Die Kinder können ihre Wünsche aufschreiben, jeder kann sie erfüllen. Foto: privat

Kinder aus sozial schwachen Familien füllen erstmals Wunschzettel aus. Jeder, der möchte, kann sie erfüllen.

Erdmannhausen - In Erdmannhausen wird es heuer erstmals einen Weihnachtswunschbaum geben. Damit kopiert die Brezelgemeinde ein soziales Projekt, das es seit einer Weile schon in einigen anderen Kommunen in der Region gibt. Im Raum Marbach und Bottwartal waren die Großbottwarer 2012 die ersten, die einen solchen Weihnachtswunschbaum auf die Beine stellten. Inzwischen haben auch Marbach, Rielingshausen und Affalterbach Weihnachtswunschbäume. Und weil das System anderswo gut läuft, haben die Erdmannhäuser das Prozedere im Großen und Ganzen übernommen.

Kinder aus Familien mit schmalem Geldbeutel können sich etwas wünschen“, erläuterte die Personalamtsleiterin Larissa Claus in der jüngsten Sitzung des Erdmannhäuser Gemeinderats, nachdem die CDU-Rätin Vanessa Gruber im Sommer angeregt hatte, dass auch Erdmannhausen einen solchen „sozialen Weihnachtsbaum“ aufstellen sollte.

Um einen Weihnachtswunsch erfüllt zu bekommen, können Kinder aus Familien, die Sozialhilfe, Hartz IV, Wohngeld oder Kindergeldzuschlag beziehen, gemeinsam mit ihren Eltern einen Wunschzettel ausfüllen und diesen dann bis zum 23. November im Rathaus abgeben. Das Geschenk sollte maximal 40 Euro kosten.

Die Wunschzettel der Kinder und Jugendlichen, die bis zu 16 Jahre alt sein können, liegen als Flyer im Rathaus, in den Kindergärten und im Jugendhaus aus oder können auf der Homepage der Gemeinde heruntergeladen werden. Seitens der Kommune wird dann geprüft, ob die Wünsche auch aus dem entsprechenden Personenkreis kommen. Dann wird jedem Wunsch eine Nummer zugeordnet. Der Name des Kindes wird nicht genannt, um niemanden bloßzustellen, dass sich die Eltern vielleicht kein Weihnachtsgeschenk leisten können. Über die Nummer kann rekonstruiert werden, wer was bekommen soll.

Die Wünsche werden dann anonym am Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses ausgehängt. Ab dem 29. November können Bürger, Unternehmen und Vereine die Wunschkarten abnehmen und die Weihnachtswünsche erfüllen. Alle gekauften Geschenke müssen bis zum 11. Dezember im Rathaus abgegeben werden.

Wer keine Zeit oder Lust hat, selbst ein Geschenk zu besorgen, kann auch einfach für die Aktion spenden, informierte Larissa Claus die Gemeinderäte weiter. Mit dem Geld könnte dann sichergestellt werden, dass auch ja alle Kinderwünsche erfüllt werden und keines der Mädchen oder Jungs leer ausgeht.

Die Bescherung werde kurz vor Weihnachten stattfinden, so Larissa Claus. Ein genauer Termin werde allerdings nicht öffentlich bekannt gegeben, sondern nur den betroffenen Kindern und ihren Familien.