Rund 5000 Bücher sind Jahr für Jahr für den Flohmarkt zusammengekommen. Sie wurden per Kilopreis verkauft. Foto: Wolfram Linnebach

Wenn sich keine weiteren freiwilligen Helfer melden, wird es das Angebot der evangleichen Kirchengemeinde wohl nicht mehr geben.

Erdmannhausen - Zehn Jahre lang war der Bücherflohmarkt in der evangelischen Januariuskirche in Erdmannhausen ein großer Publikumsmagnet. Daran hat sich nichts geändert. Allein: Es fehlt an Helfern. Deshalb könnte die jüngste Veranstaltung im vergangenen September die letzte ihrer Art gewesen sein. „Wir haben unverhältnismäßig viel mehr Bücher als Helfer“, sagt Wolfram Linnebach vom Januarius-Team. „Wir bräuchten Manpower.“

Weil es daran zuletzt sehr mangelte, „haben wir schon vor dem Markt 2016 gesagt, dass das womöglich der Letzte ist“, berichtet Wolfram Linnebach. Zwar seien tolle Helfer da gewesen, letztlich habe aber seine Mutter Dorothee Sciersky-Linnebach als Hauptorganisatorin zwei Wochen Urlaub nehmen müssen, um den Bücherflohmarkt organisiert zu bekommen.

Die Veranstaltung wurde 2006 vom damaligen Orgelteam der Januariuskirche ins Leben gerufen. Hintergrund war, für die neue Orgel des Gotteshauses Spenden zu sammeln. 2009 löste das Januarius-Team dann das Orgelteam ab – das neue Instrument war installiert. Die Erlöse des Bücherflohmarktes flossen fortan in andere Projekte, unter anderem in die Renovierung des Pfarrhauses, beziehungsweise – ganz aktuell – in die Renovierung des Gemeindehauses, die demnächst ansteht.

Von Anfang an hat der Bücherflohmarkt, der immer im großen und im kleinen Saal des Gemeindehauses stattfand, seine Fans gehabt. Los ging es alle Jahre wieder mit einem Aufruf in die Gemeinde, einmal die heimischen Bücherregale nach all dem abzusuchen, was man nicht mehr braucht. Die gespendeten Bücher wurden dann am Gemeindehaus gesammelt.

Und es kam einiges zusammen. Rund 5000 Bücher landeten Jahr für Jahr beim Vorbereitungsteam, berichtet Wolfram Linnebach. „Und das haben wir dann immer zu einem Bücherflohmarkt aufbereitet.“ Eine doch recht aufwändige Arbeit, denn das Team sortierte die abgegebenen Bücher zunächst nach ihrem Zustand, dann nach Themen. So konnten die Kunden beim Bücherflohmarkt sich ganz gezielt nach Krimis, Romanen, Sachbüchern, theologischer Literatur, Kinderbüchern und Co. umsehen. Bezahlt wurde am Ausgang an einer großen Waage, denn die Bücher sind per Kilopreis abgegeben worden. „Eine tolle Sache für Leseratten“, so Wolfram Linnebach.

Zumal auch viele recht neue Schmöker dabei waren. „Da konnte man schon viel sparen“, so der Mitorganisator. Einzig ganz neue, teils original verpackte oder ganz alte Bücher sind von der Kilo-Regelung ausgenommen worden und hätten etwas höhere Preise bekommen. Für die Kunden habe es sich dennoch gelohnt.

Ebenso für die Kirche, beziehungsweise die Projekte, die mit dem Flohmarkt unterstützt wurden und werden. Insofern liegt den Ehrenamtlichen eigentlich schon daran, dass es weitergeht mit dem Bücherflohmarkt. Weniger Arbeit für die Helfer wurde insofern schon in die Wege geleitet, indem die Entsorgung der Ladenhüter optimiert wurde. „Wenn Bücher ganz schlimm aussehen oder über Jahre keinen Käufer finden, kommen sie weg“, erklärt Linnebach.

Letztlich liege es also nur noch an den Helfern, ob der Markt fortbestehen kann oder nicht. Dabei gehe es um eine starke Woche im Herbst, in der die Bücher sortiert werden müssen. Linnebach: „Wie viel Zeit jeder investiert, bleibt ihm selbst überlassen. Wir freuen uns, wenn jemand oft und lange kommt, aber auch, wenn jemand mal eine Stunde investiert.“ Zudem handle es sich keinesfalls um eine tröge und langweilige Veranstaltung. „Das Büchersortieren macht viel Spaß und ist immer sehr nett und gesellig“, so Wolfram Linnebach.