Gut gelaunt haben sich die Erdmannhäuser auf den Weg gemacht. Foto: Jahrgang

Die Reise an den Titisee und nach Freiburg beschert den Erdmannhäusern entspannende Momente.

Erdmannhausen - Erdmannhausen
Ein Jahresausflug des Jahrgangs 1939/40 aus Erdmannhausen hat Ende August zum 13. Mal stattgefunden. Günter Kirchherr hatte diesmal den Südschwarzwald als Reiseziel ausgesucht und konnte mehr als 30 Teilnehmer begrüßen. Über die Autobahn Stuttgart/Singen ging es mit dem klimatisierten Reisebus durchs Kinzigtal mit seinen zahlreichen Attraktionen bis nach Furtwangen.

Dort besichtigten wir das im Stadtzentrum gelegene Deutsche Uhrenmuseum, wo ein humoriger Führer uns mit der Geschichte der Zeitmessgeräte vertraut machte. Auf dem Rundgang durch die Ausstellung erlebten wir Uhren von der Steinzeit bis zum Atomzeitalter. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der handwerklichen und industriellen Uhrenproduktion im Schwarzwald, sie umfasst unter anderem auch frühe Kuckucksuhren, die ausnahmslos aus Holz hergestellt wurden. Nur Zunftmitglieder durften damals auch Metall für die Uhrenherstellung benutzen.

Bei unserem Rundgang wurden auch Uhren und Musikinstrumente in Gang gesetzt. Die Sammlung umfasst 8000 Objekte; etwa 1000 Uhren sind dauerhaft ausgestellt und zeigen die Geschichte der Uhrenindustrie von der einfachen Holzuhr bis zur Atomuhr. Neben Uhren gehören auch ein Firmenschriftenarchiv sowie eine Fachbibliothek deutschsprachiger Literatur zur Sammlung.

Nach einer Stärkung in einem Gasthaus brachte uns der Bus nach Titisee ins direkt am See gelegene Hotel Maritim. Dort standen uns einige Stunden zur freien Verfügung, bis wir mit dem gemeinsamen Abendessen den Tag ausklingen ließen.

Der nächste Tag brachte uns ins Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich nach Freiburg und damit in den mediterranen Süden Deutschlands. Das am Fluss der Dreisam gelegene Freiburg hat etwas über 227 000 Einwohner, davon über 25 000 Studenten und nimmt auf der Liste der größten Städte Baden-Württembergs nach Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim die vierte Stelle ein. Mit mehr als 1800 Sonnenscheinstunden im Jahr gilt sie als eine der wärmsten Städte Deutschlands. Ein gut informierter Stadtführer zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der schönen Altstadt, was aber bei über 30 Grad Lufttemperatur ganz schön schweißtreibend wurde.

Dominiert wird die Altstadt vom Münsterplatz mit dem Freiburger Münster, einer teils im romanischen und größtenteils im gotischen Stil erbaute römisch-katholische Stadtpfarrkirche. Sie wurde von etwa 1200 bis offiziell 1513 errichtet. Der markante Turm des Münsters ist 116 Meter hoch und bietet eine Aussichtsplattform in 70 Meter Höhe. Das Münstergeläut besteht aus 19  Glocken. Da Freiburg seit 1827 Bischofssitz ist, ist die Kirche heute formell eine Kathedrale, wird aber aus Tradition „Münster“ und nicht „Kathedrale“ genannt.

Andere bauliche Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Rathaus, das Schwabentor, das Martinstor und das Augustiner-Museum. Die Freiburger Bächle sind ein Wahrzeichen der Stadt. Seit dem Mittelalter urkundlich belegt, finden sich die mit Wasser der Dreisam gespeisten Wasserläufe in den meisten Straßen und Gassen der Altstadt. Die Gesamtlänge der Bächle beträgt 15,5 Kilometer, von denen 6,4 Kilometer unterirdisch verlaufen. Die Bächle haben in der Altstadt ihren höchsten Punkt und fließen von dort aus durch die ganze Innenstadt.

Einzigartig ist das Freiburger Gehweg-Mosaik nach Französischem Vorbild im Bereich der Altstadt, bestehend aus bunten Rheinkieseln, die mittig quer gespalten, mit der aufgebrochenen Seite nach oben eingesetzt wurden. Jahreszahlen und Einzelheiten über die angrenzenden Gebäude und Geschäfte werden darauf angezeigt.

Der Schlossberg grenzt direkt an die Freiburger Altstadt, vom Schlossbergturm hat man eine Rundumsicht über alle Teile der Stadt und ihre Umgebung. Der Abschluss unseres zweitägigen Ausflugs in den Schwarzwald erfolgte im Krabba-Nescht, einer urigen Gaststätte in Calw-Holzbronn. Mit viel Liebe zum Detail zusammengetragene landwirtschaftliche Geräte bieten sich dem Besucher auf den 400  Meter einer Erlebnisgastronomie, die sich über zwei Etagen erstreckt.

Eine gute schwäbische Küche sorgte dafür, dass auch unser Gaumen verwöhnt wurde. Erfüllt von vielen schönen Erlebnissen im Kreise der alten Schulkameraden und deren Partner und Freunde erreichten wir wohlerhalten am Abend gegen 20.30  Uhr unsere Heimatgemeinde Erdmannhausen.