Das entscheidende 2:0: Nicolas Jüllich überwindet Münsters Torhüter Maximilian Schulze Niehues aus kurzer Distanz. Foto: Alexander Becher

Der Fußball-Drittligist gewinnt gegen Preußen Münster mit 2:0. Es ist der erste Heimsieg nach acht Monaten.

Großaspach - Die lange Zeit des Wartens ist vorbei: Erstmals seit auf den Tag genau acht Monaten konnte sich die SG Sonnenhof Großaspach am Samstag über einen Sieg im eigenen Stadion freuen. Gegner damals wie heute: Preußen Münster. Der Gast aus dem Münsterland bot vor 1600 Zuschauern eine enttäuschende Leistung und gefährdete den ersten Saisonsieg der SG zu keinem Zeitpunkt. „Wir sind glücklich, diesen Heimfluch beendet zu haben“, meinte SG-Trainer Oliver Zapel nach Abpfiff. Und mindestens genauso glücklich sei er über die gute Verfassung seiner Elf. „Es ist bemerkenswert, wie wir die Strapazen der Busfahrt unter der Woche nach Rostock verkraftet haben. Das zeigt, in welcher guten Verfassung wir nicht nur taktisch, sondern auch körperlich sind.“

In einem möglichen Saisonrückblick über diese laufende Drittliga-Saison dürfte die Begegnung wohl aber keine Beachtung finden. Zu viele Fehler im Aufbauspiel unterliefen den Münsteranern, in deren Reihen mit dem kaum sichtbaren Kapitän Michele Rizzi und dem unglücklich agierenden Stürmer Tobias Rühle zwei ehemalige Aspacher standen. Zu unpräzise spielte aber auch die SG Sonnenhof die sich ihr bietenden Chancen aus und machte es so unnötig spannend.

Dafür legten die Hausherren zumindest einen Traumstart auf den Platz: Fünf Minuten dauerte es gerade einmal, ehe die SG in Führung ging. Bemerkenswert: Sowohl Linksaußen Manfred Osei Kwadwo bei seiner präzisen Flanke als auch Stürmer Lucas Röser, der den Ball aus kurzer Distanz per Kopf einnickte, waren in ihren Aktionen sträflich frei gelassen worden.

Während Preußen nur zweimal durch Tobias Rühle hätte gefährlich werden können – er bekam den Ball jeweils in aussichtsreicher Position nicht unter Kontrolle –, war Aspach weiterhin das gefährlichere Team, ohne wirklich auf das zweite Tor zu dringen. Zunächst bot sich der Zapel-Elf eine Doppelchance: Preußen-Schlussmann Maximilian Schulze Niehues parierte in höchster Not gegen SG-Stürmer Alexander Aschauer, dann flog der Ball nach einem Distanzschuss von Osei Kwadwo haarscharf am rechten Torpfosten vorbei (10.). Weitere Tormöglichkeiten boten sich in Durchgang eins nur erneut Alexander Aschauer, der aus 16 Metern knapp das Tor verfehlte (31.) sowie Lucas Röser, der aus 22 Metern den rechten Torpfosten traf (44.). Münsters Torhüter Schulze hatte den Ball gerade noch an jenen lenken können.

Ob es auf die hohen Temperaturen zurückzuführen war, dass das Spielgeschehen in der zweiten Halbzeit immer weiter abflachte? Erst ein schönes Direktpassspiel der Aspacher zwischen Julian Leist, Kapitän Daniel Hägele und dem zuvor eingewechselten Angreifer Pascal Breier durchbrach die Lethargie. Breiers Direktabnahme verfehlte ihr Ziel am langen Pfosten aber knapp (62.).

Und so dauerte es bis zur 83. Minute, bis Nicolas Jüllich das geduldige Publikum – darunter der Schweizer Musiker DJ Bobo – mit dem 2:0 erlöste. Nach einem Pass des eingewechselten Marlon Krause fand Pascal Breier mit einem punktgenauen Zuspiel den ungedeckten Jüllich. Aus fünf Metern musste dieser nur einschieben. Und Münster? Blieb nach dem Seitenwechsel ohne jede nennenswerte Torchance. „Das war ein ganz schwaches Spiel von uns, das wir verdient verloren haben. In der Ballannahme waren wir schlecht, ebenso bei den Pässen im Aufbauspiel“, haderte Münsters Trainer Horst Steffen. Seine Elf steht nach vier Spieltagen auf dem letzten Rang.

Ins Mittelfeld der Tabelle geklettert ist hingegen die SG Sonnenhof. Trainer Oliver Zapel frohlockte: „In drei der vier Saisonspiele haben wir eine wirklich ansprechende Leistung gezeigt. Wir sind jetzt richtig gut in der Spur, und ich kann kaum erwarten, dass es weitergeht.“

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Schiek, Leist, Gehring, Lorch – Sohm (67. Röttger), Jüllich, Hägele, Osei Kwadwo – Röser (79. Krause), Aschauer (53. Breier).