Trainer Ramon Gehrmann wird auch nächste Saison beim SGV Freiberg die Richtung vorgeben. Foto: Archiv (avanti)

Der Trainer verlängert seinen Vertrag beim Fußball-Oberligisten um ein weiteres Jahr.

Freiberg - In den vergangenen Wochen gab es bei Fußball-Oberligist SGV Freiberg neben dem sportlichen Höhenflug, der die Mannschaft auf Platz zwei der Tabelle brachte, vor allem ein Thema: Bleibt Trainer Ramon Gehrmann oder nicht? Seit Dienstagabend ist die Antwort da: Der Coach hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert und wird also – vorerst – keinen hauptamtlichen Trainerjob annehmen, sondern weiterhin im Hauptberuf Lehrer bleiben. „Es war eine sichere Entscheidung und vor allem eine für die Familie. Mein Sohn wird im Sommer eingeschult. Und egal, wo ich hingehe, als Trainer kann es immer sehr schnell gehen“, erklärt der Coach und ergänzt: „Ich habe auch in den vergangenen Wochen im Verein sehr viel Wertschätzung erfahren– vom Präsidenten, von den Mitgliedern und natürlich auch von der Mannschaft. Ich sehe im SGV Freiberg noch mehr Potenzial als das, was wir bislang erreicht haben. Sonst hätte ich nicht verlängert.“

Als erstes habe er Präsident Emir Cerkez informiert, dann sei ein Video an die Mannschaft verschickt worden. „Darin hat mein Sohn den Spielern gesagt, dass sein Papa noch ein Jahr bleibt.“ Wohlgemerkt: mindestens ein Jahr. Womöglich steht Anfang 2019 erneut eine solche Zitterpartie an. „Ich bin ein Freund von kurzen Vertragslaufzeiten – für Trainer und Spieler“, sagt Ramon Gehrmann. „Denn so muss ich jeden Tag aufs Neue beweisen, dass ich der Richtige auf meiner Position bin. Für die Mannschaft sollte Gehrmanns Entscheidung jetzt also auch ein Signal sein, sich im Kampf um den möglichen Aufstieg noch etwas mehr ins Zeug zu legen.

Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am Donnerstagabend beim Tabellenfünften FC Nöttingen. Den hatten vor Saisonbeginn die meisten Konkurrenten als großen Aufstiegsfavoriten gesehen, und zunächst wurden die Nöttinger diesen Erwartungen auch gerecht. „Wenn ich mich recht entsinne, hatten sie nach sechs Spieltagen 18 Punkte, bei uns waren es vier. Jetzt hat sich das ein wenig in die für uns richtige Richtung gedreht“, sagt Ramon Gehrmann. Die Nöttinger hatten in Freiberg am achten Spieltag ihre erste Niederlage kassiert. Mit 4:0 fegte der SGV den damaligen Tabellenführer vom Platz. Und das gegen eine Mannschaft, die laut Gehrmann „ihre Stärken vor allem in der Defensive hat. Zudem haben sie vorne so viel individuelle Qualität, dass sie jedem Gegner richtig wehtun können.“ Und unter Flutlicht im eigenen Stadion habe der FC Nöttingen „nochmal 20 PS mehr“. Nachdem die Mannschaft zwischenzeitlich deutlich abgerutscht war, gab es zuletzt drei 1:0-Siege in Folge. „Das sind die Ergebnisse einer Spitzenmannschaft“, betont Gehrmann. „Aber wir gehen selbstbewusst nach Nöttingen. Der Vorteil ist, dass wir nicht unbedingt gewinnen müssen. Wenn sie hingegen verlieren, dürfte der Zug nach oben abgefahren sein. Für sie ist es daher ein Sechs-Punkte-Spiel.“

Ramon Gehrmann muss in Nöttingen auf den verletzten Sven Schimmel verzichten, auch hinter Mert Tasdelen steht ein dickes Fragezeichen. „Zudem konnte Marco Pischorn wegen Rückenproblemen zuletzt nicht trainieren. Und Patrick Fossi hat seine Sperre zwar abgesessen, hatte aber Magen-Darm-Probleme“, erklärt Gehrmann. Bei beiden hofft er, dass sie einsatzfähig sind. Und Kapitän Steven Kröner ist seit dieser Woche wieder im Training.