Auch die zwei Tore von Marcel Sökler (links) haben die Niederlage des SGV Freiberg nicht verhindern können. Foto: avanti

Der SGV verliert das Heimspiel in der Fußball-Oberliga gegen den SSV Reutlingen mit 3:5 (1:1).

Freiberg - Nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen musste Fußball-Oberligist SGV Freiberg am Samstagnachmittag eine 3:5 (1:1)- Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen hinnehmen. In einer turbulenten Begegnung kamen beide Mannschaften zu zahlreichen hochkarätigen Möglichkeiten. In der neunten Minute hatte Marcel Sökler die Freiberger Führung auf dem Fuß, scheiterte freistehend aber an Milan Jurkovic im Reutlinger Tor. Stattdessen gingen die Gäste in der 19. Minute in Führung, als Tom Schiffel nach einer Ecke aus sechs Metern einköpfte.

Kurz darauf musste der SGV erstmals wechseln, als Mert Öztürk nach einem Zweikampf zu Boden ging und nicht mehr weiterspielen konnte. Für ihn kam Niklas Pollex. Von Rückstand und Verletzungspech ließ sich der SGV jedoch nicht schocken, sondern kam in der 25. Minute durch Sökler zum 1:1-Ausgleich. Der Freiberger Angreifer hatte eine Flanke von Thomas Gentner aus kurzer Distanz verwertet. Beide Mannschaften kamen bis zur Pause zu weiteren guten Chancen. Sökler köpfte in der 35. Minute aber in die Arme des Reutlinger Keepers. Auf der anderen Seite waren besonders der Ex-Freiberger Onesi Kuengienda und der frühere Großaspacher Sidy Niang gefährlich. Bis zum Pausenpfiff blieb es jedoch beim 1:1.

Zwischen der 54. und der 64. Minute kassierte die Mannschaft von Ramon Gehrmann dann drei Gegentore, die sich letztlich als spielentscheidend herausstellten. Zunächst war Kuengienda in der 54. Minute mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze zum 1:2 erfolgreich. Fünf Minuten später schloss Pierre Eiberger einen Angriff aus 18 Metern mit dem 1:3 ab. In der 64. Minute nutzte Marcel Avdic einen Pass Kuengiendas, um auf 4:1 aus Sicht der Gäste zu erhöhen. Der SGV gab jedoch nicht auf, sondern versuchte noch einmal, das Blatt zu wenden. Tatsächlich schafften Hakan Kutlu (69.) und Marcel Sökler (88.) den Anschluss zum 3:4. In einer mit hohem Tempo geführten Begegnung, in der beide Teams mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe gingen, wären auf beiden Seiten noch deutlich mehr Tore drin gewesen. So ging Söklers Schuss in der 78. Minute an den Innenpfosten, im Nachschuss scheiterte Niklas Pollex knapp. Weitere gute Chancen, zumeist herausgespielt von Sökler und Kutlu, wurden ebenfalls nicht genutzt.

Auf der anderen Seite geriet die SGV-Abwehr wiederholt ins Schwimmen. Pascal Nagel klärte mehrfach mit starken Paraden. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Kuengienda schließlich aus abseitsverdächtiger Position den 3:5-Endstand. Ein Tor, um das es im Nachhinein allerdings etwas Verwirrung gab, denn die Internetseite fussball.de meldete nur ein 3:4, alle anderen Quellen jedoch ein 3:5. Und es gab für niemanden am Platz irgendwelche Anzeichen, dass der Treffer nicht gegeben wurde. „Letztlich ist das aber auch egal“, urteilte SGV-Trainer Ramon Gehrmann sehr treffend.

Der Coach reagierte enttäuscht auf die Niederlage. „Wir haben zu viele Chancen vergeben, bereits vor dem 0:1, aber auch in der zweiten Halbzeit. In den letzten Spielen haben wir unsere Möglichkeiten effektiv genutzt. Wäre uns das gegen Reutlingen auch gelungen, wären wir als Sieger vom Platz gegangen“, so Gehrmann. „Reutlingen hatte die konstantere Mannschaft mit einem sehr starken Torwart. Eine Übermannschaft ist der SSV trotzdem nicht. Für uns wäre mehr drin gewesen“, konstatierte Gehrmann.

SGV Freiberg:
Nagel – Gentner, Fausel (63. Schlimgen), Zagaria, Pischorn – Marotta (63. Latifovic), Kröner, Fossi (46. Kienast), Öztürk (22. Pollex) – Kutlu, Sökler.