Für Fußgänger kann der Überweg zum Problem werden: Die Sicht ist schlecht und die Autos fahren mitunter schnell. Foto: Sandra Brock

An der Affalterbacher Straße gibt es Handlungsbedarf in Sachen Sicherheit für die Fußgänger. Anwohner hatten die Situation kritisiert.

Erdmannhausen - Der Ortseingang aus Richtung Affalterbach kommend macht den Anwohnern im Gebiet Weihinger Weg Sorgen. Denn auf der Hauptstraße wird zu schnell gefahren und die Sicht beim Überqueren ist schlecht. Das haben die Anwohner auch vor einer Weile im Gemeinderat kund getan. Aus dem Gremium kam daher der Wunsch, sich die Situation einmal vor Ort anzuschauen. Gesagt, getan. In der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses statteten die Gemeinderäte dem Ortseingang Affalterbacher Straße einen Besuch ab.

Die Anwohner hatten unter anderem kritisiert, dass der Bewuchs der dortigen Mittelinsel, die als Querungshilfe für Fußgänger dient, zu hoch ist. „Das hat der Bauhof mittlerweile behoben“, erklärte die Bürgermeisterin Birgit Hannemann. Wobei das den Anwohnern nicht weit genug geht. „Die Bepflanzung ist immer noch eine Beeinträchtigung, wenn man die Straße überquert“, meinte ein Bürger. Gerade Kinder hätten es schwer, den Verkehr zu sehen und auch gesehen zu werden. „Am besten sollte nur Mulch in das Beet.“

Ganz so weit will die Bürgermeisterin nicht gehen. „Einfach rausreißen geht nicht. Aber wir kümmern uns um eine alternative Bepflanzung.“

Zudem habe die Gemeinde insofern auf das Anliegen der Anwohner reagiert, als dass sie ein Plakatierungsverbot erlassen hat. Denn die Plakatflut an dieser Stelle hatte ebenfalls dafür gesorgt, dass die Sicht schlecht war.

Zwar hängt jetzt noch das eine oder andere Plakat, das liege aber daran, dass diese schon beantragt waren, als es das Verbot noch nicht gab, erläuterte die Bürgermeisterin. „Die Anzahl der Plakate sollte sich also im Laufe der Zeit auf null reduzieren.“ Falls dann noch weiter plakatiert werde, habe man ja eine Handhabe, die bunten Tafeln wieder abzuhängen.

Dafür könnte bald eine andere Tafel am Ortseingang Affalterbacher Straße aufgehängt werden: ein mobiles Geschwindigkeitsmessgerät. Das blitzt die Raser zwar nicht. Aber die Erfahrung zeigt, dass allein das Anzeigen der Geschwindigkeit einige dazu bringt, den Fuß vom Gas zu nehmen. Zudem speichere das Gerät die gemessenen Werte, erklärte der SPD-Rat Hans-Georg Götz. „Da hätte man dann auch mal was gegenüber der Verkehrsbehörde in der Hand.“

Die Behörde beim Landratsamt ist es nämlich, die über Dinge wie Blitzer, Ampeln, Zebrastreifen oder Fußgängerüberwege entscheidet, nicht die Gemeinde selbst. Das hatten die Erdmannhäuser schon im Rahmen ihres Verkehrskonzepts deutlich gemerkt – und waren davon alles andere als begeistert. „Es ist schon sehr wenig, was wir da überhaupt umsetzen konnten beziehungsweise durften“, meinte etwa Rita Schöck-Mergenthaler (CDU) und Birgit Hannemann ergänzte: „Sehr wenig und auch sehr enttäuschend.“

Was auch für den Ortseingang Affalterbacher Straße gilt. Hier sah die Verkehrsbehörde bislang keinen Handlungsdruck. Weder dürfe man das Ortsschild versetzen, noch einen Zebrastreifen installieren, erläuterte die Bürgermeisterin. Auch Tempo 30 war bei der Behörde in Ludwigsburg durchgefallen. „Das hatten wir im Rahmen des Verkehrskonzepts beantragt“, so die Bürgermeisterin.

Martina Glees-Brück (Grüne) würde eine „Drückampel“ an dem Überweg für die beste Lösung halten. „Wir werden bei der nächsten Verkehrsschau das Thema Ortseingang Affalterbacher Straße wieder auf den Tisch bringen“, betonte Birgit Hannemann.