein konnte mit der Partie, die seine Jungs abgeliefert hatten.

Zwar hatte Dennis Mast die Sachsen in der 28. Minute kurios in Führung geschossen – der Ball fiel ihm sozusagen gegen die Picke seines rechten Fußes und von dort ins SG-Tor – dennoch war es der Dorfklub, der die Akzente setze. So sorgte ausgerechnet der Ex-Chemnitzer und Neu-Großaspacher Mario Rodriguez nach Vorlage von Sebastian Schiek für den verdienten Ausgleich (30.). Lucas Röser, freigestellt vom durchweg ackernden und an jeder gefährlichen Aktion beteiligten Manfred Kwadwo sowie Kwadwo selbst, scheiterten kurze Zeit später am Ex-Aspacher Torhüter Kevin Kunz, sodass es mit einem 1:1-Unentschieden in die Pause ging. Nach Wiederanpfiff blieb die Partie ausgeglichen, doch dann brachte Röser die Hausherren in Führung, der Sieg schien greifbar. Bis zur verhängnisvollen 76. Minute eben. Danach dominierte die komische Stimmung das Spielfeld und die Katakomben. SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Krause, Leist, Gehring – Sohm (79. Gyau), Hägele, Jüllich, Schiek – Rodriguez (72. Maria), Röser, Kwadwo.