Michael Deutsche (links) erzielte drei Tore, wird den Freibergern in der Rückrunde aber fehlen. Foto: avanti

Beim 7:0 (4:0) des SGV Freiberg gegen den SV Zimmern feiern gleich zwei Spieler einen standesgemäßen Abschied.

Freiberg - Am letzten Spieltag vor der Winterpause hat der Spitzenreiter SGV Freiberg seine großen Ambitionen in der Verbandsliga erneut untermauert. Gegen den Tabellenvorletzten SV Zimmern gewann der Meisterschaftsfavorit mit 7:0 (4:0), womit er seine Bilanz seit Saisonstart noch einmal verbesserte: Der Verein bleibt nach 17 Spieltagen unbesiegt, hat neun Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten TSG Backnang – und in acht Heimspielen ein einziges Gegentor kassiert. Ein wenig erinnert diese Dominanz an den FC Bayern München, als dieser 2014 unter Pep Guardiola bereits im März die Meisterschaft feierte. Ob auch Freiberg derart durch die Liga marschieren wird?

In der Partie gegen den SV Zimmern jedenfalls war erneut ein Klassenunterschied spürbar. Bereits nach 20 Minuten war die Entscheidung gefallen – die Hausherren lagen zu diesem Zeitpunkt 4:0 in Führung. Den Startschuss zum Torfestival gab Spetim Muzliukaj, der nach einem Doppelpass mit Michael Deutsche unbedrängt in den Strafraum marschierte, den Torhüter umkurvte, und zur Führung einschob (11.). Nur 120 Sekunden später war es Abwehrchef Marco Pischorn, der nach einem Eckball auf 2:0 erhöhte. Nachdem die Defensive der Gäste den Ball nicht klären konnte, spitzelte Pischorn diesen über den Keeper ins Tor. Und bevor der Gast erstmals überhaupt in die Nähe des SGV-Strafraums kam, folgte schon der nächste Doppelpack: Nach einem Steilpass von Muzliukaj legte Marcel Sökler vor dem Torhüter quer, und Deutsche schob das Leder über die Torlinie (19.). Eine Minute später verwertete Muzliukaj eine Flanke von David Kienast mit dem Kopf zum 4:0.

Mit dem vierten Treffer schaltete Freiberg dann mehrere Gänge zurück, gab die Kontrolle über das Spiel dennoch nie ab. Einzig an Torchancen mangelte es nun, erst in der 44. Minute scheiterte Muzliukaj mit einem Flugkopfball am Gästetorwart. Und der Gast? Der kam nach der Pause erstmals zu nennenwerten Chancen. Tom sowie Fabian Schmid schlossen überhastet ab (57.).

Aus einem harmlosen Schuss von Marcel Ivanusa resultierte dann das 5:0, indem Michael Deutsche einen Abpraller vom Keeper für sich zu nutzen wusste (63.). Nun war Freiberg wieder am Drücker, machte erneut durch Deutsche per Kopf nach Flanke von Thomas Gentner das halbe Dutzend voll (68.). Kurz darauf wurde Michael Deutsche unter Applaus ausgewechselt – die 24-jährige Stammkraft geht aus beruflichen Gründen vier Monate lang in die USA und wird den Freibergern in der Rückrunde fehlen. Mit drei Trefffern feierte er einen mehr als standesgemäßen Abschied.

Gar den Verein wechseln wird Christian Heinrich. Der 20-Jährige wird in Heidelberg studieren und sich dort einem Klub anschließen. Auch er durfte sein finales Tor bejubeln: Per Elfmeter traf er zum 7:0-Endstand (79.), nachdem Sökler zu Fall gebracht worden war. „Wir wollten das Spiel heute schnell entscheiden, um Christian bringen zu können und ihm einen schönen Abschied zu bereiten. Das ist prima gelungen“, sagte SGV-Coach Ramon Gehrmann, der nach der erfolgreichen Hinserie, in der auch enge Spiele erfolgreich gestaltet wurden, „stolz“ auf sein Team sei. Gut dürfte somit die Stimmung bei der Weihnachtsfeier gewesen sein, zu der sich Spieler und Verantwortliche nach dem Abpfiff trafen.

SGV Freiberg:
Broll – Schlimgen (46. Heinrich), Pischorn, Fausel (61. Ivanusa), Gentner – Zagaria, Bortel, Kienast (61. Savranlioglu) – Sökler, Muzliukaj, Deutsche (75. Schürmann).