Karim und Yasin El Azzazy sind in Erdmannhausen aufgewachsen. Foto: Eva Herschmann

Karim El Azzazy und sein Bruder Yasin sind stolz auf den Einzug ins Halbfinale bei „Ninja Warrior“.

Erdmannhausen - Der „Klacker“, der die stärksten Männer und Frauen zum Verzweifeln brachte, kann Karim El Azzazy nicht aufhalten. Auch das letzte Hindernis im Parcours, die Steilwand, überwindet der Leiter der Trendsport Academy des SV Fellbach im ersten Anlauf. Oben bleibt er kurz im Handstand stehen, bevor er dann lässig und mit einem Lächeln auf den Buzzer haut. Der Jubel, der bei diesen Fernsehbildern im Fellbacher „Loop“ ausbricht, ist fast so groß wie der des Publikums in der dm-Arena in Karlsruhe. Hangeln, schwingen, springen, landen, balancieren – der 27-Jährige hat für die RTL-Sendung „Ninja Warrior Germany“ mit Eleganz, Kraft und Koordination alle Hürden gemeistert. Die Kommentatoren Frank Buschmann und Jan Köppen nennen ihn „das Gummibärchen auf LSD“. Diesen Spitznamen hat Karim El Azzazy einst von Felix Bauer bekommen, seinem Lehrer an der Gluckerschule in Kornwestheim.

Karim El Azzazy lässt sich von den gut 45 Freunden, Kollegen und Gefährten beim Public Viewing feiern. Im SVF-Bewegungszentrum Loop wird nicht nur Karim El Azzazy bejubelt. Auch sein ein Jahr älterer Bruder Yasin El Azzazy tritt an – wie schon im Vorjahr, als er es bis ins Finale schaffte. Die aktuelle Vorrunde meistert er wieder mit Bravour. Ein bisschen langsamer als sein Bruder, aber das Familien-Duo zieht ins Halbfinale der dritten Staffel ein.

Der Multifunktionsraum im Sportzentrum des SVF wird sonst für Seminare oder Kurse genutzt. Am Freitag gibt es hier Fernseh-Kino mit dem Lokalmatador auf der großen Leinwand und dazu Chips und Salzstangen. „Ich bin fast aufgeregter als vor dem eigentlichen Auftritt“, sagt Karim El Azzazy, als sich der Raum immer mehr füllt. Auch Susan Bense, Leiterin des SVF-Bewegungszentrums, in dem die Trend Academy angesiedelt ist, will gucken, wie sich ihr Kollege als moderner Gladiator geschlagen hat. Bis die Azzazy-Brüder, die in Erdmannhausen aufgewachsen sind, auf der Leinwand zu sehen sind, schlägt ihr Herz vor allem für die paar Frauen, die sich in den Parcours wagen und für Günther, der mit 67 Jahren der älteste Wettkämpfer ist. „Was die leisten, ist unglaublich. Aber als ausgebildete Kunstturner haben Karim und Yasin Muskeln und Körperbeherrschung, das ist von Vorteil.“

Eine Gruppe Jungs, die Kindergeburtstag feiert, hat mitbekommen, dass der junge Mann, der hier rumläuft, der gleiche ist wie der bei „Ninja Warrior Germany“ im Fernsehen. Kurzerhand schnappen sie sich ein paar von den Flyern, auf denen mit dem Konterfei von Karim El Azzazy für den Ninja-Workshop geworben wird. Sie bitten den 27-Jährigen um ein Autogramm. Den Wunsch erfüllt Karim El Azzazy natürlich gerne, kann sich beim Unterschreiben das Grinsen aber nicht verkneifen.

„Es war ein voll cooler Abend“, sagt er am Ende und plant schon das nächste Public Viewing zum Halbfinale, das Mitte November ausgestrahlt wird. Verraten darf er natürlich nicht, wie es ausgegangen ist, aber dass sich er und sein Bruder Yasin auch für die vierte Staffel der Ninja Warriors bewerben, das verkündet er schon mal.