Rosemie Warth schlüpft bei ihren Auftritten in die verschiedensten Rollen. Foto: avanti

Die Gemeinde Erdmannhausen bedankt sich für den unermüdlichen Einsatz ihrer Bürger mit einem unterhaltsamen Auftritt von Komikerin und „Showgirl“ Rosemie Warth.

Erdmannhausen - Wie auch schon die Jahre zuvor, lud die Gemeindeverwaltung Bürger, die sich ehrenamtlich im Ort engagiert haben, am Freitag wieder zu einem besonderen Abend ein. Rund 500 Gäste kamen in die Halle auf der Schray und erlebten, wie sich der Überraschungsgast Rosemie Warth zu einem echten Knallbonbon entwickelte.

Am Eingang wurden die Ehrenamtlichen zunächst persönlich mit Handschlag von Bürgermeisterin Birgit Hannemann empfangen. „Tue Gutes und rede darüber“ – das könne das Motto des Abends sein, begrüßte Hannemann die Gäste. Voll des Lobes war ihre Rede über die, die etwa die Landschaft pflegen oder in Not zur Stelle seien. Oder die vielen helfenden Hände im Jubiläumsjahr. Auch den unermüdlichen sozialen, sportlichen und musikalischen Einsatz erwähnte sie löblich. „40 Prozent der Deutschen engagieren sich im Ehrenamt“, habe sie in einer Studie recherchiert. In Erdmannhausen seien es aber gefühlte 100 Prozent, so Frau Schultes. Dafür wolle sie sich im Namen der Gemeinde bedanken und forderte die Zuschauer auf, unter ihren Stuhl zu greifen. Fünf Gäste zogen einen Papierbogen heraus und hatten damit Glück. Sie erhielten Präsente, wie einen Besuch bei der Fußpflege oder eine Postkarte „Spurensuche in Erdmannhausen“.

„Wie viel Mühen, Sorgen, Plagen, wie viel Ärger musst du tragen? Gibst viel Geld aus, opferst Zeit, und der Lohn? Undankbarkeit“, wurden die übrigen Gäste dann von Hannemann ernüchtert. Auch bei ihrer Programmankündigung „Sonst nix“ gab es skeptische Gesichter im Publikum.

In schreiend roter bodenlanger Samtrobe räkelte sich eine weibliche Gestalt mit meterhohen Federn geschmückt lasziv auf der Bühne. Als das Showgirl so hin und her tänzelte, an einem Gummibaum vorbei und um einen weiß getünchten Stuhl herum, verhedderte sich ihr ausladendes Gewand und es stolperte tollpatschig auf der Bühne herum. „Schöne Bescherung“, krähte eine Stimme und bald hatte sich die Erscheinung entblättert. Heraus kam eine biedere Dame mit grauem Dutt, Hornbrille und kurzem Kleid mit Plisseefalten: Rosemie, die aus Bad Waldsee stammende Clownin.

Die schrullige Schwäbin verriet bald, dass sie in einer Identitätskrise stecke und nahm das Publikum mit auf eine Reise zu sich selbst. In philosophisch komischer Art brachte sie ihrem treuen Freund dem Gummibaum ein Ständchen auf einer Blockflöte. Weil sie doch Tänzerin werden wollte, zelebrierte sie einen rhetorischen „Bonbonswing“ a la Fred Astaire. Der Saal war nicht mehr zu halten, Lachmuskeltraining pur. Nach und nach entpuppte Rosemie die erstaunlichsten Fähigkeiten. Ihre Tänze wirkten nicht nur komisch, sondern zeigten auch das professionelle Können. Einem Alphorn entlockt sie poppige Rhythmen. In Windeseile schlüpfte die Unterhalterin von einer Rolle in die nächste, von der Geisha zur englischen Queen. Deren königliches Outfit hatte sie komplett umhäkelt. Ebenso das „Energiescheißerle“, das sie der Bürgermeisterin schenkte. Publikumsnah entdeckte sie auch, dass einem Gast sein „ Schakra verrutscht ist“. Den Abschied beging Rosemie unter Applaus auf ihrer Tuba mit James Browns „I feel good“.