Horst Krämer stand für das Amt des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung. Auch die Posten der Stellvertreter sind neu besetzt worden.
Marbach - Zu Jahresbeginn treffen sich die Mitglieder der Freien Wähler (FW) Marbach zur Mitgliederversammlung, um die Weichen für das neue Jahr zu stellen, kommunalpolitische Brennpunkte aufzuspüren und daraus folgende Handlungsstrategien zu diskutieren sowie einen Jahresveranstaltungsplan festzuzurren.
Zunächst allerdings standen vereins-und satzungsgemäßen Pflichten auf dem Programm. Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen FW-Mitglieder durch den Stadtverbandsvorsitzenden Horst Krämer folgte ein Jahresbericht, der die verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen der FW im Jahre 2014 aufzeigte.
Es folgte der Kassenbericht des Schatzmeisters Helmut Läpple, der den Kassenstand der FW aufzeigte und erklärte, dass im letzten Jahr trotz der Extraausgaben für die Gemeinderatswahl ein positives finanzielles Gesamtergebnis erzielt werden konnte. Eine Entlastung des Vorstandes erfolgte im Anschluss einstimmig.
Turnusgemäße Neuwahlen des Vereinsvorstandes standen nun auf der Tagesordnung. Sie sollen den Weg für eine politische Weiterentwicklung in diesem Jahr freimachen. Schon länger angekündigt und vorbereitet waren die Rücktritte von Horst Krämer, dem langjährigen und sehr verdienstvollen Stadtverbandsvorsitzenden, und den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Läpple und Birgit Scheurer sowie von Kassenprüferin Sigrid Schmiedt. Alle vier übergeben ihre Posten vertrauensvoll in neue Hände. Sie wurden mit Präsenten und großem Beifall der Mitglieder bedacht.
Ein kompetentes Vorstandstriumvirat wurde umgehend eingesetzt, das die Arbeit des alten Vorstands fortführen, aber mit Sicherheit auch neue Akzente setzen wird. Zum Ersten Vorsitzenden des Stadtverbandes der Freien Wähler Marbach wurde Dr. Michael Herzog gewählt. Stellvertretende Vorsitzende werden Andreas Hörpel (Schatzmeister) und Dr. Martin Mistele (Schriftführer), und Steffen Breitschwerdt wird in Zukunft die Kasse prüfen.
Kernpunkt lang andauernden Austausches mit den FW-Stadträten war die Sorge der anwesenden Mitglieder um die Unterbringung der Flüchtlingszuwanderer, die Mitte 2015 in großer Zahl in Marbach erwartet werden. Wie können wir diesen Menschen gerecht werden, wie gestalten und verbessern wir die Willkommenskultur in unserer Stadt, wie können wir Bürger unterstützend tätig sein? Dr. Martin Mistele führte aus, dass hier derzeit hauptsächlich Menschen aus dem nahen Balkan eine zeitlich befristete, neue Heimat gefunden hätten. Mitte 2015 hingegen werden vorwiegend zum Teil beruflich hoch qualifizierte Kriegsflüchtlinge aus Syrien Zuflucht in Marbach suchen. Asylverfahren würden zeitlich deutlich gekürzt werden, sodass ein „Asylbewerber“ sehr schnell den Status „Geduldeter“ erhalten könne, dessen Elementarversorgung nun durch die Kommune zu organisieren sei. Allerspätestens jetzt seien die Marbacher Bürger mit viel Fantasie, ehrenamtlicher Hilfe und menschlicher Wärme gefragt, unseren Zuwanderern einen geschützten häuslichen Rahmen zu bieten, in dem sie sich wohl und angenommen fühlten. Es hätten sich in Marbach schon mehrere private Initiativen gegründet, die „in den Startlöchern“ stünden, so Dr. Mistele.
Altbürgermeister Herbert Pötzsch berichtete von der Kreisversammlung, die unlängst die künftige Kliniklandschaft im Kreis Ludwigsburg im Fokus hatte. Möglicherweise werde das Krankenhaus Marbach in Richtung auf einen geriatrischen Schwerpunkt weiterentwickelt werden. In diesem Fall stünden im Krankenhaus umfangreiche Renovierungen an. Für den Standort unseres Krankenhauses wäre dies eine gute Perspektive. Denn dem wirtschaftlichen Druck könne am ehesten durch Spezialisierung entgegengetreten werden.