Die Gastgeber der Offenen Gärten freuen sich auf das Event. Foto:  

Die Vorbereitungen für die Offenen Gärten in Erdmannhausen am Sonntag, 11. Juni, laufen auf Hochtouren. Das Event steigt zum dritten Mal.

Erdmannhausen - Fröhliches Gehupe begleitet zuweilen die zehnköpfige Gruppe bei ihrer Arbeit am Montagnachmittag im Kreisel der Marbacher Straße in Erdmannhausen. „Wir müssen unser Gartentor gut befestigen“, ruft die Organisatorin Martina Glees-Brück ihren Mitstreiterinnen zu. Straff gespannte Seile halten das einladende Tor aus Korbweidenästen. Darin prangt unübersehbar das Banner, das auf das Event am Sonntag, 11. Juni, von 11 bis 18  Uhr in zehn Gärten der 5000-Einwohner-Gemeinde bei Marbach stattfindet.

Schon die beiden ersten Auflagen der Offenen Gärten waren ein Erfolg. „Jedes Mal hatten wir viel Sonne“, erinnert sich Martina Glees-Brück. Die wünschen sich die Veranstalter auch dieses Mal. Schließlich passierten jedes Mal rund 500 Besucher, so die Schätzung der Gruppe, die Tore. Und auch wenn einzelne Gastgeber ein besonders aufwendiges kulinarisches oder kulturelles Beiprogramm auf die Beine stellen, steht doch eins fest: „Im Mittelpunkt stehen unsere Gärten.“ Sagt Stephanie Leidig, die in der Berggasse vor allem möchte, „dass meine Rosen dich sehen“, wie es der irische Dramatiker Richard Brinsley Sheridan ausgedrückt hat.

Ganz unterschiedliche Gartenfreunde seien bei den ersten beiden Offenen Gärten dabei gewesen, erinnert sich Barbara Wohlgemuth, die als „Madame Gestrüpp“ einen Faible für gemütliche Naturgärten hat und die Gartentore an zwei Erdmannhäuser Ortseingängen angefertigt hat. „Narren hasten, Kluge warten und Waise gehen in den Garten“ – diesen Spruch in ihrem Gästebuch habe sie sich gemerkt. Im Übrigen folge sie in ihrem Garten Im Wachtelrain einer „geordneten Unordnung“.

Der grüne Daumen verbindet die neun Frauen und Wolfgang Schiele, der als einziger Mann an diesem Nachmittag am Kreisel dabei ist. „Ich habe einen Lehrpfad mit 42 Tafeln aufgebaut“, erklärt der Imker, der zurzeit wie viele seiner Kollegen mit dem zuweilen frostig daherkommenden Frühling hadert. „Die Natur war zu schnell – jetzt haben die Bienen die richtige Volksstärke, aber keine Blüten mehr.“

Trotz des Ärgers über das Wetter und über manch erfrorene Hortensie wird am Kreisel viel gelacht. Die Chemie stimme, „aber wir nehmen keine Chemie im Garten“, betont Dorothee Betz, die in der Ellenbergstraße glutenfreie Waffeln anbietet und Bilder ihrer Mutter Margarete List über Mössinger Mischungen ausstellt. Dort habe man begonnen, mit Blumensaaten Kreisel zu bepflanzen. Das würde auch dem Kreisverkehr an der Marbacher Straße gut zu Gesicht stehen, ist die einhellige Meinung in der Gruppe. „Dann müsste man den Rasen nicht mehr mähen“, sagt Wolfgang Schiele.

Soziales Engagement ist Anette Gieß wichtig, die in ihrem Garten Auf der Lache einen kleinen Miniflohmarkt zugunsten des Vereins HundeLebenKreta anbietet. Zur Weißwurst gibt es diesmal auch Bier, kündigt sie an, nachdem ein Gast entsprechende Wünsche geäußert habe. Wer es musikalisch mag, liegt im Künstlergarten von Gudrun Malthaner-Berger in der Ostlandstraße richtig. Die indische Sithar schwingt zu jeder vollen Stunde ebenso mit wie portugiesischer Fado oder karibische Klänge bei selbst gemachtem Holundersekt, „allerdings erst ab 14 Uhr, dafür aber bis 20 Uhr“. Ein Koffer mit textilen Schätzen ist dagegen bei Petra Weber bei Kaffee und Kuchen in der Ringstraße zu erwarten. Leinenbekleidung und Biospezialitäten gibt es bei Beate Rößner in der Badstraße und einen Bauerngarten bei Cornelia Jenner in der Gartenstraße. Nicht zu vergessen der verborgene und pittoreske Cottage-Garten der Familie Lebèus im Nelkenweg .