Marius Kunde im Zweikampfduell. Foto: avanti

Der SGV Freiberg ist beim 1:1 (0:1) gegen den FSV 08 Bissingen das spielbestimmende Team, kann das aber nicht nutzen.

Freiberg -

Derbystimmung herrschte am Samstagnachmittag im Freiberger Wasenstadion, als der SGV Freiberg den FSV 08 Bissingen empfing. Knapp 1000 Zuschauer verfolgten eine spannende, temporeich geführte Begegnung.

Schon in den ersten Minuten kamen beide Mannschaften zu guten Möglichkeiten. Filip Milisic scheiterte in der 2. Minute per Kopf nur um Zentimeter, drei Minuten später vergab Pascal Hemmerich auf der Gegenseite ebenso knapp. Für die Bissinger war es aber die letzte Chance für längere Zeit, denn die Freiberger liefen Sturm auf das Tor von Sven Burkhardt, der sich gleich mehrfach auszeichnete. Spetim Muzliukaj, Niklas Pollex und Marius Kunde spielten sich hochkarätige Chancen heraus, nur ein Treffer wollte keinem von ihnen gelingen. Stattdessen nutzten die Nullachter ihre zweite gute Möglichkeit zum Führungstreffer. Ausgerechnet Pascal Hemmerich, einer der zahlreichen Ex-Freiberger Akteure in Diensten des FSV Bissingen, erzielte das 0:1. Er hatte sich gegen mehrere SGV-Abwehrspieler durchgesetzt und aus 14 Metern draufgehalten. Die Gastgeber brauchten einen Moment, um den Schock des Rückstandes zu verdauen, fanden aber schnell wieder zu ihrem Rhythmus zurück. Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Tobias Endriß blieb es jedoch beim 0:1.

Gerade einmal 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatten die Gastgeber dann aber allen Grund zu jubeln, denn Bissingens Oskar Schmiedel lenkte einen Schuss von Freibergs Marius Kunde in der 47. Minute unglücklich zum 1:1 ins eigene Netz. Für Schmiedel war es ganz besonders bitter, war er ansonsten doch einer der lauf- und zweikampfstärksten Bissinger Spieler an diesem Nachmittag. Auch in der zweiten Halbzeit hatte der SGV Freiberg deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste, wenngleich das Tempo nicht über die komplette Spieldauer hoch gehalten werden konnte. Schmiedel spielte sich noch zwei Gelegenheiten heraus, scheiterte jedoch an SGV-Keeper Henning Bortel. Die Mehrzahl der Torschüsse gaben aber auch im zweiten Durchgang die Freiberger ab. Niklas Pollex brachte beispielsweise in der 71. Minute einen Freistoß gefährlich auf den Bissinger Kasten, scheiterte allerdings knapp. Bis in die Nachspielzeit drängten die Gastgeber auf den Siegtreffer. Insgesamt bekamen die Zuschauer nicht den Eindruck, als ob hier der Drittletzte gegen den Dritten spielte, so überlegen agierten die Blau-Weißen. Doch auch Shaibu Oubeyapwas Schuss aus 20 Metern in der 93. Minute strich Zentimeter am Tor vorbei. So blieb es am Ende beim 1:1, mit dem sich der SGV Freiberg immerhin um drei Plätze auf Rang 13 verbesserte, da die Konkurrenz im Abstiegskampf zeitgleich patzte.

Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gestand Gäste-Coach Alfonso Garcia, dass der SGV Freiberg die bessere Mannschaft gewesen war und eigentlich mit 3:1 oder 4:1 gewinnen hätte müssen. Freibergs Trainer Marcus Wenninger beurteilte den Spielverlauf ähnlich. „Wir waren über 90 Minuten spielbestimmend und hatten ein klares Chancenplus. Leider haben wir unsere vielen Chancen nicht nutzen können. Es ist schade, dass sich meine Mannschaft für ihre starke Leistung heute nicht mit einem Sieg belohnt hat.“ Dennoch ist der Freiberger Trainer zuversichtlich für den Rest der Saison. „Wir haben im Jahr 2016 bislang sehr gute Leistungen gezeigt und zuletzt vier Punkte gegen zwei Top-Teams geholt“, so Wenninger. Darauf wolle man aufbauen. SGV Freiberg:
H. Bortel – Reyinger, Lämmle, S. Bortel – Gentner, Januzi (88. Parharidis), Kunde, Kocak (82. Yürükoglu), Milisic – Pollex (73. Oubeyapwa), Muzliukaj.