Marcel Sökler (blaues Trikot) hat in der Schlussminute den Siegtreffer für den SGV Freiberg auf dem Fuß gehabt. Foto: Archiv (avanti)

Das Verbandsliga-Derby beim VfB Neckarrems gegen Tabellenführer SGV Freiberg endet 2:2 (1:2).

Freiberg - Enttäuscht saß Marcel Sökler nach dem Schlusspfiff der Partie von Verbandsliga-Spitzenreiter SGV Freiberg beim VfB Neckarrems am Mittelkreis. In der letzten Minute hatte der SGV-Stürmer den Siegtreffer auf dem Fuß. Völlig frei bekam er eine Flanke von Berkan Yürükoglu am Fünfmeterraum zugespielt. Doch Sökler rutschte weg, stürzte und bekam den Ball zu allem Überfluss an die Hand. „Am falschen Schuhwerk lag es nicht“, sagte der Freiberger und deutete auf seine Metallstollen. Es wäre der 3:2-Siegtreffer für den SGV gewesen, so blieb es beim 2:2. Doch Marcel Sökler war auch bewusst, dass drei Punkte für seine Mannschaft an diesem Tag nicht verdient gewesen wären. „Neckarrems war insgesamt besser, sie haben den Punkt absolut verdient“, räumte er so gar ein. Vor allem in der zweiten Halbzeit traf dies zu, hier bekam der SGV kaum ein Bein auf den Boden.

Im ersten Durchgang hatten die Gäste die besseren Chancen. Zwar taten sie sich auf dem kleinen Platz in Neckarrems insgesamt schwer. Doch sowohl Sven Schimmel (8.) als auch Marcel Sökler (15.) tauchten bereits in der Anfangsphase gefährlich vor dem VfB-Tor auf, scheiterten aber jeweils an Keeper Luis Rodrigues. Auf der anderen Seite musste sich SGV-Schlussmann Thomas Bromma bei einem Distanzschuss in der zehnten Minute schon mächtig strecken. Den ersten großen Aufreger hatte die Partie in der 25. Miunute, als der Schiedsrichter direkt vor dem Freiberger Strafraum einen Freistoß für den VfB pfiff – eine von vielen umstrittenen Entscheidungen in dieser Partie. Eugenio del Genio, früher beim SGV aktiv, traf mit einem Flachschuss an der Mauer vorbei zur Neckarremser Führung. SGV-Trainer Ramon Gehrmann ärgerte sich hinterher, „dass wir vor dem Freistoß vier Fehler machen, die einer ambitionierten B-Jugend-Mannschaft nicht passieren dürfen“.

Bereits in der 31. Minute sorgte Marcel Sökler mit einem an Sven Schimmel verursachten Elfmeter für den Ausgleich. Und nur zwei Minuten später ging der SGV sogar in Führung. Einen Einwurf verlängerte Michael Deutsche in den Strafraum. Und während die VfB-Verteidiger auf Abseits reklamierten, spitzelte Sebastian Bortel den Ball ins Tor. Die Proteste der Neckarremser waren so vergeblich wie berechtigt. „Das war recht eindeutig Abseits“, räumte selbst Freibergs Co-Trainer Christian Werner ein. Andererseits übersah der Schiedsrichter nach etwa einer Stunde wohlwollend, dass VfB-Abwehrchef Gabriel Fota eindeutig nach Clemens Schlimgen schlug – viel deutlicher kann eine versuchte Tätlichkeit nicht sein.

Abgesehen von dieser Aktion waren die Platzherren nach dem Wechsel aber die bessere Mannschaft. „Neckarrems hat weitergekämpft, wir haben aufgehört“, ärgerte sich Ramon Gehrmann. Und so fiel in der 70. Minute folgerichtig das 2:2. Am Ende musste der SGV trotz der Riesenchance in der Schlussminute noch froh sein über das 2:2. „Das ist kein Beinbruch, wir haben bei einer der heimstärksten Mannschaften der Liga einen Punkt geholt“, sah Gehrmann dies ähnlich, fügte aber gleich hinzu: „Damit rede ich mir die Leistung meiner Mannschaft allerdings schön. Wir haben bis zum nächsten Spiel viele Ansatzpunkte, an denen es zu arbeiten gilt“, machte er deutlich, dass er mit dem Ergebnis zufrieden war, mit der Leistung aber nicht.

SGV Freiberg:
Bromma – Gentner, Pischorn, Fausel, Schlimgen (84. Jelic) – Zagaria, Kienast (71. Savranlioglu), Bortel, Schimmel (71. Zivic), Deutsche (61. Yütükoglu) – Sökler.