Die Freiberger freuen sich über das 1:0 von Sven Schimmel (rechts). Foto: avanti

Die abstiegsgefährdeten Oberliga-Fußballer haben sich mit 3:1 (1:0) gegen den FSV Hollenbach durchgesetzt.

Freiberg -

In der Fußball-Oberliga scheint sich ein wahres Herzschlag-Finale für den SGV Freiberg anzubahnen. Zumindest hat sich das Team von Trainer Marcus Wenninger diese Option gestern Abend mit dem 3:1-Erfolg im Heimspiel gegen den FSV Hollenbach offen gehalten. „Um weiter von Platz zwölf und damit dem rettenden Ufer träumen zu dürfen, müssen wir gewinnen“, hatte der Coach vor dem Duell gegen den Tabellensiebten gesagt. Sein Team gewann, großartig Plätze gutmachen konnte es aber nicht, da die Konkurrenten im Abstiegskampf ebenfalls punkteten. „Das ist schade“, meinte Freibergs Kapitän Sebastian Bortel nach dem Schlusspfiff. Zumindest einen Platz ging es aber schon einmal nach oben – von 15 auf 14. Ein einziger Punkt ist es jetzt also noch, der die Freiberger vom direkten Klassenerhalt trennt – bei zwei ausstehenden Spieltagen.

„Das heute waren ganz wichtige drei Punkte. Egal, wie sie zustande kamen“, meinte Sebastian Bortel nach dem Schlusspfiff. Ein Feuerwerk hatte seine Mannschaft zuvor nicht abgebrannt. Vor allem in der ersten Halbzeit bekamen die rund 500 Zuschauer eher maue Fußballkost serviert. Beiden Teams schien es etwas an Elan, Spritzigkeit und Ideen zu fehlen. Mehrfach schoben sie sich den Ball planlos im Mittelfeld zu. Chancen waren Mangelware. Dass der SGV dennoch mit einem 1:0 in die Pause ging war quasi ein Glücksfall. Ein Glücksfall deshalb, weil der Schiedsrichter nicht pfiff, als Sven Schimmel den gegnerischen Keeper bei einem Luftduell kurz vor dem Fünf-Meter-Raum anrempelte, wodurch dieser zu Fall ging – und der Ball Freiwild war. Schimmel reagierte sofort und staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 (41.) ab. „Er ist nur in den Mann gegangen“, ärgerte sich Gäste-Keeper Philipp Hörner später. Zumal er fand: „Das war der Knackpunkt so kurz vor der Pause.“

Nach Wiederanpfiff waren die Hausherren dann auf jeden Fall besser im Spiel. Ob das an der Führung oder an der Pausenansprache ihres Trainers lag, bleibt offen. „Aber der Trainer hat die richtigen Worte gefunden, um uns aufzuwecken“, meinte Sebastian Bortel. Die Einwechslung von Niklas Pollex tat ihr Übriges. Klar aktiver und aggressiver kamen die Freiberger nun mehrfach zu guten Chancen. Eine davon nutzte Shaibu Oubeyapwa in der 59. Minute zum 2:0. Nach einer klasse Flanke von Pollex musste er fünf Meter vor dem Tor nur noch abstauben. Minuten zuvor hätte er den Ball bereits schon einmal über die Linie schieben können, ein Gegenspieler rettete aber noch auf eben dieser. Bei einem Schuss von Denis Zagaria, ebenfalls vor dem 2:0, war die Latte im Weg, beim anschließenden Kopfball von Marius Kunde wieder ein Hollenbacher auf der Linie. Von Letzteren war bis zum Ende des Spiels kaum etwas zu sehen. Nur bei Standards wurden sie gefährlich. Anders als die Freiberger, die sich das 3:0 in der 86. Minute erneut schön herausspielten. Erst legte Marius Kunde von der linken Seite quer zu Sven Schimmel, der den Ball dann nochmal weiterschob zu Oubeyapwa, der zum 3:0 vollenden konnte. Das 3:1 der Gäste (90.) per direktem Freistoß aus 20 Metern war nichts weiter als Ergebniskosmetik.

Am kommenden Samstag geht es nun zum ebenfalls abstiegsbedrohten Freiburger FC, die gestern in der Tabelle ordentlich abrutschten und nun zwei Plätze hinter den Freibergern stehen. SGV Freiberg:
H. Bortel – Gentner, Zagaria, S. Bortel, Heinrich – Kunde, Ivanusa (70. Savranlioglu), Januzi (73. Milisic), Oubeyapwa – Kocak (46. Pollex), Schimmel.